„Ihr habt gewonnen!", kreischte ich meiner besten Freundin ins Ohr und sie grinste mich an.
„Klar haben wir das", meinte sie erst gelassen, packte mich dann aber an den Schultern und sprang gemeinsam mit mir auf und ab.
An einem anderen Tag wären wir aufgefallen, doch heute freuten sich alle genauso wie wir, sodass wir zwischen den anderen Fans nicht unangenehm herausstechen.
Viele Leute kamen, um Rose zu gratulieren und schließlich zog die jubelnde Menge vom Quidditchfeld zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors um. Dort standen bereits einige Tische, die vollgestellt mit Essen waren, und vor allem: vielen alkoholischen Getränken.
Doch ich hatte nicht vor, mich zu betrinken und so bediente ich mich an einem orangenem Getränk, welches etwas wie Apfelsaft aussah. Auch Rose nahm sich ein Glas mit eben dieser Flüssigkeit und fröhlich stießen wir an. Zu unserem Verwundern schmeckte es eher nach Traubensaft, doch es schmeckte einfach herrlich und so tranken wir eins ums andere Glas leer. Währenddessen merkte ich, wie meine Stimmung immer übermütiger wurde, doch der Boden schien heftig zu schwanken und alles schien etwas verschwommen.Aber das störte weder Rose, noch mich, und wir hätten wahrscheinlich noch Stunden weiter reden können, doch dann kreuzte Potter auf und meine Stimmung schwand mal wieder ins Unermessliche. Schlecht gelaunt kräuselte ich die Nase und kniff die Augen zusammen. Warum wankte er denn so seltsam hin und her?
Anscheinend hatte er mal wieder nichts zu sagen, weshalb ich das gerne übernahm:
„Hey Potter, isch muss schon sagen, dassch du ziemlich gut gespielt hascht. Aber Rose war schon viel bescher."
Das war so lustig, dass wir in Gelächter ausbrachen und erst Minuten später aufhörten. Währenddessen musterte Potter uns entsetzt, was die ganze Sache nur noch lustiger machte.
„Genau, Schames! Isch war viel besscher", bestärkte Rose meine These und Potter starrte uns weiterhin an.
„Asch Potter, hat esch dir die Sprache verschlagen?", machte ich weiter und kicherte unaufhörlich vor mich hin.„Was ist denn mit euch passiert?", echote er aus und ich schlug mir die Hand vors Gesicht, woraufhin ich fast umgekippt wäre, weil mein Gleichgewicht nicht so wollte wie ich.
War der Boden eigentlich schon immer so uneben? Es war mir zuvor noch nie aufgefallen.
„Die Frage ischt wohl eher: Warum schwankst du scho schlimm? Hascht du etwa getrunken?", lachte Rose.
„Böscher Potter, das mascht man doch nischt", bestärkte ich sie sofort und drohte ihm unkontrolliert mit dem Finger, der ihm immer wieder ins Gesicht klatschte.
„Wenn hier jemand betrunken ist, dann seid ihr es."
„Dasch würden wir dosch nie tun! Wasch denkst du denn von unsch?", gespielt traurig und enttäuscht warf sie ihre Haare in den Nacken und verpasste damit ihrem Cousin Fred Weasley einen leichten Schlag in Gesicht.
„Du bischt sooooo dumm!", stellte ich klar und er fuhr sich entsetzt durch die Haare.„Was habt ihr getrunken?", meinte er dann ganz ruhig, und ich schlug ihm nur lachend auf die Schulter.
„Wir haben nur ein bisschen hier von getrunken. Aber esch geht disch gar nischts an", erklärte ihm Rose und ich lachte mich weiter kaputt.
„Oh nein. Verfluchte...", fluchte er leise und beugte sich dann zu uns runter, als würde er mit kleinen Kindern sprechen.
„Wir haben den Feuerwhisky etwas, sagen wir mal, nachbearbeitet, sodass er nach etwas anderem schmeckt und hier hin gestellt. Und anscheinend habt ihr viel zu viel davon getrunken", behauptete er, woraufhin ich und Rose in Gelächter ausbrachen.
„Potter, du maschst echt immer die schlechtesten Witze", brachte ich zwischen zwei Lachsalben hinaus und Rose nickte heftig.
„Ihr könnt dasch doch gar nischt, ihr seid viel zu dumm", argumentierte meine Freundin.
„Genau!", grölte ich und hüpfte mit Rose im Schlepptau davon.Leider beschloss Potter, die Verfolgung aufzunehmen und so rannten wir jetzt durch die Gänge von Hogwarts, Potter dicht auf den Fersen. Es war zwar immer schwer, nicht hinzufallen, doch wir schafften es und brachten uns schließlich hinter einer großen Säule in Sicherheit.
„Pssst", zischten wir beide gleichzeitig und mussten schon wieder kichern.
Wie zwei Dreijährige wedelten wir mit unserem Finger vor unseren Gesichtern herum und kriegten uns überhaupt nicht mehr ein.
Laute Schritte, die in unsere Richtung kamen, unterbrachen uns und wir lugten hinter unserem Versteck hervor. Es war Potter, der durch die Gegend schaute und etwas zu suchen schien. Als er unsere Gesichter erblickte, rannte er schneller als ich „hallo" sagen konnte auf uns zu und packte mich am Arm. Rose erwischte er nicht mehr. Sie wollte schon lachend die Flucht ergreifen, da wurde ich plötzlich angehoben und meine Beine schwebten in der Luft.
„Rose, wenn du nicht sofort stehen bleibst, dann..."
Potter sah unschlüssig zu mir, ehe er mit fester Stimme sagte:
„...dann lass ich Kathy nicht mehr gehen."
„Was?", erschrocken sah sie mir in die Augen, die sich mit Tränen gefüllt hatten.
„Rose, er erpresst uns. Schnell, lassch misch zurück und renn um dein Leben", weinte ich bitterlich und Potter musterte mich wie einen Alien.
„Nein Kathy, isch verlassch disch dosch nischt!", schrie sie ebenfalls weinend und kam ohne Wiederstand auf uns zu.„Okay, wo willscht du hin?", seufzte sie ergeben, doch Potter packte sie nur am Arm, nachdem er mich abgesetzt hatte.
Eilig zog er uns durch die Gänge, doch schließlich konnte ich mein Gleichgewicht nicht mehr halten und sank auf den Boden.
„Steh auf", befahl Potter müde.
„Nein! Isch kann nischt mehr", trotzig blieb ich genau dort, wo ich schon vorher war und schloss die Augen.
War der Boden schon immer so schön gemütlich und kalt gewesen? Er brachte meine erhitzen Wangen langsam wieder auf eine normale Temperatur und ich wäre fast eingeschlafen, da hob mich etwas an und schon saß ich auf seinem Rücken.
„Juhu! Schneller, Pferd!", schrie ich wieder vollkommen wach und Rose fing an zu schmollen.
„Hey! Ich will auch reiten!"
Genervt sank Potter auf die Knie, sodass auch sie aufsteigen konnte, was sie auch sofort tat.
„Und los!"„Wiegen wir eigentlich sehr viel?", fragte ich nach einigen Minuten des Schweigens.
„Erstaunlicherweise nicht. Ich hätte mit mehr gerechnet."
„Hey", Rose schlug ihm beleidigt auf die Schulter und er seufzte resigniert.
„Ich hätte nicht gedacht, dass ihr betrunken noch schlimmer seid als normal."
Für diese Aussage bekam er von uns beiden eine Runde Haue, welche er ohne Proteste über sich ergehen ließ.
„Weischt du eigentlich, dass du so viel erträglicher bischt?", schoss ich zurück und merkte erst viel zu spät, dass das ja gar keine richtige Beleidigung war.
Doch es war egal, denn wir waren schon am Gemeinschaftsraum angekommen und Potter nannte ein Passwort, welches ich aber nicht mehr hörte, denn meine Augen hatten sich bereits geschlossen und ich schlief halb ein. Das letzte, was ich im halb wachen Zustand noch mitbekam war, dass ich auf ein weiches Bett gelegt wurde, direkt neben mir Rose.
„Manchmal praktisch, wenn man weiß, wie man in den Schlafsaal der Mädchen kommt", murmelte jemand und ich dachte noch daran, dass es nicht Potter sein konnte.
Der hatte uns ja damals in seinen Schlafsaal gebracht, als wir in der großen Halle eingeschlafen waren. Dann sank ich, an meine beste Freundin gekuschelt, in einen tiefen und erholsamen Schlaf.
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Das Pferdemädchen (Harry Potter, Next Generation ff)
FanfictionKathy ist eine ganz normale Hexe, die ihr vorletztes Jahr in Hogwarts macht. Wenn da nicht der Cousin ihrer besten Freundin, James Sirius Potter wäre. Der hat es sich anscheinend zur Lebensaufgabe gemacht, Kathy so oft es ging mit ihrer Liebe zu Pf...