Das Pferdemädchen (Harry Potter, Next Generation ff)

Der erste Streich der hotten Totten

Nervös knibelte ich an meinen Fingernägeln rum. Alles war vorbereitet. Gleich würde der erste Streich der hotten Totten in die Tat umgesetzt werden. Hoffentlich klappte auch alles.

„Kathy, sei nicht so auffällig. Es wird schon alles gut gehen, verlass dich drauf", probierte Albus mich zu beruhigen, vergeblich.
Wir saßen alle, sprich Al, Scorpius, Rose und ich, am Slytherintisch und warteten, dass das Essen serviert wurde. Davor hatten wir uns gemeinsam in die Küche geschlichen und hatten die Pillen in einem unbemerkten Moment in die Getränke gekippt. Dort würden sie sich dann auflösen, die Wirkung wäre aber trotzdem noch vorhanden. Das hatten wir gestern noch mit Albus getestet, und ich musste zugeben, dass die blauen Haare ihm wirklich standen. Allerdings hatte der Zauber bisher noch nicht nachgelassen, weshalb er nun eine Wollmütze trug.

Plötzlich erschien das Festmahl auf den Tischen und jeder begann, sich seinen Teller vollzuhäufen. Auch unsere Truppe bediente sich vorsichtig. Es wäre zu auffällig, wenn alle bunte Haare hätten, nur wir nicht. Deshalb mussten auch wir uns zu Trinken überwinden.

Langsam goss ich den Saft in mein Glas. Bitte lass es funktionieren, bitte!
Ich trank einen großen Schluck und nahm mir dann meinen Teller vor. Die Wirkung und das damit verbundene Chaos würde erst in einigen Minuten eintreten, da konnte ich das Essen auch noch genießen.

Gerade schob ich mir Salat in den Mund, da erklang plötzlich ein lautres Lachen. Und wer war das? Natürlich, James Sirius Potter. Ein Junge aus seiner Clique hatte dunkelrote Haare bekommen, sowie ein Mädchen aus Hufflepuff und ein Schüler aus Ravenclaw. Potter, freu dich nicht zu früh, du kommst auch noch dran.

Plötzlich bekamen immer mehr Schüler und Schülerinnen bunte Haarfarben verpasst, auch bei Rose hatte es schon gewirkt. Langsam veränderten auch meine Haare von den Spitzen aufwärts in einem satten Violett. Puh, nochmal Glück gehabt. Es gab nämlich normale und, sagen wir mal, Etwas spezielle Pillen mit einem kleinen Extra.

Auf einmal ertönte ein lautes Kreischen und alle drehten sich zu dessen Ursprung um. Als ich sah,  was passiert war, brach ich in Gelächter aus. Das hatten wir aber nicht geplant. Naja, wahrscheinlich hatte das Schicksal es so gewollt. Denn Potters Mähne war ab sofort nicht mehr dunkelbraun, sonder Regenbogenfarben.

Auch alle anderen Schüler kringelten sich vor Lachen, Al saß mittlerweile nicht mehr auf der Bank, sondern lag vielmehr auf dem Boden und auch Rose konnte ihr Lachen nicht verhindern.
Potters Freunde hatten das gleich Problem wie er und versuchten verzweifelt, alles wieder normal zu bekommen. Aber ohne erfolg.

Prof. McGonagall erhob sich und bei ihrem Anblick verschlimmerte sich mein Lachkrampf nur noch.
„Bitte alle Ruhe bewahren, Poppy bekommt das bestimmt wieder hin. Und der neue Look steht ihnen doch ganz ausgezeichnet, Mister Potter."
Sie selbst hatte anscheinend auch eine besondere Pille abbekommen, ihre Haare schimmerten in einen satten Pink und man konnte vereinzelt Glitzer erkennen.

Aber ihre Reaktion überraschte mich. So viel Humor hätte ich der alten Hexe gar nicht zugetraut.
Jetzt fehlte nur noch eine Sache, dann war der Streich komplett. Eigentlich müsste schon jedem klar sein, dass es nicht Potter war, der das vorbereitet hatte, aber wir wollten es der Menge noch einmal bestätigen. Ein Knall ertönte, jetzt kam das, was ich erwartet hatte.

Es war eine Art Feuerwerk, und jetzt stand in der Luft:
Hoffentlich hattet ihr Spaß. Liebe Grüße, die hotten Totten!
Das war Peeves Idee gewesen, und er hatte auch alles dafür vorbereitet. Ich musste ihm später auf jeden Fall noch danken.

Sofort brach wieder Gemurmel aus. Anscheinend grübelten alle nach, wer die hotten Totten waren. Tja, wir wussten es schon. Die hotten Totten bestanden aus einem listigen Poltergeist, der besten Freundin, die man sich wünschen konnte, einem verkorksten Bruder, der gerne Streiche spielte, dem besten Freund des Bruders mit den besten Ideen und mir, einer rachsüchtigen Kathy.