,,Ich lasse die Schuld hinter mir"

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Stefan's Sicht:

Sie ist auch der einzige Grund warum ich die Gefühle wieder zulassen sollte. ,,Stimmt es?" ich spreche immer noch ganz leise. Sie runzelt die Stirn und schaut mich dann an. ,,Was soll stimmen?" ,,Naja, dass du mich ver-vergessen wolltest?" Ich habe einen Plan und zwar, wenn sie ja sagt, dann komme ich zurück und wenn sie nein sagt, dann widme ich mich wieder dem köstlichen Blut zu...

Ich warte gespannt auf ihre Antwort, aber sie braucht erstaunlich lange, was mich echt zweifeln lässt. Auf einmal dreht sie mir den Rücken zu und fängt an zu reden. ,,Dich vergessen? Ja, dass wollte ich. Du hast recht. Nein, eher gesagt hat Lexi recht. Ach weißt du Stefan... Wir haben auch viele Probleme. Ich meine, Lexi leidet auch erheblich darunter, dass du uns einfach aufgegeben hast. Ich weiß, dass die richtige und ehrliche Antwort auf meine Frage, welche ich dir gleich stellen werde, erst dann kommt, wenn du wieder du bist. Wieso waren wir es dir nicht wert? Wieso hast du uns so schnell verlassen? Und noch einmal: Ja, ich wollte dich vergessen. Einfach alles von dir. Ich wollte meinen Freund vergessen. Ich wollte Stefan Salvatore vergessen..."

Es ist also ein ,,Ja". Ich weiß was das heißt für mich. Ich habe sie so sehr verletzt, dass sie mich auslöschen wollte. Das heißt für mich jetzt: Menschlichkeit an und Gefühle zulassen.

Lexi's Sicht:

Kathrine spricht meine Worte aus. Ich verstehe ihn immer noch nicht und dabei kenne ich ihn schon gefühlt mein ganzes Leben lang... Ich habe so viel durchgemacht in diesen zwei Monaten. Von außen habe ich vielleicht gelächelt und es ging mir gut, aber eigentlich war ich wütend und traurig zugleich und dazu musste ich immer auf Kathrine aufpassen und habe mich selber im Stich gelassen. Das beste ist aber, dass ich, als Kathrine vorhin in New Orleans mal kurz verschwunden ist, genau in diesem Moment hat mir mein ,,Freund" (der Typ von der Party) eine Nachricht gesendet, in der er Schluss gemacht hat! Sein Grund war, dass ich ihm zu zurückgezogen sei. Sorry, wenn ich ihm nicht gleich mein ganzes Leben erzähle!

Jedenfalls denke ich auch, dass es nicht das richtige war. Mir hat irgendwie der Spaß gefehlt und die Liebe, aber die geht natürlich erstmal zwischen den beiden, welche gerade ein bisschen Probleme haben, vor. Stefan macht mir immer so viel Stress, aber trotzdem bin ich immer für ihn da und habe ihn echt ganz doll lieb. Ich meine, er ist mein bester Freund!

Kathrine's Sicht:

Er schaut plötzlich weg. Wendet er sich wieder von mir ab? Hatte Lexi doch nicht recht? War ja klar! ,,Na los! Geh wieder in irgendeine Großstadt und töte Leute! Weißt du was? Das ist mir nämlich egal, ob du wieder in deine scheiß ,,Ich bin so ein schlechter Mensch" oder ,,Ich sollte alle verlassen, weil ich sie nur verletze" Phase gerätst, weil du dich ja eh nicht für mich interessiert! Nein besser! Weil du ja nichts für mich und Lexi fühlst!"

Ich fühle mich nicht schlecht. Im Gegenteil! Ich fühle mich echt gut, nachdem ich diese Worte gesagt habe. Vielleicht bringt das etwas? Und ehe ich weiter nachdenken kann, fängt Stefan an mich anzuschreien. ,,Halt doch einfach mal deine Klappe! ich versuche mich hier gerade zu konzentrieren!" ,,Für was? Um zu zählen wie viele Menschen du als nächstes umbringen möchtest?" er sieht wirklich wütend und konzentriert aus. Sind das Gefühle?

  ,,Ich strenge mich an, damit ich wieder meine Menschlichkeit bekomme, denn du hast mich eventuell überzeugt..." Ich könnte vor Freude mich im Kreis drehen! Aber ich darf mir bloß nichts anmerken lassen, denn sonst überlegt er sich es anders. ,,Ok, dann mach mal. Sollen wir dich alleine lassen?" fragend schaue ich auch Lexi an, aber sie nickt nur abwesend und geht dann langsam hoch. ,,Ja, bitte. Wenn ich soweit bin komme ich schon."

Stefan's Sicht:

Sie geht auch nach oben und ich merke, dass sie glücklich ist. Das ist ein Grund mehr die Gefühle zu zulassen und mich wieder auf Kathrines Liebe einzulassen. Ich werde aber auch wieder diesen unerträglichen Schmerz fühlen und sie hat recht, ich werde mich schämen und abhauen wollen, aber dieses mal versuche ich durchzuhalten und mein Leben zu leben... mit ihr.

𝐒𝐭𝐞𝐟𝐚𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐁𝐫𝐮𝐝𝐞𝐫 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt