Krampfanfall

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Diese Nacht hatte ich wieder einen dieser Träume... Diesmal war es nicht Kathrine, die gefangen war, sondern Lexi. Sie wird befreit von mir, aber das hat nicht gereicht. Isana greift mich von hinten an und spritzt mir Eisenkraut, so dass ich gelähmt bin, aber trotzdem noch bei Bewusstsein. Das ist schlimm! Ich sehe qualvoll zu, wie sie Lexi pfählt und dagegen kann ich nichts tuen.

Ich schrecke auf. ,,Lexi! Lexi ist tot!" schreie ich verzweifelt. Ich kann mich nicht bewegen. Ich versuche aufzustehen oder zu reden, aber es geht nicht. Was wenn der Traum, kein Traum ist! Was wenn es echt ist, was hier passiert! Sie ist tot. Meine beste Freundin ist tot! Nein, das kann nich wahr sein! Plötzlich rüttelt mich jemand von hinten. ,,Stefan, ich lebe." sagt sie. ,,Lexi, ich dachte-" Ich nehme sie in den Arm, dabei merke ich das ich nicht gelähmt bin. Es war alles nur ein Traum! ,,Deine Träume sind nicht die besten oder?" sagt sie ganz verschlafen. Logisch! Es ist ja auch mitten in der Nacht. ,,In letzter Zeit träume ich nur noch sowas. Und in jedem Traum kommt Isana vor." Irgendwas läuft hier doch gewaltig schief, aber was? ,,Isana? Diese blöde Schlampe, die uns letztens angegriffen hat! Das zweite mal!" ich nicke nur müde und erschöpft, bevor mir die Augen zufallen. Ich bin wieder eingeschlafen. Zum Glück ging der Traum nicht weiter und ich konnte mich erholen.
Die Sonne wärmt mein Gesicht und ich wache einigermaßen ausgeschlafen auf. Ich will gerade aufstehen, da schubst mich eine gut gelaunte Kathrine, wieder zurück auf die Couch. ,,Guten Morgen!" lacht sie mich an. ,,Und hast du gut geschlafen?" sie ist echt ein Tiefschläfer! Krass, dass sie nicht wach geworden ist. ,,Um ehrlich zu seien... Nein, ich hatte wieder einen dieser Träume. Diesmal warst es nicht du, sondern Lexi." Ihr Lächeln verschwindet langsam. ,,Oh Stefan! Nächstes mal schlafe ich wieder bei dir." Sagt sie sorgsam und ich schaue ihr direkt in die Augen. ,,Damit hätte ich kein Problem." zwinkere ich ihr zu. Anscheinend hat mich Kathrine mit ihrer guten Laune angesteckt. ,,Frühstück steht schon auf dem Tisch." sagt sie zu mir und gibt mir einen Kuss. Wow, wie ich ihre Küsse liebe. Ich stehe jetzt endgültig auf und bemerke dabei erst den schlimmen Kater, der sich durch schreckliche Kopf- und Rückenschmerzen zeigt. Ich stöhne vor Schmerzen und Kathrine ist sofort neben mir, um mich zu stützen. ,,Geht schon. Ich habe vielleicht gestern nur ein bisschen zu viel getrunken." Sie kichert. ,,Ein bisschen zu viel? Du musstest fast auf die Couch getragen werden. Ich meine Lexi war auch nicht nüchtern, aber du warst richtig dicht! So habe ich dich noch nie erlebt. Irgendwie witzig." ihr kichern wird zu einem lauten Lachen. ,,Lustig." sage ich, natürlich ironisch gemeint.  Wir schlendern zum Tisch und Lexi kommt nun auch dazu. ,,Wie geht es dir?" erkundigt sich Kathrine bei ihr. ,,Ja, ganz gut. Außerhalb des Katers habe ich keine Schmerzen, aber ich denke Stefan hat es schlimmer erwischt. Habe ich recht?" grinst sie in meine Richtung. ,,Ja, das hat es, aber trotzdem Lexi. Geht es dir besser, nach dem Vorfall letztens? Ich meine mir geht es gar nicht gut, denn ich habe seit den letzten Nächten, diese Wutanfälle und wirklich unerträgliche Träume. Aber das wird schon wieder. Das wichtigste ist, dass die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben, in Sicherheit sind." Dann setze ich mich auf einen dieser doofen Stühle, denn sie sind viel zu alt und können echt schnell zerbrechen. Was ich erst vorgestern selbst miterleben durfte. Naja, leicht war das jetzt nicht für mich. ,,Stefan, glaub mir. Es geht mir schon besser und ich bin dir wirklich dankbar, dass du da warst. Lass uns essen. Kathrine setz dich doch bitte." und darauf sitzt Kathrine neben mir und schnappt sich ein frisch getoastet Toast, schmiert dieses mit Erdbeermarmelade voll und beißt kräftig ab. Sie liebt Erdbeeren, deswegen war das mit den Erdbeeren am Whirlpool, keine so schlechte Idee. Mein Toast beschmiere ich, wie immer mit Schokocreme. Dabei kleckere ich ein wenig und es bleibt etwas an meiner Unterlippe kleben. Kathrine bemerkt es und wischt es langsam und verführerisch, mit ihrem Daumen ab. ,,Du bist aber ein Tollpatsch." kichert sie. Dann öffnet sie ihren Mund und leckt die Schokocreme langsam ab. Das sieht echt sexy aus... ,,Stefan! Hallo hörst du mich!" schreit Lexi mich schon fast an. ,,Was?" frage ich verwirrt. Ich war gerade so in meinem Film, dass ich garnicht gemerkt habe, dass Lexi mich die ganze Zeit etwas gefragt hat. ,,Könntest du mir bitte die Butter reichen?" Ich gebe ihr die Schachtel mit der Butter und dann wende ich mich wieder meinem Toast zu, denn ich habe gerade mal einen Bissen gegessen. Kathrine lenkt immer mich ab,aber um ehrlich zu sein finde ich das garnicht so schlecht. Als wir fertig waren, habe ich erstmal die Decken von letzter Nacht weg geräumt. Ich schlafe nie wieder auf diesem doofen Sofa! Nachdem ich die Decken wieder an ihren Platzt gebracht habe, gehe ich hoch und ziehe mich um. Heute gehe ich definitiv nirgendwo hin, denn ich brauche Ruhe und muss mich entspannen. Lexi meinte gestern Abend noch, dass sie heute zuhause seien will und heute Abend mit uns noch eine Runde trinken will. Ob das so eine gute Idee ist weiß ich nicht, weil ich glaube mit unserem Kater ist das nicht so angenehm. Versuchen können wir es aber trotzdem. Angezogen gehe ich zu meinem Schreibtisch und erinnere mich wieder an die vorletzte Nacht...Ich nehme mir meinen Füller, den ich von meiner Reise durch Europa (mit Lexi) mitgenommen habe und schlage mein Tagebuch auf.

𝐒𝐭𝐞𝐟𝐚𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐁𝐫𝐮𝐝𝐞𝐫 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt