,,Nur du allein bist der Grund, warum mein Herz kämpft"

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Kathrine's Sicht:

Ich höre nicht auf mit meinen Fingern Kreise über seinen Arm zu ziehen und schaue ihm dabei tief in die Augen.
Er ist mir so nahe und ich berühre ihn auch schon, aber ich will mehr als das.

,,Ich merke doch, dass etwas mit dir ist." flüstert Stefan, noch im Halbschlaf.
Zögernd überlege ich, ob ich ihm mitteile, was ich zurzeit empfinde, wenn ich ihn ansehe.
,,Ich habe noch längst nicht vergessen, was du getan hast, aber ich fange an dir zu verzeihen. Ich finde es selber etwas zu früh dafür, aber ich kann nichts gegen meine Gefühle machen und eines dieser Gefühle sagt, dass ich jetzt das hier machen soll..."

Stefan's Sicht:

,,Ich verstehe nicht ganz-" erwidere ich verwirrt, aber ehe sie mir mit Worten antworten kann, da legt sie ihre Lippen achtsam auf meine.
Voller Überraschung, kann ich erst gar nichts machen, aber dann folge ich ihrem Rhythmus und lasse mich auf diesen lang ersehnten Kuss ein.

Ihre Hand, welche zuvor noch auf meinem Arm lag, ist auf einmal dabei mir mein Shirt auszuziehen.
Ich löse mich von ihren Lippen und halte ihre Hand, mit einem festen Griff, auf. ,,Stopp- das geht mir etwas zu schnell. Küssen- küssen ist unglaublich schön, aber weiter kann ich noch nicht- gib- gib mir fünf Minuten." Nicht mal ich hätte von mir erwartet, dass ich der jenige bin, der noch mehr Zeit benötigt.

,,Natürlich-" ich merke, dass sie davon überrascht ist, aber sie versteht mich hoffentlich auch.
Wir haben uns fünf Tage nicht mal gesehen, da bin ich noch nicht bereit mich zu zeigen, weil ich habe mich verändert.

Kathrine's Sicht:

Er hat ja recht... ich bin etwas zu schnell, dennoch, wie egoistisch das jetzt auch klingen mag, will ich ihm heute noch sein verdammtes Shirt ausziehen und seinen attraktiven Körper sehen.

Schon lange hatte ich nicht mehr solche perversen Gedanken. Was ich gerade tue, fühlt sich komplett falsch an, aber ich kann nicht aufhören. Sehnsüchtig dränge ich meinen aufgeheizten Körper an seinen und küsse ihn immer intensiver und grober.

Langsam beginnt auch er damit, sich näher an mich zu bewegen. Mich macht es wahnsinnig, dass uns noch Stoffstücke voneinander trennen.
Immer wieder zupfe ich an seinem Oberteil, aber mit seiner Hand hält er mich davon ab.

Seit bestimmt zehn Minuten verläuft unsere Handlung immer wieder gleich und so langsam werde ich echt ungeduldig.
,,Stefan-" reiße ich mich von seinen Lippen los. ,,wir- wir haben uns auf fünf Minuten geeinigt... Ich- ach es tut mir leid, aber ich will mehr!"
Scheiße, wieso habe ich das nur gesagt?! Er stoppt in seiner Bewegung und lässt mich endlich sein Shirt anfassen.

Ich muss ein wenig lächeln, als ich das bemerke. Dann ziehe ich es ihm sehr sorgsam aus und dabei höre ich, dass sein Herz immer schneller beginnt zu schlagen. Meins plötzlich auch, als ich sehe, was sich darunter verbirgt.

Erschrocken ziehe ich die Luft ein und kann nicht fassen, was meine Augen da sehen. ,,Oh Gott- Stefan- was- was ist passiert?" er seufzt und kann mir nicht in die Augen schauen. Ich erkenne seinen Körper gar nicht wieder. Er ist so blass geworden und ich- ich kann seine rippen sehr deutlich sehen. Traurig fahre ich mit meinen Fingerspitzen vorsichtig über seine Brust.

,,Wann wirst du das letzte mal draußen- also aus deinem Zimmer?" ich erhalte keine Antwort von ihm und die Tränen drohen gleich ununterbrochen meine Wangen herunter zu fließen.

,,Stefan- mir tut es so sehr weh, dich so zu sehen-" bevor ich meine Sorgen weiter aussprechen kann, richtet er sich auf und streichelt ohne Worte meine zitternde Wange. ,,Was machst du da?" frage ich ihn und weine dabei schon.

Sprechen tut er immer noch nicht, dafür küsst er mich aber wieder. Schwach erwidere ich diesen Kuss, trotzdem verstehe ich nicht wieso er das macht. Noch verwirrter bin ich, als er mir meine Sachen auszieht. ,,Stefan- bitte- hör auf- sag mir bitte zuerst, was mit dir los ist."

,,Kath- Ich- Ich komme seit Tagen nicht aus dem Bett- ich kann einfach nicht. Ich habe keinen Hunger- die ganze Zeit denke ich daran, was ich getan habe und wie sehr ich euch verletzt habe, wie sehr ich dich verletzt habe. Zuerst wollte ich nicht, dass du mich so siehst, aber jetzt ist es mir umso wichtiger, dass du mich genau SO siehst! Ich will das du mir vertrauen kannst, wenn du es überhaupt noch kannst."

Seine Worten erreichen mich zwar, aber ich kann sie nicht richtig glauben... ,,Keinen Hunger- kein Vertrauen- natürlich vertraue ich dir, immer. Es tut nur unglaublich weh, was du da gerade erzählst- ich glaube- wir sollten eine Pause machen und erstmal reden- richtig reden." Meine Augen brennen fürchterlich und ich löse mich aus seiner Berührung.

,,Ich weiß, dass es weh tut, denn mir tut es mindestens genauso weh. Nur, dass ich eben auch merke, wie du es vermisst mich zu berühren. Ich hatte und habe immer noch so Angst dich zu verletzen, dass ich dieses Gefühl verdrängt habe. Du hast mich daran wieder erinnert. Ich will das, aber wenn du doch nicht kannst, dann kann ich warten. Ich will nur, dass wir uns wieder näher kommen, uns umarmen und vor allem- vor allem, dass du mir voll und ganz wieder vertraust. Das wird seine Zeit brauchen und das verstehe ich."

Auch seine Augen füllen sich mit Wasser. Es fällt ihm nicht leicht darüber zu reden, dennoch macht er es und deswegen gehe ich den nächsten Schritt und entblöße mich, bis auf meine Unterwäsche.
,,Ich darf dich so sehen wie du bist, also darfst du meinen Körper auch sehen, berühren und auch immer das mit ihm machen, was du möchtest."
,,Das was ich mit deinem Körper machen möchte, ist ihn zu lieben, wie ich es schon immer tue, ihn zu verwöhnen, so wie es dir gefällt und ihn zu halten, damit er mir nicht entfällt."
Sanft streicht er mit seiner Hand über jede freie Stelle meines nackten Körpers, dann nimmt er meine Hände, legt sie auf seine Brust und flüstert mir zu.
,,Hörst du, wie mein Herz schlägt. Es ist schwach, versucht aber für dich weiter zuschlagen. Kathrine- nur du alleine bist der Grund warum mein Herz kämpft."
,,Und du, weswegen meins kämpft." Ich lehne mich vor und lasse meine Lippen mit seinen verschmelzen.

Es dauert nicht lange und schon haben wir nichts mehr an. Während er mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr schiebt, muss ich, das erste mal in diesem Akt, wieder Lächeln.

Ohne zu reden, nur mit Lippenbewegungen forme ich die Worte ,,Ich liebe dich", worauf er meinen Hals küsst. Voller Lust, kralle ich meine Nägel in seinen Rücken, dabei spüre ich aber seine Wirbelsäule- dass habe ich noch nie. Ich verdränge die Angst, welche ich gerade habe und vergrabe meine Fingernägel noch tiefer in seine Haut.

So sehr mit Schmerz und Angst gefüllt, war es noch nie zwischen uns, noch nie...

Und dann ist es soweit- ich spüre ihn in mir. ,,Wow-" keuche ich fast schon. Dabei schließe ich meine Augen und habe nicht den verletzten, gefühllosen oder gar schuldgeplagten Stefan vor mir, sondern den Stefan, welcher mich stark beschützt, selber die Kraft besitzt aufzustehen und keine Angst davor hat, wenn ich ihn ansehe oder berühre.

***

Erschöpft lässt er sich neben mich fallen, wobei ihm sofort die Augen zufallen. ,,Stefan, dass war-" ich schaue ihn an, aber er ist- er ist weggetreten.
,,Stefan?! STEFAN?!" ich versuche ihn zu wecken, aber er ist komplett weg. ,,scheiße" flüstere ich mit der Hand vor meinem Mund.

Ist er so schwach geworden? Hat ihn das alles so müde gemacht?

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Heyy, dieses Kapitel ist mal wieder etwas anders und leider kürzer geworden als sonst, aber wenn es euch gefällt, könnt ihr gerne ein Vote und einen Kommentar hinterlassen ;)

Und falls ihr es noch nicht getan habt, dann schaut doch gerne einmal bei meiner neuen Story GUILT vorbei!

TAUSEND DANK FÜR 3k READS!!!
Ich hätte niemals gedacht, dass mein Buch so viel aufsehen bekommt und das es so vielen Leuten gefällt :3

LG stefansalvatoreeee

𝐒𝐭𝐞𝐟𝐚𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐁𝐫𝐮𝐝𝐞𝐫 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt