Kathrine's Sicht:Ich knalle die Tür hinter mir zu, lehne mich an diese und lasse mich dann auf den Boden sinken. Wieso macht er das? Wieso verlässt er mich schon wieder? Aber wenn es wahr ist, was er sagt, dann müsste ich doch zurecht ein schlechtes Gewissen haben. Ich fühle mich schon so oder so schlecht. Wieso streiten wir uns dann sofort? Ich hätte nicht so überreagieren sollen...
Vielleicht sollte ich wieder nach unten gehen und mich bei ihm entschuldigen? Eigentlich schon, denn er hat es nicht verdient, dass ich ihn von mir stoße. Ich kenne ihn. Er wird sich fragen, ob er an allem Schuld ist und noch schlimmer wird seien, dass er denkt, dass er wirklich an allem Schuld ist... Was er natürlich nicht ist! Aber wenn ich ihm immer verzeihe und immer wieder sage, dass alles wieder gut ist... dann lüge ich uns beide an, denn er muss doch wohl wissen, dass das hier seine Schuld ist. Denn wenn es nicht seine ist, dann wäre es meine. Es kann nicht meine Schuld seien. Er hätte mit mir reden können. Ich wäre mitgekommen, aber er muss es ja verschweigen, weil es dann sicherer für uns wäre.
Ich lache auf. ,,Das ist doch nicht sein Ernst?! Sicherer?" Ich fange an zu weinen, aber nicht aus Trauer sondern aus Wut. Ich bin einfach nur sauer auf ihn, weil er immer wieder versucht uns alle zu beschützen, dabei braucht er doch den Schutz!
Auf einmal klopft jemand an der Tür. Ich wische meine Tränen aus meinem Gesicht und sage dann ,,Wenn du nichts besseres zu tuen hast, als mich damit zu nerven, dass du das ja alles für uns machst, dann kannst du gleich wieder gehen. Denn das will ich echt nicht hören, Stefan." Zuerst ist es still, doch dann öffnet sich plötzlich die Tür. Ich stehe schnell auf und warte bis jemand herein kommt, aber es ist nicht Stefan.
,,Wovon redest du da?!" fragt mich Lexi verwirrt. ,,Ich rede von unserem bescheuerten Freund, welcher sich einfach so dazu entscheidet, mal wieder, abzuhauen! Er will weg! Er will wieder zu seiner scheiß Schwester!" Ich weiß, dass ich sie gerade anschreie, aber es macht mich eben alles fertig. ,,Schön! Einfach toll! Ich finde es auch nett, dass ich das von dir erfahre und nicht von ihm!" Ich merke, wie es Lexi gut tut das alles heraus zu lassen. ,,Jetzt kommt noch das beste! Er wollte es erst gar nicht sagen! Ich habe es ausversehen in seinem Tagebuch gelesen, ich weiß, dass man das nicht macht, aber stell dir vor wir wüssten das nicht! Er wäre einfach gegangen!"
Sie hält inne. ,,Ich habe ihn gerade zu sehr beschuldigt oder?" murmele ich ganz leise zu ihr. ,,Schon, aber du hast recht. Er sollte uns mehr erzählen und wir sollten ihm mehr zuhören." ,,Ja, dass sollten wir. Ich glaube du solltest mal mit ihm reden. Du kennst ihn und verstehst ihn besser. Mir hört er gar nicht mehr zu, was das angeht." Lexi zögert eine Weile, bis sie mir antwortet. ,,Er hört dir zu, nur er will sein Ziel erreichen. Er denkt immer nur an uns und versucht alles zu tuen, damit es uns geht und dabei vergisst er sich. Isana hat und nutzt es immer noch aus. Es geht ihm sehr schlecht und er merkt es einmal. Er sagt es einmal. Deswegen fühlen wir uns so ungerecht behandelt oder so. Ich werde mit ihm reden. Mach dir keine Sorgen."
Sie nimmt mich in den Arm. Ihre Umarmung ist schön. Ich merke, dass sie eine echt gute Freundin ist, sowohl für Stefan und auch für mich. Sie kann sich so gut in andere hineinversetzen. ,,Ich danke dir! Ich weiß, dass das alles auch nicht so einfach ist für dich, denn er will dich auch ein zweites mal verlassen. Ihr habt so viel durchgemacht und glaube mir, wenn ich dir sage das er dich über alles liebt!" Sie schaut mir dankend in die Augen und geht dann aus dem Zimmer, wahrscheinlich nach unten zu Stefan.
Stefan's Sicht:
Irgendwann halte ich das nicht mehr aus! Wieso ist Kathrine genau in diesem Moment, in dieser Situation, da wo ich sie am meisten gebraucht hätte, wieso ist sie da gegangen? ,,Hey, Stefan." reißt mich Lexi aus meinen Gedanken. So wie ich sie kenne, hat sie wahrscheinlich schon von dem ganzen mitbekommen. ,,Lexi. Du weißt es schon oder?" in diesem Moment war ich nicht traurig oder sauer. Ich war einfach nur enttäuscht, weil ich es mal wieder nicht geschafft habe meinen Plan durchzusetzen.
,,Ja, Stefan ich weiß es und ich bin auf keinen Fall damit einverstanden" ich will gerade etwas sagen, da schreit sie mich nur noch mehr an. ,,Nein! Jetzt rede ich! Was erlaubst du dir eigentlich! Kathrine hat mir gesagt, dass du es verschweigen wolltest! Das du es nicht mal annähernd in Betracht gezogen hat's mir etwas davon zu sagen! Und jetzt komm nicht mit deinen dämlichen Ausreden! Von wegen du musst das alleine durchziehen! Nein! Nein! Und nochmal NEIN! Du hättest uns was sagen sollen und wir hätten dich unterstützt! Ich meine, wir können das immer noch machen, außer du willst es nicht. Oder du gehst trotzdem und brichst ihr und mir das Herz! Entscheide du!"
,,Ok, dann entscheide ich eben! Willst du meine Entscheidung hören?!" ich schreie sie ebenso an, denn keiner versteht mich. Klar bin ich stur, was das angeht, aber ich kann nicht anders. ,,Weißt du was, Stefan! Es ist mir egal! Es ist mir egal, ob du bleibst oder gehst, denn du hörst sowieso nicht auf uns!" Ohne mir noch einen letzten Blick zu widmen, verlässt sie aufgebraust die Küche und lässt mich hier alleine und frustriert stehen.
Na toll. Meine Entscheidung bleibt trotzdem noch die gleiche. Ich kann diesen Schmerz nicht mehr ertragen, auch wenn ich jetzt welchen verursachen werde, aber ich muss es machen.
Soll ich mich von Kathrine verabschieden? Ich tendiere zu nein, weil sie enttäuscht von mir seien wird oder es schon ist. Ich werde aber den Brief, welchen ich extra dafür geschrieben habe, auf den Küchentisch legen. Ich husche nach oben, so dass mich keiner sieht oder hört und lege den Brief ab. Ein paar Anziehsachen und mein Tagebuch habe ich mir auch genommen und verlasse gerade das Haus. Erst zögere ich noch einen Moment, aber dann weiß ich, dass das das einzige ist, was mir als richtig erscheint.
Kathrine's Sicht;
Lexi kommt wieder zu mir und sieht sehr erschöpft aus. ,,Und? Wie lief es?" ,,Ich bin jetzt mal ganz direkt. Also, Stefan ist blind! Er sieht nicht, dass er in Sicherheit ist und auf uns hören sollte, denn stattdessen will er seinen bescheuerten Plan durchsetzen! Am besten solltest du nochmal nach unten gehen und mit ihm reden. Ich weiß, dass du das gerade zu mir gesagt hast, aber er begreift es sonst nicht." Ich nicke und gehe nach unten.
Unten angekommen ist es...Leer! ,,Nein! Nein! Das hat er nicht gemacht!" Die Tränen fließen unkontrolliert aus mir heraus. Ich höre wie Lexi zu mir herunter rennt und dann dort geschockt stehen bleibt. ,,Das hat er nicht gemacht! Das hat er nicht gemacht!" sie fährt sich energisch durch ihre Längen Haare. ,,Dieses Arschloch!" ich erschrecke bei ihren Worten, was sie merkt und sofort drauf reagiert. ,,Verstehe mich doch. Ich habe gerade noch mit ihm geredet und er geht. Er verlässt uns. Er verlässt mich! Ich habe alles für ihn geopfert. Ich hasse es, dass er nicht einsieht, was er dadurch alles zerstört!"
Ich kann sie verstehen, aber wir müssen versuchen ihn auch zu verstehen. ,,Nichts ist sicher ohne ihn. Nichts ist sicher ohne Stefan."
Stefan's Sicht:
Ich bin verzweifelt! Ich habe keine Ahnung was ich hier tue. Wieso ich das tue, nur das weiß ich. Mein ganzer Körper verkrampft sich vor Wut und Angst. Ich habe Hunger. Ich verspüre so einen großen Hunger, wie ich ihn noch nie hatte. Ich will Blut. Ich will Leute umbringen.
Ich spüre, wie sich meine Venen unter meinen Augen erkennbar machen und meine Zähne spitz werden. Wo sind hier bitte Menschen, wenn man sie braucht.
Was denke ich da und wieso will ich jemanden umbringen? Ich will nicht fallen. Ich will nicht wieder in dieses Loch fallen. Nicht schon wieder.
Blut. Blut. Ich rieche es. Hinter mir ist eine Frau. Sie trägt einen braunen Mantel, hat hochgesteckte Haare, so dass ich einen freien Blick auf ihren Hals habe, dann trägt sie leichtes Make-up und hat eine hohe Schuhe an. Ich weiß nicht wieso, aber ich will ihr den Kopf abreißen und das bringt mich um den Verstand.
Ich kann nicht anders und stehe vor ihr, beiße ihr kräftig in den Hals und fühle, wie mich das Blut berauscht. Ich habe es so sehr vermisst Blut aus einem warmen Körper zu trinken. Aus einem lebendigen Körper.
Auf einmal fällt mir ihr Kopf aus der Hand. Habe ich ihn etwa gerade abgebissen! Schuld, Angst, und Zweifel kommen in mir hoch. Wie kann ich nur so ein Monster seien!
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Heyyy, na wie geht es euch so? Ich bin nicht so ganz zufrieden mit dem Schluss von diesem Kapitel... Naja. Was denkt ihr passiert als nächstes? Wird er sich doch umentscheiden?
Wünsche?LG stefansalvatoreeee
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𝐒𝐭𝐞𝐟𝐚𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐁𝐫𝐮𝐝𝐞𝐫
FanfictionEs geht um Stefan und Kathrine, die nach langer Zeit wieder zueinander gefunden haben. Damon ist nicht da, aber dennoch jemand anderes. Viele Geheimnisse lüften sich. Stefan macht viel durch und hat dabei seine beste Freundin Lexi an der Seite. Ste...