Stefan's Sicht:
Ich habe die Augen immer noch geschlossen, aber ich versuche sie mit all meiner Kraft zu öffnen! Ich habe fast geschafft, doch dann wird es nur noch dunkler, als es schon ist.
Vision 3:
Ich bin das Monster. Isana hat Recht. Ich habe ihn getötet. Ich habe meinen eigenen Bruder gefoltert und dann ermordet. Wie kann ich nur zu so etwas fähig seien. Ich spreche nicht von der Vergangenheit, weil ich weiß, dass ich definitiv heute noch zu so etwas fähig bin, aber nur wenn sie aus ist. Nur, wenn meine Menschlichkeit aus ist. Plötzlich habe ich einen Holzpfahl in meiner Hand. Er ist sorgfältig geschnitzt und ist sehr spitz. Mit nur einem Stoß könnte ich ihn töten und mein ,,Ich" in dieser Vision, in dieser Erinnerung, dieses ,,Ich" wird ihn auch töten. Ich spüre diese Wut bei diesem ,,Ich". Sie ist riesig, wahrscheinlich hat Isana schon damals weh getan und ich will mich rechen. Aber das ist doch nicht richtig. Ich bin so nicht mehr! Ich will auch nie wieder so seien!
-Vision 3 Ende
Mit einem Ruck öffnen sich meine Augen und ich blicke erschrocken in die besorgten Gesichter von Kathrine und Lexi. ,,Hey, Stefan. Wie geht es dir? Was ist mit dir gerade los gewesen?" ganz leise spricht Kathrine zu mir, aber höre dennoch pure Angst in ihrer Stimme. Eigentlich möchte ich alles sagen, aber ich habe Angst. Ich habe Angst es laut zu sagen, denn ich will nicht, dass sie sich sorgen um mich macht. Wir mussten so viel durchmachen... wegen mir. ,,Nichts." nuschelnd gebe ich ihr das als Antwort und man merkt, dass es den beiden nicht reicht. Ich hatte eben zu viel Hoffnung. Naja, ich lasse es einfach auf mich zukommen, also los gehts. ,,Wie nichts? Hallo?! Ey, ich kenne dich schon ewig und ich weiß wie du tickst, also sag es uns!" kam es von Lexi, aber ich hatte keine Chance zu antworten, da Kathrine schon anfing, mich aufgewühlt anzuschreien. ,,Lexi hat recht! Mit ihr hast du über wirklich alles geredet! Sogar über uns. Nicht das es mich stört, aber da könntest du wenigstens jetzt etwas sagen. So schlimm kann es doch nicht gewesen seien." Als sie aufhört zu reden, holt sie erstmal tief Luft und dann schauen sie mich beide erwartungsvoll an. Ich rolle genervt meine Augen, aber dann fange ich auch langsam an zu sprechen. ,,Na gut... Vorab, ich schäme euch das jetzt so erzählen, aber ihr lasst mich ja sonst nicht in Ruhe. Ich habe dir ja vorhin, im Bad erzählt, dass ich wieder so eine doofe Vision hatte. Ich denke wirklich, dass sie von Isana kommt, denn sie will das ich leide. Und diese Vision ist nicht nur eine Vision, sie ist eine echte Erinnerung. Woher ich das weiß? Keine Ahnung, ich spüre das. Jedenfalls... Sie hat mich nicht angelogen, als ich bei ihr gefangen war... ich habe ihren Bruder Damon getötet, also somit auch meinen eigenen Bruder. Sagt nichts. Bitte. Und jetzt der Grund, warum ich mich zutiefst schäme: Ich war in dieser Erinnerung nicht Ich selbst. Ich war mein anderes, mein dunkles ,,Ich". Ohne meine Menschlichkeit. Ich war ein Monster. Ich will nie wieder so werden. Ich verspreche es euch. Ich werde euch nicht enttäuschen." Ich habe mich, während ich all diese Worte gesagt habe, langsam aufgesetzt, weil ich es unangenehm finde weiter liegen zu bleiben. Als erstes gab es keine Antwort von ihren Seiten, aber nach einer kurzen Pause, fängt Kathrine langsam an zu reden. ,,Ähm, also erst einmal solltest du dich nicht schämen. Stefan, Lexi und ich kennen dich so. Wir haben das schon einmal mit dir durchgestanden, also schaffen wir es zur Not auch ein zweites mal. Ich bin froh, dass du es nicht mehr willst. Ich denke darüber sind wir alle froh. Und was du meintest mit Isana, dafür kannst du nichts, wenn es so ist, wie du es gesehen und gesagt hast. Du kannst uns immer die Wahrheit sagen, egal worum es geht. Wir vertrauen dir und du kannst uns auch vertrauen." Lexi nickt nur auf ihre Worte, da sie nichts mehr hinzuzufügen hat. Ich habe auch nichts zu sagen, denn es sind immer wieder so liebe Worte, die Kathrine zu mir sagt. ,,Ich vertraue euch und das schon seitdem ich euch beide kennengelernt habe. Ihr zwei, die wunderschönsten Frauen, die ich kenne, ich werde euch immer Vertrauen." Dann nehme ich beide gleichzeitig in meinen Arm und gebe beiden einen Kuss auf die Stirn. Ohne sie, wäre ich aufgeschmissen und meine menschliche Seite würde wahrscheinlich nicht mehr existieren. ,,Und Stefan, du musst dir keine Gedanken über Isana machen, sie wird glaube ich langsam keine Lust mehr auf dich haben, so nervig wie du bist." Zuerst dachte ich, dass Lexi das ernst meint, aber dann schafft sie es nicht mehr, ihr Lachen zurückzuhalten und ich gebe ihr darauf einen kleinen Schlag auf den Hinterkopf. ,,Aua!" ,,Zurecht!" und schon lachen wir alle drei.
Nach unserem wichtigen Gespräch sind wir alle unseren Beschäftigungen nachgegangen. Kathrine hat sich noch fertig umgezogen, denn sie ist nur mit einem umgewickelten Handtuch zu mir gekommen. Lexi hat ihr Zimmer noch aufgeräumt und ist dann runter in die Küche gegangen, um das Abendessen vorzubereiten, denn es ist ja immer noch abends. Ich bin erstaunt, dass das alles nicht so lange gedauert hat. Ich bin dann aus Lexi's Zimmer raus und in mein Zimmer gegangen, wo ich mich an meinen Schreibtisch gesetzt habe und geschrieben habe. Ich habe all meine Gedanken in Worte verpackt und diese dann in mein Tagebuch geschrieben.
Liebes Tagebuch, es sind so viele Gefühle, die auf mich einstürzen und ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Zulassen tue ich es aber trotzdem nicht ganz. Eigentlich wollte ich es überhaupt nicht zulassen, aber Kathrine und Lexi lassen einfach nicht locker. Ich weiß sie wollen nur das beste und ich bin auch glücklich, dass sie an meiner Seite sind, aber es ist schwer für mich. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde ich ehrlich seien, dann werde ich auch wirklich alles sagen. Isana hat mir zwar viel genommen, aber nicht alles. Ich glaube aber, dass ich ihr alles genommen habe und ich fühle mich deswegen schuldig. Ich habe ihr alles genommen. Ich habe ihr Damon genommen. Dieses Schuldgefühl macht mich unbewusst fertig und ich weiß nicht wieso. Lexi meinte doch, dass ich mir keine Schuld zusprechen soll. Ich bin nicht schuldig! Ich bin nicht schuldig!
Ich bin nicht schuldig. Ich bin nicht- Ach was! Ich bin verdammt nochmal schuldig! Ich schmeiße den Stift beiseite, klappe das Buch zu und schmeiße es auch vom Tisch, welcher nur eine Sekunde später auch von mir umgeworfen wird. Wütend und gestresste fahre ich mir durch meine Haare. Für meine Entscheidungen und meine Handlungen bin ich sehr wohl schuldig! Egal, ob meine Menschlichkeit an oder aus ist. Durch meinen lauten Anfall habe ich wohl Kathrine auf mich aufmerksam gemacht. ,,Was ist hier denn so laut?" sie schaut sich um und kommt mir dann näher, aber ich gehe immer einen schritt nach hinten, wenn sie einen auf mich zu macht. ,,Komm mir bitte nicht näher." sage ich und meine Hände verkrampfen sich und ziehen dabei an meinen Haaren, so dass es schmerzt, aber ich will diesen Schmerz. ,,Ok dann nicht, aber sag mir bitte was los ist." sie bleibt wie angewurzelt stehen und mustert mich besorgt. ,,Ich bin an allem Schuld! Ich bin daran schuld das Damon tot ist! Das war meine Entscheidung ihn zu töten, egal ob meine Menschlichkeit an oder aus war. Ich bin dafür verantwortlich! Du weißt das! Deswegen hat Isana uns alle gefoltert und mich gefangen gehalten, weil das alles meine und ganz alleine meine Schuld ist!" Ich spüre, wie mir eine Träne über meine Wange läuft und Kathrine will sofort zu mir, aber ich sage ihr, durch einen Blick, dass sie es lieber lassen sollte. Ich will sie nicht verletzten, ob mit Worten oder anders. ,,Soll ich dich alleine lassen?" fragt sie mich ganz vorsichtig. ,,Nein. Ich will dich bei mir haben, aber mit einem gewissen Abstand, denn ich will dir nicht weh tuen..." dabei wische ich mir hastig die Tränen aus dem Gesicht. ,,Wenn du das so möchtest bleibe ich gerne bei dir. Sag mir einfach, wenn du noch etwas brauchst." Dann geht sie ganz langsam zu meinem Bett und setzt sich darauf. Ich hingegen bleibe stehen und schließe meine Augen, in der Hoffnung, dass ich mich etwas beruhige, aber falsch...
Vision 4:
,,Bitte hör auf!" weinend schreit Isana das zu mir. Zu dem Monster. Ich habe den Pfahl auf seine Brust gerichtet und bin kurz davor ihn zu töten. Ich spüre das Verlangen danach. Es fühlt sich fantastisch an. Das Monster findet es fantastisch. ,,Stefan! Es ist mein Bruder!" sie leidet darunter, dass hört man in ihrer Stimme. ,,Genau das ist der Grund, warum er jetzt stirbt." und schon steckt der Pfahl in seiner Brust. Hinter mir bricht Isana zusammen und ich gehe nur aus dem Raum, an ihr vorbei und sehe im Augenwinkel, wie sie zu ihm rennt und versucht ihn zu retten. Es geht nicht, wegen mir...
- Vision 4 Ende
————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————
Hey, ich wollte mich für 200 Votes bedanken! Das bedeutet mir so viel und ich freue mich so sehr deswegen. Vielleicht schaffen wir bald die 1000 Reader? Das wäre toll! Dieses Kapitel ist diesmal nicht spicy, aber dennoch sehr wichtig, denn wir erfahren warum Isana so ist, wie sie nun einmal ist...
Wünsche?LG stefansalvatoreeee
DU LIEST GERADE
𝐒𝐭𝐞𝐟𝐚𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐁𝐫𝐮𝐝𝐞𝐫
FanfictionEs geht um Stefan und Kathrine, die nach langer Zeit wieder zueinander gefunden haben. Damon ist nicht da, aber dennoch jemand anderes. Viele Geheimnisse lüften sich. Stefan macht viel durch und hat dabei seine beste Freundin Lexi an der Seite. Ste...