Kapitel 20.
Dylan sah mich nicht an.
Er ignorierte mich förmlich. Es schmerzte. Mein Herz brach schon förmlich. Ich wusste das es für ihn genauso schwer war, doch warum musste das ausgerechnet jetzt raus kommen? Wir haben Momentan eine schwierige Phase und der Mann vom Jugendamt, dessen Namen ich vergessen hatte, sagte ihm einfach so, was hier gespielt wurde.
Klar er wusste nicht darüber Bescheid, aber dennoch. Er hätte mit mir vorher absprechen sollen, was er Dylan fragt. Er war doch erst 5!
Und nun, als wir entlassen wurden, sprang Dylan vom Sitz, ignorierte meine Hand und nahm die von Tyler.
Tyler sah mich mitleidig an, während ich mit den Tränen zu kämpfen hatte.
Dylan stattdessen hatte während der Befragung und vor wenigen Momenten noch geweint.
"Auf Wiedersehen", verabschiedete ich mich und folgte den beiden raus, wo Tyler sich Dylan geschnappt hatte und ihn im Arm trug.
Ich fuhr mit meiner Hand über meine Augen, froh keine Wimperntusche aufgetragen zu haben, und wischte mir meine Tränen weg.
Während Tyler mit Dylan die Treppen runter lief, hatte Dylan sein Kopf in der Halsgrube vom Tyler vergraben, sodass er meinem Blick nicht begegnet.
Mein Herz zog sich immer mehr zusammen. Ich liebte ihn und er wusste nicht wie sehr er mir gerade wehtat. Aber verständlich, da ich ihm lügen aufgetischt hatte. Aber ich hatte keine Wahl!
Ich wollte nicht, dass er mit einer Mutter wie die unserer aufwächst. Da habe ich eben die Rolle als Mutter übernommen.
Wer würde das nicht für seinen kleinen Bruder machen? Eben wenn man so eine miserable Mutter hatte.
Kurz bevor wir am Auto ankamen, fing er an zu heulen. Tyler versteifte sich wohlmerklich, dennoch versuchte er ihn zu trösten.
In diesen Moment dankte ich Tyler innerlich dafür.
Er müsste das gar nicht machen. Müsste er nicht.
Doch er tat es, aus mir unerfindlichen Gründen. Ich wusste, dass eindeutig mehr dran lag, als er zugab.
Klar denke ich, dass es für ihn immer noch um Sex geht, doch auch um was anderes. Und ich bin nun keins dieser Weiber, die denkt, dass es was mit liebe oder so auf sich hat.
Nein auf keinen Fall. Doch ich wünschte es mir.
Bald stehen Semesterferien an, um genau zu sein in einer Woche. Ich wollte mit Dylan wegfahren. Einfach Ruhe, von allem und jeden.
Doch wahrscheinlich würde er es gar nicht wollen...
Dylan weinte die Autofahrt über und mir kamen immer wieder die Tränen.
Als wir ankamen, stieg ich direkt aus und schloss die Autotür hinter mir.
Ich brauchte Eis, ruhe und vor allem ein Raum, worin ich mich einsperren könnte.
Die andere Autotür wurde wenige Sekunde nach meiner geschlossen und Tyler rief mir hinterher: „He! SKYE!"
Ich reagierte nicht, sondern wühlte den Haustürschlüssel raus und flüchtete schnell ins Haus.
Dann schloss ich die Tür auch schon schnell, sodass Tyler mir nicht hinterher lief sondern sich erst mal um Dylan kümmerte.
Dylan...
Schnell lief ich zur Küche, schnappte mir Schokoladen Eis und einen Löffel und lief zur nächsten Tür, die ich hinter mir verschließen konnte. Das Badezimmer.
Einfallsreich. Wirklich.
Ich legte mich in die Badewanne und stellte das Eis auf meinem Bauch ab. Dann öffnete ich die Packung und schmiss den Deckel weg.
Dann haute ich den Löffel hinein und versuchte es einigermaßen hinaus zu bekommen, sodass es auf dem Löffel blieb, das Eis.
Dann stopfte ich es mir in den Mund und haute den Löffel gleich erneut ins Eis.
Dylan würde wahrscheinlich doch nicht bei mir bleiben... aber ich kann doch gar nicht ohne ihn leben!
Er war mein ein und alles. Er war alles was mir geblieben war.
Tränen rannen meine Wange hinab und ich schniefte laut, bevor mein Mund erneut mit Eis gefüllt wurde.
Nach wenigen Sekunden wurde es auch schon laut gegen die Tür gehämmert, als, wahrscheinlich Tyler, versuchte die Tür zu öffnen und diese nicht nachgab.
„SKYE!", begann dann auch schon das Geschrei.
Ich erwiderte nichts sondern stopfte mir erneut einen vollen Löffel hinein.
Dabei fiel mir ein kleiner Teil davon auf mein Kinn, weshalb ich meinen Löffel dort ansetze und das Stück Eis in Richtung meines Mundes führte.
Ich grinste und nahm erneut einen Löffel.
„Skye öffne verdammt noch mal die Tür! Sonst finde ich selbstständig einen weg hinein!"
Erneut erwiderte nichts und nahm einen fetten Löffel, voller Schokoladen Eis und führte ihn zu meinem Mund, doch in diesen Moment hörte das klopfen auf.
Ich zuckte die Schultern und stopfte mir den Berg in den Mund, doch plötzlich ging die Tür auf und ein wütender Tyler stand da.
Doch als er mich sah, verwandelte sich sein Gesichtsausdruck zu mitleidig.
Ich brauchte sein Mitleid nicht.
Meinen Blick von ihm abwendend und meinen Mund wieder schließend, schluckte ich das Eis hinunter und ignorierte mein Gehirn, das mir durch Hirn Frost signalisierte, dass es genug Eis für heute war.
Tyler trat in meinen Blick Feld und sah auf mich hinab.
„Du siehst ja scheiße aus. Außerdem sollte das Schokoladen Eis in den Magen und nicht auf dein Gesicht verteilt. Noch ein bisschen mehr rechts und du könntest als schwarzer durch gehen."
Seine Worte einfach ignorierend, wischte ich mir mit meinem Handrücken die Tränen von den Wangen und dann das Rest Eis, das den Weg zu meinem Mund verfehlt hatte.
Tyler kniete sich nun hin und war nun auf gleicher Augenhöhe mit mir.
Dann klaute er sich meinen Löffel und nahm sich ebenfalls einen großen Löffel voller Eis.
Er stopfte sich es in den Mund und leckte den Löffel ab. Dann schmiss er ihn in die Packung.
„Hast du heute deine Tage? Gut, das ich für solche Fälle Eis besorgt habe."
Ich verdrehte meine Augen und schlug ihm auf den Kopf.
„Nein, du doof Kopf. Du weißt genau was mit mir los ist. Dylan... du...", sagte ich und brach, als der Damm von Tränen erneut über mich kam.
Tyler kam mir näher und legte sachte eine Hand auf meine Schulter.
„He. Beruhig dich. Dylan würde dich niemals verlassen hörst du. Für ihn bist du immer noch seine Mutter. Nur dennoch ist die Wahrheit schwer. Für jeden. Glaub mir", beruhigte er mich komischerweise.
Ich nickte und schniefte erneut. Dann schloss ich für ein paar Sekunden die Augen.
„Warum bist du dir sicher?", fragte ich ihn dann.
„Ich hatte so einen ähnlichen Fall."
Verwirrt sah ich ihn an. „Das ist jetzt nicht so wichtig", erklärte er und lächelte mich an. Dann beugte er sich vor und gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Zu Überraschung beider.
Bevor ich irgendwie reagieren konnte, klopfte es an der Tür.
Tyler und ich drehten uns beide gleichzeitig dahin und dort stand Dylan.
Verunsichert, verheult und ängstlich.
„Ich... ich... will..."
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Fuck the Bad Boy!
Teen FictionDas Leben war nie einfach. Manche hatten es einfacher, wiederum andere schwer. Es war eben eine Glückssache, ob einfach oder schwer. Skye Anderson hatte kein Glück. Von ihrer Mutter verachtet und runter gemacht. Eine Vaterrolle gab es in ihrem Leb...