Kapitel 32.

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Kapitel 32.

Wenn man erst mal jemanden gefunden hat, ist derjenige das Licht im Universum. Der ganze Körper fokussiert sich vollkommen auf den anderen.

Das Herz rast, nur bei dem leisesten Gedanken an diese Person.

Und auf deinem Gesicht erscheint ein verliebter Ausdruck, der nicht so schnell weggeht. Aber man will es auch nicht.

Denn in solchen Momenten ist man voller Glück und Liebe. Da wird alles in den Hintergrund gedrängt und die eine Person ganz nach vorne.

Eben, weil diese Person, Liebe und Glück schenkt, wie manch Menschen, weniger aber auch mehr kennen.

Und ich, Skye Anderson, kannte sie eher weniger, weshalb ich noch glücklicher war, diese gefunden zu haben, auch wenn ich dabei auch die Angst verspüre, verletzt zu werden.

Denn ist es nicht letztendlich genau das? Entweder wird man verletzt oder verletzt den anderen. Und davor hatte ich Angst.

Mehr als vor allem anderen.

-

Zwei Tage vergingen und ich war mir inzwischen vollkommen sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben. Denn nicht leichtwillig, konnte ich Tyler Glauben schenken.

Aber war dies nicht eben dieses Typische Klischee? Aber jedes Mädchen würde sich fragen, ob der Typ sie nicht verarscht. Zumindest in meiner Situation.

Schließlich hatten Tyler und ich eine Art... „Sex – Abmachung", abgeschlossen. Da würde man doch glauben, es würde ihm echt nur um den Sex gehen.

Außerdem hatte ich ebenfalls Angst, verarscht zu werden. Das wäre die Hölle jedes Mädchens.

Also versuchte ich erst mal, ihm zu entkommen. Doch zwecklos.

-

Langsam erwachte ich und versuchte mich zu strecken, doch ich war gefangen zwischen Tyler und seinem Arm.

Doch es machte mir auch nichts aus. Ich genoss dieses Gefühl der Geborgenheit und der Wärme.

Außerdem roch er verdammt gut.

Ich beobachtete stumm sein Gesicht, entdeckte eine kleine Narbe an seinem Kinn und eine kleine Unebenheit, in seinem Gesicht.

Denn noch war dieses Gesicht wunderschön und perfekt in meinen Augen.

Und er sah so friedlich aus, wenn er schlief.

Auf meinem Gesicht stahl sich ein lächeln und ich grinste wie bekloppt vor mich hin. Dann wollte ich gerade die Hand heben, um über Tylers Wange zu streicheln, als er diese plötzlich packte, sich auf mich schwang, meine Arme, rechts und links neben meinem Kopf und auf mich nieder sah.

Tyler grinste. Keins dieser lustigen, sondern dieses eine bestimmte Grinsen. „Ich - bin - unwiderstehlich - und - sexy - und - du - weißt - das." - grinsen.

„Du brauchst mich nicht zu beobachten, wenn ich schlafe", kam es von ihm. Dabei vernahm man seine raue morgen stimme, was wohl das heißeste bei einem Kerl war.

Ich verdrehte die Augen, konnte mir jedoch kein grinsen unterdrücken. „Ich erinnere dich an letztens. Wo du mich beobachtet hast", erinnerte ich ihn.

Tyler hielt meinen Blick stand und beugte sich dann vor. Und ehe ich mich versah, lagen seine Lippen auf meinen.

Doch bevor wir diesen Kuss vertiefen konnten, vernahm ich Dylans Stimme. „Mama? Was macht ihr da?", kam es von dem dritten Bett im Zimmer.

Tyler seufzte und ließ sich zur Seite fallen. Dabei bedeckte er sein Gesicht mit seinem Arm.

„Nichts. Komm her!", meinte ich dann und klopfte neben mir aufs Bett.

Dylan krabbelte aus seinem Bett und lief dann auf mich zu.

Er sprang aufs Bett und kuschelte sich an mich, während ich ihn im Arm hielt.

Nach kurzer Zeit, schlief er auch schon wieder tief und fest.

„Skye?", kam es von Tyler, der extra leise sprach um Dylan nicht zu wecken.

„Tyler?", antwortete ich und grinste. Doch sein Gesichtsausdruck blieb ernst.

Schlagartig wich das grinsen aus meinen Gesicht und ich beobachtete Tyler.

„Hör mal, ich muss dir was sagen...", fing er an.

Solche Gespräche endeten doch nie gut, oder?

Ich sah ihn fragend an, doch der gab mir ein klares Zeichen, das wir dieses Gespräch, wenn nur unter Vier Augen, halten würden.

Nickend wandte ich mich an Dylan. „Hey, kleiner, wach auf", versuchte ich es und rüttelte sachte an ihn.

Seine Augen flatterten und dann sah er mich müde und fragend an. „Mhm?", murmelte er verschlafen und versuchte sich schon wieder an mich anzukuscheln, doch ich hielt ihn davon ab.

„Tust du mir einen Gefallen? Gehst du rüber und weckst Fynn und Sam für mich?", fragte ich ihn.

Stumm nickte er und stand müde auf. Dann ging er mit seinen kleinen Beinchen aus dem Zimmer. Ich hörte noch wie die Tür auf und dann wieder zuging, bevor ich mich zu Tyler wandte.

Dieser fuhr sich nervös durch die Haare. „Eigentlich wollte ich dir das erst später sagen, aber ich finde, du solltest es inzwischen wissen...", fing er an.

Noch verwirrter sah ihn nun an. „Wovon sprichst du da? Komm doch direkt zum Punkt."

Meine größte Angst dabei, stand ganz Oben.

Nervös bearbeitete ich meine Hände und beobachtete dabei Tyler genau. Dieser sah überall hin nur nicht zu mir.

Was wenn er es bereute, das... was eben zwischen uns ist? Was wäre wenn er mir nun mitteilen möchte, dass dies ein Fehler seinerseits war?

Tyler räusperte sich und sah mich dann an. „Also ich bekam vor einen paar Tagen einen Anruf. Bezüglich deiner Adoption von Dylan und ob dies genehmigt wird oder nicht...", fing er an, doch ich unterbrach ihn schon.

„Moment Mal, was?! Das sagst du mir erst jetzt? Was ist dabei herausgekommen?!"

Verzweifelt und ängstlich auf seine Antwort, fuhr ich mir durchs Haar, doch blieb direkt bei einem knoten hängen.

Genervt ließ ich von meinen durchwühlten Haaren ab und wandte meine Aufmerksamkeit wieder Tyler zu.

„Das versuche ich dir gerade zu sagen. Aber du musstest mich ja unterbrechen", neckte mich Tyler und verdrehte die Augen.

„Gott, raus mit der Sprache!", fauchte ich schon beinahe.

„ganz ruhig braune. Brauchst ja nicht direkt anfangen zu schreien. Wenn du mich nicht unterbrochen hättest, wüsstest du es bereits..."

„TYLER!"

„Okay, okay!", kam es schlussendlich von Tyler und er hob kapitulierend seine Hände in die Höhe.

Sein grinsen, was er zuvor noch hatte, verschwand nun ganz und er wurde wieder ernst.

„Naja, das Jugendamt hat mir sein Ergebnis mitgeteilt... und, wie soll ich das erklären..."

Mir traten Tränen in die Augen... Er versuchte mir doch nicht wirklich zu sagen, dass ich verloren hatte, oder?

„Du hast es deiner Mutter gezeigt! Dylan bleibt bei dir!", kam es aus Tyler und er grinste mich breit an.

Ich blinzelte mehrere Male, bevor die Neuigkeit bei mir ankam. Dann flossen meine Tränen. Aus Glück und Freude.

„Gott!", schluchzte ich und warf mich in Tylers Arme.

Nun stand mir nichts mehr im Weg. Alles scheint perfekt zu sein.

Ich hatte jemanden an meiner Seite. Hatte Dylan, der mir nun nicht mehr weggenommen werden konnte und das genügt mir.

Doch ich hätte niemals damit gerechnet, dass mir dieses Glück, in ein paar Wochen, genommen wird.


Fuck the Bad Boy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt