Und ein neuer Teil :)
Danke für all die Liebe, die ihr mir da lasst :*
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„Es gibt für dich nichts zu finden."
Elijah erwiderte darauf nichts, sondern packte mich wieder an der Hand und zog mich hinter sich her Treppen hinauf in das nächste Stockwerk. Er blieb erst stehen, als er mich in einen Raum gezogen hatte, der schrecklich nach Desinfektionsmittel roch. Er war klein und gänzlich in weiß gehalten, was einen schrecklichen Kontrast zu dem restlichen, rustikalen Ambiente des Clubhauses bildete. Eine Liege stand links an der Wand unter einem Fenster und dazu gab es nur noch einen hohen Metallschrank, der sich direkt neben einer weiteren Tür befand, die sicherlich in ein angrenzendes Badezimmer führte.
„Du wartest hier." Elijah zog mich zu der Liege und zwang mich mit sanfter Gewalt dazu, mich darauf zu setzen. „Doc kommt gleich und guckt sich deine Hand und deinen Arm an." Mit diesen Worten drehte sich mein Bruder um und ging zurück zur Tür. „Es dauert nicht lange, Sky... Mach keine Dummheiten." Damit ließ mein Elijah mich endlich allein. Laut seufzte ich auf und ließ mich rückwärts auf die Liege fallen. Weder hatte ich Lust noch Geduld, um hier auf Fragerunde Nummer drei zu warten, aber es blieb mir wohl kaum etwas anderes übrig. Nachdenklich legte ich meinen Kopf so, dass ich zum Fenster hinaus starren konnte. Wir waren im ersten Stock. Selbst wenn ich die Möglichkeit bestanden hätte, dass ich durch das Fenster hätte entkommen können, hätten mich spätestens die Wachen unten am Tor aufgehalten. Das Clubhaus und das damit verbundene Gelände glich einer Militärbasis. Leider.
Stöhnend hielt ich mir meinen Unterarm über die Augen. Hätte ich gestern Jules einfach nur nicht aus dem Club abgeholt ... Aber wer hätte auch schon ahnen können, dass ausgerechnet Elijah zu den „Black Tiger" gehörte? Und dass ihr Präsident ein besitzergreifender Psycho war, der einen Faible dafür hatte, wildfremde Mädchen als sein Eigentum anzusehen?
Ein Vibrieren riss mich aus meinen Gedanken. Fragend setzte ich mich auf und sah mich in dem Raum um. Tatsächlich lagen in einer Ecke schwarze Boots, die meinen unglaublich ähnelten. Sie waren mit dunkelgrauen Lederbändern überzogen, von denen eins bereits abgerissen ... Moment! Das waren meine Schuhe! Schnell sprang ich auf und rannte auf sie zu. Diese Mistkerle hatten wirklich meine Boots mitgebracht ebenso wie eine Jacke, ein weiteres Shirt und mein Handy. Schnell zog ich es aus den Schuhen und sah auf den leuchtenden Display.
Jared.
Verdammt. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Aber natürlich rief er mich genau dann zurück, wenn ich es überhaupt nicht gebrauchen konnte. Prüfend sah ich mich um, ehe ich auf den grünen Hörer drückte.
„Hey."
„Was willst du?" Jareds Stimme klang mehr als nur genervt, aber das kannte ich mittlerweile von ihm. Tief atmete ich ein, um ruhig zu bleiben. Alles andere konnte ich mir einfach nicht erlauben. Nicht mehr.
„Ich wollte nur hören, wie es dir geht."
„Sky, verdammte Scheiße!", fluchte Jared und ich hörte, wie etwas am anderen Ende der Leitung etwas zerschmetterte. „Ich habe gesagt, du sollst dich da raus halten!"
„Ich weiß", erwiderte ich versöhnlich. „Aber ich kann nichts dagegen machen. Du bist mir wichtig."
„Du mir doch auch." Verwundert zog ich die Augenbrauen in die Höhe. Woher kam das denn jetzt? Das hatte Jared schon lange nicht mehr zu mir gesagt. „Aber ich bin derjenige, der sich um dich sorgen sollte."
„Wir sorgen uns umeinander. So wie es sein sollte. Kann ich nachher noch vorbei kommen?" Ich wusste zwar nicht, ob das so einfach werden würde, aber ich würde es zumindest probieren
„Sky..."
„Bitte, Jar. Ich muss mich davon überzeugen, dass es dir gut geht." Jared seufzte auf. Er wusste, wie penetrant ich sein konnte. Und er spielte genau damit. Mit meinem Mitleid. Mit meiner Schuld. Das wusste ich. Aber ich konnte nichts dagegen tun.
„Okay. Du weißt ja, wo du mich findest."
„Ja, klar", erwiderte ich erleichtert. Leider...
„Und Sky", unterbrach Jared mich, als ich gerade auflegen wollte. „Du weißt ja, was ich..." Seufzend unterbrach ich ihn.
„Ja, das weiß ich. Aber Jar, du wolltest doch..." Der junge Mann am anderen Ende der Leitung schrie wütend auf, sodass ich automatisch zusammenzuckte und meine Atmung sich verschnellerte. So sehr ich es auch hasste, aber ich konnte nichts dagegen tun, dass seine Stimmung einen solchen Einfluss auf mich hatte.
„Sky", knurrte Jared auf. Er klang wie ein Raubtier auf der Jagd und das bedeutete meistens nichts Gutes.
„Entschuldige." Egal wie wenig ich es mochte, wenn ich jetzt nicht nachgab, würde ich bei Jared gar nichts erreichen. „Ich werde es dabei haben."
„Gut. Ich warte darauf." Mit diesen Worten starb die Leitung und obwohl nur noch ein gleichmäßiges Tuten zu hören war, konnte ich einfach noch nicht auflegen. Tränen sammelten sich in meinen Augen, die ich verzweifelt zu verbergen versuchte, obwohl niemand außer mir in diesem Raum war. Ich hatte schon zu oft wegen Jared geweint und es hatte nie etwas genutzt. Aber ich würde ihn nicht aufgeben. Niemals. Das hatte ich mir versprochen und egal, was passieren würde... dieses Versprechen würde ich halten!
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Skylar - Sei mein
RomanceSeit Jahren ist Skylar allein und genau das ist es auch, was sie will. Schließlich hat sie in der Vergangenheit genug durchgemacht, um nicht mehr allzu leicht vertrauen zu können. Doch als endlich alles wieder gut zu werden scheint, taucht ihr Brude...