Neue Woche, neues Kapitel... Danke für die über 20 Tsd Reads und die 1,5 Tsd Sternchen. Ihr wisst gar nicht, wie sehr mich das motiviert :)
Wer Lust hat, kann auch gerne mal bei meiner anderen Geschichte "Just One Touch" vorbei gucken. Ist nichts mit Bikern, sondern eine (fantastische) Dystopie, aber ich würde mich freuen, wenn sie euch auch gefällt. Im Gegensatz zu "Skylar" habe ich "JOT" auch schon fertig geschrieben. Das heißt, die Kapitel kommen schneller ;) Nur so... Als Ansporn....
Okay, genug gelabert... Weiter geht's. Viel Spaß <3
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Es herrschte eine unangenehme Stille, während Doc seine Utensilien bereitlegte, die er wohl brauchte, um mich zu untersuchen. Ich wusste nicht, was das alles sollte. Es war nicht das erste Mal, dass Jared mich verprügelt hatte, und es würde sicherlich auch nicht das letzte Mal sein. Diese Hoffnung hatte ich schon vor langem aufgegeben. Die Beziehung zwischen mir und dem jüngeren meiner Brüder war etwas Besonderes, das nur schwer zu erklären war. Und doch erwarteten die zwei Biker, die neben der Tür an der Wand lehnten und mich mit einem sorgsamen Blick musterten, genau das. Eine Erklärung. Ich seufzte leise und sah hinunter zu meinen Füßen, die von der Liege hinab baumelten. Nachdenklich ließ ich sie hin und her schwingen, um mich von Elijah und Blake abzulenken. Sie beide gaben vor, sich um mich zu sorgen.
Aber konnte ich das glauben?
Nach all den Jahren?
Elijah war damals einfach aus meinem Leben verschwunden, weil er alt genug und damit in der Lage dazu gewesen war. Er hatte mich in der Hölle zurückgelassen, aus der endlich entkommen konnte. Und als ich ihn angefleht hatte, mich mitzunehmen, war unser Streit eskaliert. Das war das erste Mal gewesen, dass ich eine Hand in meinem Gesicht gespürt hatte. Das erste Mal, dass Elijah mich nicht mit Liebe oder Stolz angesehen hatte. Sein Blick war so leer und verloren gewesen, dass ich vor ihm zurückgewichen war. Diese Handlung hatte ihn dazu gebracht, die letzten Meter zu überwinden und mich zu verlassen. Ich wusste noch, wie ich minutenlang einfach da gestanden und die Tür angestarrt hatte, die vor mir ins Schloss gefallen war. Er hatte damals in Sekunden das zerstört, was ich für unzerstörbar gehalten hatte. Mein Vertrauen in ihn. Und nun stand er da mit verschränkten Armen und zwang sich wieder in mein Leben. Ein Leben, das ich mir so mühsam aufgebaut hatte, nach dem, was geschehen war. Es war nicht viel, aber es war meines. Und das würde ich mir nicht nehmen lassen.
Und dann war da Blake. Ich kannte diesen Kerl erst kurze Zeit und trotz dessen erhob er schon irgendeinen primitiven Bikeranspruch auf mich. Ich kannte diese Welt und wusste, was es bedeutete, eine Old Lady zu sein. Er würde mich nie wieder gehen lassen und mich als sein Eigentum betrachten. Eine Old Lady zu sein, konnte romantisch sein, aber auch die Hölle auf Erden. Und ich kannte Blake eindeutig noch viel zu wenig, um entscheiden zu können, zu welcher der beiden Kategorien er gehörte. Natürlich spürte auch ich diese Anziehung zu ihm. Blake war gutaussehend, düster und dominant. Drei Eigenschaften, die ich an Männern liebte, auch wenn ich das niemals offen zugegeben hätte. Aber trotzdem ... ich hatte momentan viel zu viele Baustellen in meinem Leben, um mich jetzt auch noch um einen liebestollen Biker zu kümmern. Allerdings hatte ich keinen Zweifel daran, dass ich in dieser Beziehung keine Mitbestimmung hatte. Blake war der Typ Mann, der sich nahm, was er wollte. Und augenscheinlich schien ich das zu sein. Seine Old Lady...
Verdammt, ich hätte ihm bei unserer ersten Begegnung einfach eine reinhauen sollen, nachdem er mich in den Club gelassen hatte. Vielleicht hätte ich ihm dann nicht gefallen und er hätte mich einfach vergessen.
„Also, Skylar. Wo tut es weh?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Doc an mich heran getreten war. Ruckartig hob ich den Kopf und sah dem lächelnden Biker direkt in die Augen. Er war mir sympathisch. So wenig ich das auch zugeben wollte.
„Es geht schon wieder." Ich hörte, wie Elijah genervt auf schnaubte, ehe er sich von der Wand abstieß, an der er lehnte. Mit zwei großen Schritten war er bei mir und sah mich mit einem mahnenden Blick an, der mich schlucken ließ.
„Es tut nicht mehr weh?" Ich schüttelte den Kopf, ohne die Augen von meinem Bruder abzuwenden. „Nein?" Ich schluckte, aber verneinte abermals. „Na dann." Ehe ich reagieren konnte, pikte Elijah mir mit dem Zeigefinger in die Rippen. Schmerzerfüllt schrie ich auf, was meinen Bruder fragend die Augenbrauen in die Höhe ziehen ließ. „Es tut also nicht mehr weh?"
„Nein", log ich knurrend, als Elijah auch schon mit den Schultern zuckte und an eine andere Stelle meines Rippenbogens drückte. Ich wollte nicht schreien. Aber mein Körper betrog mich
„Wirklich nicht, denn..."
„Okay", unterbrach ich Elijah genervt. Noch immer spürte ich genau, wo er mich berührt hatte. „Es tut noch weh, aber das ist nichts, was nicht durch etwas Ruhe und Schlaf wieder okay ist."
„Es könnte gebrochen sein", gab Blake zu bedenken. Er lehnte noch neben der Tür und beobachtete mich sorgsam. Tief atmete ich ein, ehe ich wieder den Kopf schüttelte.
„Das fühlt sich anders an."
„Himmel, Sky!", rief Elijah auf, ehe er sich abgewendete und ohne Vorwarnung mit der bloßen Faust gegen die Wand schlug. Zurück blieb dort nichts außer etwas Blut, das wohl von seinen Knöcheln stammte. Ich reagierte instinktiv. Schnell sprang ich von der Liege, ignorierte meinen eigenen Schmerz und umschlang Elijah, ehe er wieder gegen die Wand schlagen konnte.
„Hör auf", bat ich ihn.
„Wieso hat er das getan?" Ich schluckte, ließ meinen Bruder aber nicht los. Dieser blickte gegen die Wand und blieb wie erstarrt, als ich meine Wange an seinen Rücken legte und die Wärme genoss, die von ihm ausging. Das und den gewohnten Geruch von Leder, den ich wirklich vermisst hatte.
„Jared ist... anders geworden. Es sind die Drogen, die ihm die Sinne vernebeln. Aber ich bin mir sicher, dass er wieder der Alte werden kann."
„Er hat dich geschlagen, Sky. Mehrfach, anscheinend. Er hat dir weh getan. Wie kannst du ihn da verteidigen?"
Niemand wird dir helfen, Sky. Hör auf, auf Wunder zu hoffen. Du hast nur mich. Nur mich und sonst niemanden. Und das brauchst du auch gar nicht, Sweety. Wir zwei gegen den Rest der Welt. Nur wir zwei.
„Er hat mir geholfen", flüsterte ich leise. „Als ich alle Hoffnung aufgegeben hatte, war er da. Wie kann ich ihn da zurücklassen, wenn er sich verloren fühlt?"
„Du kannst dich doch nicht für ihn aufgeben. Du bist nicht sein Schutzengel, Sky."
„Nein", erwiderte ich. Tränen stiegen mir in die Augen, die ich weder aufhalten konnte noch wollte. „Aber er war meiner."
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Skylar - Sei mein
RomanceSeit Jahren ist Skylar allein und genau das ist es auch, was sie will. Schließlich hat sie in der Vergangenheit genug durchgemacht, um nicht mehr allzu leicht vertrauen zu können. Doch als endlich alles wieder gut zu werden scheint, taucht ihr Brude...