XXXII

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Sorry, dass ich so spät bin, aber die Familienfeier ging doch etwas länger :)

Also... FROHE OSTERN! ^^

Und viel Spaß :)

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Und so saß ich einige Minuten später Blake und meinem Bruder gegenüber, die mich schweigend musterten. Ich nickte derweil dankbar der jungen Frau zu, die mir eben meinen Whiskey vor die Nase gestellt hatte. Sie war hübsch. Ihre blauen, kurzen Haare hatte sie in die Höhe gestylt und ihren Lidschatten darauf abgestimmt. Sie trug eine schwarze Lederweste, die ihre Brüste betonte, und eine enge Leggins mit passenden Boots dazu.

„Sky", ermahnte Blake mich, während Lijah mich eindringlich beobachtete. Leise seufzte ich auf und nippte an meinem Whiskey. Dad und Lijah hatten sich so nah gestanden, bevor alles in die Brüche gegangen war, dass ich nicht wusste, wie ich überhaupt beginnen sollte. 

Die Wahrheit würde so viel zerstören. 

Sie könnte ...

„Ich höre dein Hirn bis hierher rattern, Schwester." In einem Zug leerte Lijah sein Whiskeyglas, ehe er sich vorbeugte und seine Ellbogen auf seinen Oberschenkel abstützte. Seine Augen verließen die meinen nicht eine Sekunde. „Sag einfach, was du zu sagen hast." Ich schluckte.

„Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll", gestand ich leise.

„Fang da an, wo ich gegangen bin." Ich schüttelte den Kopf.

„Da hat es nicht begonnen."

„Dann halt etwas später, Sky. Da eben, wo der Anfang gelegen ist." Tief atmete ich ein und lächelte meinem Bruder traurig entgegen.

„Der Anfang liegt nicht da, wo du uns verlassen hast. Es war um einiges früher."

„Verdammt!" Mit einem lauten Brüll schlug mein Bruder sein Glas auf den Tisch vor uns. Es zersplitterte noch in der Hand unter meinem erschrockenen Aufschrei. Die Scherben schnitten in Elijahs Haut und ließen dunkelrotes Blut daran entlang fließen. Einige Biker waren aufgesprungen und hatten ihre Waffen gezückt. Es dauerte einige Sekunden, bis alle verstanden, dass nichts geschehen war. Nichts als Elijahs Erkenntnis, dass seine Vergangenheit noch verkorkster gewesen war, als er es angenommen hatte. Aus den Augenwinkeln sah ich Doc, der sich mit wütender Miene den Weg zu uns bahnen wollte, doch ein Blick von Blake hielt ihn davon ab, sich uns weiter zu nähern.

„Es reicht, Sky." Verwundert sah ich zu dem Biker vor mir. In seinen Augen lag etwas, das ich nicht lesen konnte. „Keine Ausflüchte mehr und keine Ablenkungen. Wir haben die Wahrheit verdient." Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust. Wer glaubte Blake eigentlich, wer er war?

„Eigentlich hat nur einer hier die Wahrheit verdient und das ist mein Bruder. Ich kenne dich gerade einmal zwei Tage, Blake, und schon meinst du, mein Leben bestimmen zu können." Ein diabolisches Grinsen legte sich auf die Lippen des Bikers, als er sich langsam vorbeugte und mir tief in die Augen sah.

„Ich habe es dir bereits erklärt und werde es nicht noch einmal tun. Rede oder ich bringe dich dazu." Verächtlich zog ich die Augenbrauen in die Höhe.

„Du bringst mich dazu?" Mein Stolz zwang mich dazu, Blake herauszufordern.

„Ich werde dich hier vor allen über mein Knie legen und dir deinen hübschen Arsch so versohlen, dass du um Gnade betteln wirst. Um Gnade... Und um mein Bett." Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

„Ich werde nicht..."

„Genug!" Elijahs wütende Stimme unterbrach unsere Diskussion. „Ich bin betrunken, geil und ich blute. Außerdem sitzt meine kleine Schwester voller blauer Flecken und anderer Verletzungen direkt vor mir. Ich will jetzt – zur Hölle nochmal – wissen, was vor sich geht." Ich sah, wie in Blakes Augen etwas aufblitzte, doch er unterdrückte es. Er war der Präsident und ich war mir sicher, dass niemand so mit ihm reden durfte, wie mein Bruder es gerade getan hatte. Aber in diesem Augenblick ließ Blake ihn gewähren. Ich für meinen Teil betrachtete meinen älteren Bruder einen Moment länger, ehe ich sprach.

Skylar - Sei meinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt