Mein mektab♥

Kapitel 50

Nisrine: wir sollten langsam einsteigen.

Ich: ja gut, wann landen wir?

Sie: um 20 uhr, marokkanische Zeit.

Ich: okay.

Wir setzten uns in die erste Reihe,  hinter den Piloten und warteten gespannt das er los fliegen würde.

Nisrine: ich Schlaf etwas, wakha (okay) ?

Ich: ja klar mach das, ich halte die Stellung

Sie: haha gut

Nisrine legte ihren kopf auf meine Schulter und ich lehnte meinen kopf an das fenster und schaute raus.
Es verging inzwischen ein Jahr, in denen es Höhen und tiefen gab. Leider gab es mehr tiefen, die ich mit der zeit allerdings verarbeitete. Doch die Höhen waren wirklich schön. Nayla und najim waren nun ein jahr Glücklich verheiratet, najim hatte einen festen job und nayla fing nun auch eine Ausbildung an, als Industrie Kauffrau.
Zeinab und rachid waren ebenfalls glücklich mit yousra und es schien als würde schon bald nachwuchs kommen. Fatih überwand allmählich amiras Verlust und war glücklich ilayda wieder bei sich zu haben, ilayda überwand sich und ging zusammen mit merve ihre mutter und Schwestern besuchen. Auch für sie gab es ein happy end im Laufe des jahres.

Mein Vater wurde auf der Arbeit befördert und bekam das Angebot im Ausland zu arbeiten, ich wusste noch nicht ob er das Angebot annehmen würde was mich etwas verunsicherte, da es bedeuten würde das wir alle mit wegziehen müssten,  aber dennoch freute ich nich für ihn.
Meine Mutter zeigte mir jeden Tag aufs neue ihr Mitgefühl und das sie keinerlei Enttäuschung empfand was mir täglich meinen Tag erleichterte.

Das Verhältnis von mir und meinen Geschwistern baute ich auch wieder auf und vorallem das zu nisrine, was gut klappte. Sie war inzwischen auch eine junge und reife frau, ich wollte nichts aus ihrem Leben verpassen und versuchte mit aller Kraft sie vor den selben Schicksal wie meinem zu bewahren.

Zu diesem Zeitpunkt befanden wir uns auf dem weg nach Marokko, für den Herbst Urlaub den nisrine und ich alleine dort verbrachten. 2 Wochen keine  Kontakt nach Deutschland, 2 Wochen Ruhe von den Alltags Problem und 2 wochen Abstand von allem und jedem. Darauf freute ich mich. Natürlich lernte ich inzwischen mit karims Verlust umzugehen, ich lernte mich damit abzufinden doch es belastete mich hin und wieder noch immer. Doch ich lernte es zu akzeptieren, es brannte unter meiner haut nicht mehr so oft und nicht mehr so stark.

Ich freute mich meine Großeltern und meine tanten und onkel wieder zu sehen, so wie meinen cousinen und cousins. Die ich seit 3 jahren nicht mehr gesehen hatte. Und ebenfalls war es das erste mal das sie mich mit hijab sahen, ich freute mich auf ihre Reaktionen.

In marokko angekommen weckte ich nisrine.

ich: wach auf nisrine,  wir sind da.

Sie: wie wir sind schon da?

Ich: ja wir sind gelandet steh auf damit wir schnell raus können.

Sie: ohhh so lange wollte ich gar nicht schlafen haha

Ich: egal jetzt haha steh auf

Sie stand auf und wir nahmen uns schnell unsere koffer. Als wir uns dann endlich durch die pass Kontrolle und allem durchgeschlagen hatten, liefen wir zum Ausgang, dort warteten meine Großeltern mütterlicherseits  auf uns und die freude war groß,  beider seits. Wie das so ist dauerte die Begrüßung lange an und es wurden viele Tränen vergossen. Meine Großeltern sagten mir sehr oft wie stolz sie auf mich seien wegen des hijabs und wie sehr sie uns vermissen, wobei nisrine erst im sommer mit saloua und meinem vater dort war.

(Die Gespräche in marokko verliefen natürlich alle auf marokkanisch doch das wäre alles zu umständlich, deswegen schreib ich alles auf deutsch)

Oma: zuhause warten alle schon gespannt auf euch.

Nisrine: henna (oma), schau mal wie spät es ist, hätten die nicht bis morgen warten können.

Ich: wieso beschwerst du dich, du hast den ganzen Flug über geschlafen.

Opa: so ist unsere nisrine haha liebt ihr bett mehr als alles andere

Die Autofahrt dauerte 2 stunden, da wir in nador landeten und in oujda lebten. Doch nach 2 Stunden kamen wir endlich an und es warteten tatsächlich alle gespannt auf uns. Doch der feine Unterschied war das ich nicht wirklich begeistert war einige Gesichter zu sehen... weshalb ich alle einfach begrüßte und direkt schlafen ging. Womit ich am nächsten morgen natürlich konfrontiert wurde.

Ich: guten morgen

Oma, nisrine, Tante und mein cousin: Guten morgen.

Ich: wie geht es euch?

Sie: hamdulillah und dir?

Ich: hamdulillah. Wo ist opa?

Oma: er ist schon einmal Einkauf für das Mittagessen holen.

Ich: warum macht er sich so einen Aufwand. Pommes und Salat reichen doch

Khalti hafida: uns aber nicht haha und dem Besuch wahrscheinlich auch nicht.

Ich: welcher besuch?

Samir: den Besuch den du hast gestern stehen lassen cousinchen

Ich: wen habe ich denn stehen lassen fragte ich arrogant weshalb nisrine mir auf deutsch sagte das ich mich zusammen reißen sollte.

Samir: khali mohammed, khalti hafsa, ihre kinder und ihren mann, khalti safa mit ihren kindern und ihrem mann sowie khali Imad und seine familie. Ahh und uns nicht zu vergessen

Ich: tut mir echt leid das ich die stehen lassen habe aber bei khali Imad  tut mir das nicht leid und ich will ehrlich gesagt auch nicht das die heute kommen.

Khalti hafida: layla du bist gerade erst angekommen, atme erstmal durch bevor du so überreagierst u-

Ich: ich überreagiere? Ihr unterreagiert ! Du hast recht khalti, ich bin gerade erst angekommen also lasst mich bitte mit diesem Thema inruhe.

Oma: bitte layla -

Ich: henna, ich Ertrage die alle heute dir zu liebe aber danach will ich die nicht mehr sehen. Das soll hier Urlaub werden!

Nisrine: layla? Samir hat gefragt ob wir mit ihm in den laden wollen, hanane und hajar warten da auf uns.

Ich: jaa, ich mach mich schnell fertig dann können wir los. Ist doch okay oder henna?

Oma: ja klar, sagt ihnen das sie den laden heute mittag schließen sollen, ich möchte das wirklich alle hier sind.

Ich: ja mache ich...

Ich lief in mein zimmer und machte mich fertig. Ich konnte es nicht glauben das ich angeblich die jenige war die überreagierte. Ich ahnte das der ulaub vielleicht doch nicht so schön werden würde wie ich gehofft hatte...