Kapitel 77

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Ich wurde hysterisch wach und schrie nach meiner Mutter, die mich kurze Zeit später beruhigte. Sie nahm mich fest in den arm und sagte mir tausende von malen wie leid ihr alles tut. Sie wusste nicht das mich das alles tatsächlich so sehr belastete.
Ich sah sie entsetzt an und das einzige was ich raus bekam war "musste es wirklich so weit kommen damit euch die Augen geöffnet werden?"

Sie setzte sich neben mich und sagte mir das ihre Augen die ganze Zeit über geöffnet waren, sie wusste das es falsch war, doch mein vater ließ sich nicht stoppen.
Für sie wurde das ganze auch zuviel weshalb sie ihre Tochter, meine Schwester im 3 Monat verlor.
Das war also der Grund wieso sie dort lag, das Herz von meiner Schwester hat einfach aufgehört zu schlagen.

Ein schlechtes gewissen entfaltete sich in mir. War es meine schuld? Hätte ich auf ihre anrufe reagieren solle ? Hätte das was geändert? Hätte ich nicht einfach glücklich spielen können?
Ja, ich glaube bis heute das meine Schwester dann auf die Welt gekommen wäre. Ich glaube bis heute das ich schuld bin, doch ich weiß das es mektab war, ich weiß das sie scheinbar nicht lange leben sollte.
Doch ich wünschte mir von ganzem Herzen ich könnte alles ungeschehen machen.

Ich und meine Mutter lagen uns lange weinend im arm bis mein vater irgendwann wieder das Zimmer betrat und Sich still schweigend auf den Stuhl setzte.
Ich raufte mich wieder auf und überließ das Bett wieder meiner Mutter und setzte mich auf dem Stuhl direkt am Bett meiner Mutter und widmete ihr meine ganze Aufmerksamkeit.

Irgendwann saßen wir mit Nisrine schweigend im zimmer und niemand ließ ein Wort von sich. Jeder war gefangen in seinen eigenen Gedanken.
Mich interessierte brennend was in den Gedanken meines Vaters vor ging, doch nur kurze Zeit später teilte er diese mit uns.

Er: layla was machst du eigentlich hier?

Ich: ich bin meine Mutter, Geschwister und Freunde besuchen kommen.

Dabei habe ich ihn extra nicht erwähnt, damit ihm bewusst wird, was einen hass ich langsam gegen ihn entwickelt.

Er: und was ist mit deinem Mann?

"Fuad?" Fragte ich provozierend. "Was soll mit ihm sein?"

Ich fragte mich woher ich die kraft noch hatte für solche Provokationen auf die mein vater sich nicht einmal einließ.

Er: ja ich meine du hast deinen Mann alleine gelassen.

Ich: kann man sehen wie man will.

Ich habe noch nie so desinteressiert mit meinem Vater geredet. Ich hatte immer solch einen Respekt vor ihm, den er sich von dem tag an, an dem er mich mit Fuad verheiratet, meiner Ansicht nach, nicht mehr verdiente.

Meine mutter: was meinst du damit?

Er: genau. Was meinst du damit mein Kind?

Ich sah sie abwechselnd sauer an, denn ich kochte von Sekunde zu Sekunde mehr.

Ich: ich hab Kopfschmerzen.

Er: das beantwortet nicht unsere Frage.

Ich: vielleicht will ich die nicht beantworten.

Er: er wäre aber besser für dich

Ich senkte wieder einmal schweigend meinen Blick, da ich mich wieder so schwach fühlte.

Er: layla! Ich rede mit d-

Nisrine: kannst du es nicht einfach lassen?! Bei allem Respekt aber ich kann mir das nicht mehr anhören, ich höre mir das schon alles viel zu lange an, ich war lang genug still!
Denn du weißt genau was sie meint. Fuad ist nicht ihr Mann, fuad ist einfach nicht ihr Mann. Sie lebt seit einem Monat mit einem Mann der nicht ihr Mann ist. Auch sie ist nicht seine Frau! Dank dir können sie sich ihre Papiere ansehen und versuchen deinen Worten glauben zuschenken, dass sie verheiratet sind, aber das werden sie nie können! Sie sind gezwungen miteinander zu leben, sie reden ja nicht mal richtig mit einander. Wie sollte sie ihn dann ihren Mann nenne?! Baba Papiere auf denen sie Mann und Frau genannt werden reichen nicht! Es ist das leben mit einander ! Du hast gerade eine Tochter verloren die drei Monate alt war und noch nicht mal auf der Welt! Aber viel schlimmer ist, dass du gerade dabei bist deine Tochter zu verlieren die 20 JAHRE alt ist !

Mein mektab♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt