Nachdem ich Antonio ins Bett gebracht hatte, war auch für mich Schlafenszeit angesagt. Der Himmel war in einen mystischen blau getaucht, und die magische Kerze die ganz oben in einen kleinen Fenster stand, brannte friedlich vor sich hin.
Ich hatte Bruno eine gute Nacht gewünscht, und war dann mit meinen Märchenbuch zurück in Mirabel's Zimmer gegangen. Sie lag bereits friedlich dort und war schon längst eingeschlafen, während ich überhaupt nicht müde war.
Ich wechselte trotzdem in mein weißes Nachtkleid und hatte mir die Haare zu einem Zopf geflochten. Jetzt lag ich dort und starrte an die Decke.
In dieser Woche wurde mir etwas klar was ich die ganze Zeit über bis jetzt versucht hatte zu verdrängen. Denn ich erwischte mich immer häufiger dabei, dass meine Gedanken stets zu den lieblichen Rattenmann wanderten, auch wenn ich es gar nicht wollte. So langsam glaubte ich wirklich das Camilo und Mirabel recht hatten.
"Verdammt..."
Plötzlich fing mein Herz an zu rasen und ich bekam etwas Panik.
Ich durfte mich nicht verlieben, nicht in ihn. Ich war doch nur für ein Jahr hier, danach würde ich ihn nie wieder sehen...
Allein der Gedanke daran brach mir das Herz, als ich mich aufsetzte und zum Fenster blickte. Die Holzbretter die ein wenig Licht ins dunkle fallen ließen, schienen so hell das ich aufstand.
"Verdammt warum gerade in ihn?"
Murmelte ich verzweifelt und atmete durch um mich selber zu beruhigen. Okay ganz ruhig bleiben. Liebte ich ihn wirklich oder war es nur eine Schwärmerei? Ich hatte noch nie für jemanden so gefühlt wie für ihn...war es wirklich das was ich glaubte, oder doch nur etwas vergängliches?
All die Gedanken schienen die Wände des Raumes enger werden zu lassen, sodass ich mit zittrigen und schwitzigen Händen zur Tür lief und aus dem Raum stürmte. Erst als ich draußen stand, die Füße auf dem kalten Steinboden - bekam ich wieder Luft. Leise schloss ich die Tür um Mirabel nicht zu wecken, und sah mich dann in der Dunkelheit um.
Der Mond schien hell und breit über der Casita und tauchte alles in ein silbernes Licht. Ich atmete durch und schlurfte dann in Richtung Treppe.
Die Türen der anderen leuchteten warm und beruhigend in den Schatten, und ließen die kälte des Mondlichtes wie ein Meer wirken.
Ich musste aufpassen nicht zu viele Geräusche zu machen, damit ich Dolores nicht weckte. Ob sie mich trotzdem hörte auch wenn sie tief und fest schlief?
Als ich die ersten zwei Stufen hinunter ging, stockte ich und mein Herz schien für eine Sekunde zu stoppen. Bruno saß weiter unten am ende der Stufen, und sah in den Himmel. Er trug noch die gleichen Klamotten wie auch am Tag, er hatte sich wohl nicht die Mühe gemacht sich umzuziehen. Mein Hals wurde so trocken, dass ich kurz überlegte wieder zurück zu gehen und so zu tun als wäre ich nier hier gewesen, als er sich schon umdrehte als hätte ich ihn gerufen. Als sich unsere Blicke trafen, schien die Zeit stillzustehen.
Er war der erste der die Stille brach.
"Hey..."
"Hey..."
Wie versteinert blieb ich stehen, bis ich spürte wie die Steine des Bodens meine Haken anhoben. Erst dann ging ich weiter zu ihn.
"Kannst du auch nicht schlafen?"
Fragte ich vorsichtig.
"Nein...aber das ist normal."
Ich schlich die letzten Stufen zu ihn hinunter und blieb dann neben ihn stehen.
"Normal? Hast du öfters Schlafprobleme?"
Ich deutete mit dem Finger auf den Platz neben ihn, und er rückte beiseite. Als ich mich setzte, hielt ich einen Abstand ein der jedoch von Casita zunichte gemacht wurde indem sich die Treppenstufe auf der wir saßen etwas aufbockte, und mich näher an ihn schob.
"Huch..."
Er lächelte nur nervös.
"Ähm ja, ich kann öfters nicht schlafen...liegt wahrscheinlich an die Gedanken."
Ich sah ihn von der Seite an. Seine schwarzen Locken hingen ihn ins Gesicht, und sein Stoppelbart glänzte teilweise Silber.
Seine dunkelgrünen Augen schimmerten im Mondlicht, als ich schon wieder ein kribbeln spürte.
"Also wenn du möchtest, kannst du mir alles erzählen was dich so beschäftigt. Ich werde dich nicht drängen es mir zu sagen- ich will nur das du weißt das ich da sein werde wenn du reden möchtest. Keiner sollte mit seinen Sorgen allein gelassen werden. Wenn man darüber spricht geht es einen gleich besser."
Ich legte die Hände zwischen die Beine um das zittern zu unterdrücken.
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εїз 𝕄𝕒𝕣𝕚𝕡𝕠𝕤𝕒 (𝙰𝚗 𝙴𝚗𝚌𝚊𝚗𝚝𝚘 𝙵𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗) εїз
FanfictionDie 25 jährige Bianca zieht für ein Jahr in eine Gastfamilie, die anders ist als alle anderen. Es ist die Familie Madrigal, eine Familie die aus Menschen besteht die seit Kindesalter eine magische Gabe besitzen. Kaum dort angekommen, spielt die Casi...