Das Fest war ein tolles Erlebnis gewesen.
Bruno und ich tanzten noch weiter so eng umschlungen, bis die Musik irgendwann in etwas schnelleres umstieg.
Wir holten uns eine gebratene Maiskolbe und verbrannten uns daran, nur um uns darüber lustig zu machen. Ein paar der Blumenmädchen kamen zu uns und verteilten Blumenkränze, wobei ich einen auf Bruno's Kopf setzte. Ein Kranz aus orangen und lila Blüten, passend wie ich fand.
Wir spielten ein paar der Spiele die die Kinder spielten, und sogar Camilo und Mirabel schlossen sich mit an.
Bald merkten wir gar nicht wie dunkel es schon geworden war, und als alle Leute irgendwann weg waren- hieß es aufzuräumen.
Einige der Bewohner blieben noch und halfen uns dabei, aber den rest räumten wir selber weg.
Die Müdigkeit kündigte sich an, doch ich hatte stets ein lächeln und ein warmes Gefühl im Bauch jedes mal wenn ich zu dem Lockenkopf blickte.
"Na, du hattest heute richtig Spaß oder?"
Pepa lächelte und fegte mit dem Besen den Eingang.
"Ähm...ja, ihr auch hoffentlich."
Erwiderte ich und hob den Eisengrill hoch um ihn an die Seite zu schleppen.
"Möchtest du mir etwas verraten, Liebes?"
Ich blieb auf der Stelle stehen und drehte mich um.
"Ich weiß nicht wovon du sprichst Pepa..."
Ich hob die Schultern.
Sie verdrehte spielerisch die Augen.
"Kein wunder warum mein Bruder dich so mag."
Sie drehte sie um und fegte weiter. Mit klopfenden Herzen stellte ich den Grill in die Ecke. Bruno mag mich sehr? Woher weiß sie das? Hat er mit ihr gesprochen?
Ein heller Blitz ließ mich zusammen fahren, und der darauffolgende Donner ließ unsere Köpfe nach oben fahren.
"Pepa?"
Rief Abuela fragend von oben, doch die Frau stemmte nur die Hand in die Hüfte.
"Dieses mal bin ich es nicht Mama!"
Mit diesen Worten fielen einige Tropfen zu Boden, und malten dunkle punkte auf dem trockenen Steinboden.
"Zum Glück regnet es erst jetzt und nicht als das Fest noch im Gange war."
Sagte Agustín von oben rechts.
"Wollen wir morgen weiter aufräumen?"
Luisa drehte sich fragend um, als sie sich neben mir stellte.
"Ja, lasst uns den Rest morgen aufräumen, es ist ja nicht mehr viel."
Julieta nickte auf der Treppe.
Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Sofort wurde alles stehen und liegen gelassen, und wir machten uns auf dem Weg in unsere Zimmer.
Oben angekommen drehte ich mich noch einmal um und winkte Bruno. Er lächelte und hob die Hand bevor wir in unsere Räume gingen.In dieser Nacht jedoch zog der Regensturm nicht friedlich an uns vorbei. Im Gegenteil; die Fenster klapperten auf und zu, und einige der Regentropfen flogen durch die dünnen Spalten der Holzfenster hindurch.
Ich stütze mich schläfrig auf und blinzelte in der Dunkelheit. Mirabel tat das gleiche wie ich erkennen konnte, und rieb sich die Augen.
"Mann der Sturm ist echt schlimm. So etwas hat man hier eher selten."
Sagte sie.
"Ich glaube auch nicht das er so schnell wieder aufhören wird."
Fügte ich hinzu und sah dabei zu wie die Holzfenster sich zurückdrückten. Die Casita schien gegen den Wind anzukämpfen.
"Halte durch, Casita..."
Mirabel tätschelte sanft die Wand, eher sie mit dem Kopf zurück auf's Kissen plumpste. Ich lächelte und setzte mich auf. Ich machte mir Sorgen um das Dorf. Hoffentlich richtet der Sturm nicht allzu viel Chaos an...
Ich seufzte tief und legte mich dann wieder hin, nur um in einen unruhigen Schlaf zu verfallen.
Ich wurde erst wach als mich jemand an der Schulter rüttelte. Erschrocken zog ich die Luft ein, und saß Kerzengerade im Bett.
Noch völlig verwirrt sah ich auf die Gestalt vor mir die mich mit großen Augen anstarrte.
"Bruno? Was ist passiert, geht's dir gut?"
Fragte ich und rieb mir die Augen, während ich zu Mirabel blickte die mit dem Rücken zu mir gedreht war und friedlich schlief.
"Den anderen geht es gut, es ist nur..."
Er stockte und sah mich nur weiterhin erschrocken an.
"Ich- ich hatte einen furchtbaren Traum und...ich wollte mich nur vergewissern das es auch wirklich nur ein Traum war..."
Er senkte den Blick als ich bemerkte wie seine Finger zitterten als er diese faltete.
"Tut mir leid das ich einfach so hereingeplatzt bin...ich weiß auch nicht was mich dazu geritten hat."
Er hob vorsichtig den zerzausten Kopf.
"Hey, ich hab doch gesagt das du immer zu mir kommen kannst wenn etwas ist. Also wo wir zwei schon mal wach sind..."
Ich rückte mich zurecht und schwang die Beine aus dem Bett.
"Du kannst mir von dem Traum erzählen wenn du magst, aber lass uns dabei raus gehen..."
Ich sah zu Mirabel die murrte. Bruno nickte und wir verließen den Raum.
Kaum hatten wir jedoch die Tür geöffnet, strömte das laute Geräusch des Regens in unsere Ohren.
Der offene Teil der Eingangshalle war mittlerweile überströmt vom vielen Wasser. Schmale Flüssen zogen sich durch die Pflastersteine und sickerten von den Dächern. Es hatte etwas beruhigendes, als auch bedrohliches an sich.
"Ich habe geträumt das du...du nicht mehr aufwachst."
Schoss Bruno los, und setzte sich auf dem Boden gegen das Geländer. Ich setzte mich zu ihn.
"Es war wie als hätte ich eine Vision gehabt...ich habe dich gesehen und plötzlich warst du so leblos..."
Er sah zu mir.
"Ich bin froh das es nur ein Traum war."
Ich lächelte ihn an.
"Hey, ich gehe nirgendwo hin ja? Mir geht es gut, also wirst du mich noch eine Weile ertragen müssen."
Scherzte ich.
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εїз 𝕄𝕒𝕣𝕚𝕡𝕠𝕤𝕒 (𝙰𝚗 𝙴𝚗𝚌𝚊𝚗𝚝𝚘 𝙵𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗) εїз
FanfictionDie 25 jährige Bianca zieht für ein Jahr in eine Gastfamilie, die anders ist als alle anderen. Es ist die Familie Madrigal, eine Familie die aus Menschen besteht die seit Kindesalter eine magische Gabe besitzen. Kaum dort angekommen, spielt die Casi...