"Es tut mir leid das Jonathan dich beleidigt hat. Er war auch schon so in meiner alten Stadt gewesen, hat immer den besten raushängen lassen..."
Sagte ich jetzt nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. Bruno saß dicht neben mir und lächelte bloß.
"Das ist mir so was von egal, als ich gehört habe was du über mich gesagt hast..."
Ich sah zu ihn hoch, und erwiderte sein lächeln.
"Es tut mir unfassbar leid was deine Mutter zu dir gesagt hat. Du hast so etwas nicht verdient."
Ich senkte den Blick und seufzte.
"Sie war alles was ich hatte. Mein ganzes Leben lang konnte ich mich auf sie verlassen, bin zu ihr gekommen mit all meinen Kummer und Sorgen. Sie hat mir immer geholfen, mich zu dem großgezogen der ich jetzt bin. Und jetzt plötzlich versucht sie mich krampfhaft zu ändern, nur weil jeder in unserer Familie den gleichen Weg gegangen ist. Es ist unfair..."
Ich schüttelte nur den Kopf und spielte mit der Knopfleiste meines rosa Kleides herum. Bruno's Hand wanderte zu meiner, und umschloss meine verkrampften Finger.
"Ich kann mir nur so ähnlich vorstellen wie du dich fühlen musst. Aber was ich weiß ist, dass auch wenn es noch eine lange Zeit brauchen wird darüber hinweg zu kommen, weiß ich das wir das gemeinsam schaffen werden."
Bruno beugte den Kopf um mir in die Augen zu schauen. Ich warf ihn einen Seitenblick zu und nickte dann.
"Außerdem- du hast mir geholfen zu heilen, dass will ich gerne zurückgeben."
"Du brauchst dich nicht zu revanchieren aber du hast recht..."
Ich atmete tief durch und stand dann auf. Bruno tat es mir gleich.
"Lass uns jetzt die Sachen zurückbringen. Julieta fragt sich bestimmt schon wo wir bleiben."
Julieta war jedoch nicht wirklich überrascht gewesen warum wir so lange gebraucht hatten. Dolores hatte es ihr gesagt, so wie den Rest. So wie ich geschrien hatte, hätte sie nicht einmal ihre Gabe gebraucht um zu hören was da vorhin los war.
"Du hast so laut geschrien, dass es in den Ohren weh getan hat. Du musst echt sauer auf deiner Mutter gewesen sein..."
Sagte sie als ich die Küche betrat. Julieta sah mich mitleidig an, doch ich winkte nur ab.
"Es ist okay Leute, wirklich. Sie hat den Bogen überspannt."
Mit diesen Worten schnappte ich mir den Korb voll Wäsche und lief dann zu unserer Waschstelle.
Ich schätze die Worte und die Sorge von allen sehr, aber wenn ich so darüber nachdachte brauchte es das nicht. Meine Mutter hatte diese Entscheidung getroffen. Sie wollte mich nicht mehr in ihrem Leben haben wenn ich nicht das tat was sie von mir wollte. Ich hingegen wollte mein Leben hier leben, bei Bruno und den anderen bleiben. Ich hatte meinen Platz gefunden an dem ich glücklich war. Ich hatte eine tolle neue Familie, einen super lieben Freund und ein tolles Haus. Für mehr hätte ich nicht fragen können. Zuhause wäre ich nicht mehr glücklich geworden, selbst wenn meine Mutter immer noch so gewesen wäre wie damals. Jetzt wo ich die andere Seite kennenlernen konnte, hätte ich nur jeden einzelnen Tag damit verbringen können daran zu denken wie es wäre hier zu sein.
Seufzend tauchte ich die Klamotten in das Wasser.
Ich war immer noch traurig das ich meine Mutter auf eine Weise verloren hatte, von der ich nie gedacht hätte sie könnte eintreffen. Aber jetzt musste ich stark sein.
Vielleicht war es die Wut auf sie, oder die Gleichgültigkeit die mich einholte. Aber plötzlich verspürte ich keine Traurigkeit mehr, sondern nur eine leere. Wie ein Loch das nur provisorisch geflickt wurde.
Ich stopfte die Klamotten zurück in den Korb und lief damit zurück. Dort angekommen fing ich gleich an die Sachen auf den Wäscheleinen aufzuhängen.
"Hey Bianci, soll ich dir helfen?"
Camilo duckte sich unter einen großen Lacken hinweg und nahm schon ein Hemd aus dem Korb.
"Das brauchst du nicht Camilo, ich komme klar."
"Du solltest es ausnutzten solange ich noch Hilfsbereit bin."
Säuselte er. Ich schüttelte nur den Kopf und ließ ihn mir helfen. Ich wusste das er es nur tat um mich auf andere Gedanken zu bringen, denn sonst hätte Camilo nie freiwillig bei einer Aufgabe geholfen die er sonst so hasste.
Noch meh fiel es dann bei Isabela auf, die mit mir die Pflanzen erneuern wollte. Sie ließ mich die Plätze aussuchen, und bestimmen welche Pflanzen wo hinkamen. Antonio gab mir sogar seinen Plüsch Tiger zur Aufmunterung.
Am Küchentisch war es dann genug für mich.
"Also Leute, ich weiß eure Arten mich aufzumuntern echt zu schätzen aber es ist in Ordnung."
Fing ich an, die anderen sahen sich nur gegenseitig an.
"Mir geht's gut. Ich bin zwar immer noch Traurig darüber- ich akzeptiere es aber."
"Bist du dir sicher?"
Fragte Agustín. Ich nickte und lächelte.
"Ja, und wisst ihr auch warum es mir so leicht fällt darüber hinweg zu kommen...?"
Ich beugte mich geheimnisvoll über den Tisch.
"Weil ich die beste Familie der Welt gefunden habe."
Ein leises 'Aww' ging durch die Runde, und ich widmete mich zufrieden meinem Teller.
Am nächsten Tag setzte ich mich daran ein neues Kleid zu entwerfen. Mirabel und ich hatten schon einiges zusammen entworfen, aber keines sagte mir richtig zu. Stattdessen setzte ich mich zuerst an dem Tisch und skizzierte in meinem Büchlein herum, während meine Gedanken hinüber zu dem Entwurf wanderten. Ich schlug die Seiten um. Skizzen von Julieta, Mirabel, Pepa und Bruno waren dort zu sehen. Ich hatte jedem mal gemalt, wann immer ich Zeit dazu hatte. Dabei war mir etwas aufgefallen. Jede Seite der Familie trug meistens eine Farbe die einheitlich war. Julieta und Agustíns Seite trugen blau oder lila Töne, auch Luisa, Isabela und Mirabel. Bei Pepa, Félix, Camilo, Dolores und Antonio waren die Töne gelb-rötlich. Bruno war der einzige mit der Farbe Grün, seine Farbe war nur einmal vertreten. Jetzt wo ich da war, kam mir da so eine Idee. Ich fing an das Kleid zu skizzieren, und als Bruno herein kam, blätterte ich schnell um.
"...du hast mich gemalt?"
"Hm?"
Ertappt sah ich zu ihn hoch, erst dann fielen mir die Skizzen auf die ich von ihn angefertigt hatte.
"Ähm ja! Ich konnte nicht anders, als all deine Bewegungen zu malen..."
Sagte ich, und wurde kurz darauf von ihn umarmt und mit Küssen auf dem Kopf überhäuft.
Nach einiger Zeit ging ich dann aber hoch in Mirabel's Zimmer und machte mich daran das Kleid zu nähen.
Es dauerte elend lange, aber mit dem Ergebnis war ich mehr als zufrieden.
Es war ein Kleid mit weißem Oberteil, langen weiten Ärmeln, und einen grünen Rock der den gleichen Farbton wie Bruno's Ruana hatte. Als Accsesoire hatte ich noch Sonnenblumen auf der rechten Seite eingenäht, und fand meinen neuen Look sofort besser als den alten. Somit war auch noch das letzte Erinnerungsstück welches mich so schmerzte, Geschichte. Ich sah das Kleid mit einem neuen Abschnitt meines Lebens, und drehte mich lächelnd im Kreis.
"Du siehst wundervoll aus!"
Mirabel stand im Türrahmen und grinste breit.
"Danke Mira. Ich dachte mir ich würde mit der Farbe besser zu Bruno passen. Ihr alle habt doch eure bestimmten Farben..."
Fing ich an, und hob den Rock an.
"Das habe ich mir schon gedacht. Das musst du auch genauso Tio Bruno sagen, sonst versteht er es nicht."
Wir fingen an zu lachen.
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Ich habe heute Nacht die Idee des Jahrtausends bekommen, und habe sofort das Kleid skizziert :)
Noch eine Frage, da ich nicht weiß wie ich fragen soll aber...
Stellte euch folgendes vor: Bianca und Baby's.
Für eure begeisterung lasst ein <3 da, für nicht so, einfach ein :/Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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εїз 𝕄𝕒𝕣𝕚𝕡𝕠𝕤𝕒 (𝙰𝚗 𝙴𝚗𝚌𝚊𝚗𝚝𝚘 𝙵𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗) εїз
FanfictionDie 25 jährige Bianca zieht für ein Jahr in eine Gastfamilie, die anders ist als alle anderen. Es ist die Familie Madrigal, eine Familie die aus Menschen besteht die seit Kindesalter eine magische Gabe besitzen. Kaum dort angekommen, spielt die Casi...