Von rechts konnte ich ein leises jauchzen hören, was mich umsehen ließ. Als ich das Blondhaarige Mädchen sah, musste ich lächeln. Sie hatte einen hübschen Blumenkranz mit gelben und orangen Blumen in der Hand, und starrte aus der Ferne zu uns rüber.
"Sieht aus als wenn dir jemand etwas geben möchte."
Sagte ich zu Camilo und machte ein Kopfzeichen zu dem Kind.
Der Junge blickte verwundert zum Kind aber lächelte dann.
"Hey, wer bist du denn?"
"Ich, ich bin Sabrina! Und ich habe das hier für dich gemacht!"
Sie hielt ihn den Kranz vor dem Gesicht.
"Oh das ist...sehr nett von dir Sabrina. Ich bin übrigens Camilo."
Er legte seine Hand auf der Brust und kniete sich vor ihr hin. Sie kicherte.
"Ich weiß doch wer du bist! Du kannst die Gestalt wechseln das ist super cool!"
Sie grinste breit und Camilo lächelte sanft.
Die beiden sahen sich nur eine Zeit lang an, während das Mädchen unruhig wurde. Es gab da wohl noch etwas was sie los werden wollte.
"Magst du ihn deshalb? Oder ist da noch was anderes?"
Fragte ich und stemmte die Hand in die Hüfte. Sabrina sah zu mir hoch und dann wieder zu ihren Schwarm.
"Ni-nicht nur...du bist cool und hast Sommersprossen wie ich!"
Sagte sie so schnell das Camilo nur große Augen machte und leise lachte.
"Nun, danke für das Kompliment."
Er beugte den Kopf, sodass ihn Sabrina den Kranz auf dem Kopf legen konnte.
"Okay ähm bye ich sehe dich später auf dem Fest!"
Plötzlich drehte sie sich um und lief davon.
"Warte, deine Schläger!"
Rief ich ihr noch hinterher, aber sie war schon über alle Berge. Camilo und ich sahen uns nur an und lachten.
"Ich glaube du hast eine heimliche Verehrerin."
"Die viel zu jung für mich ist."
Er hob die Schultern.
"Wir geben ihr die Schläger später wieder. Wie hat es dir gefallen?"
Fragte ich jetzt.
"Es hat echt Spaß gemacht, wie ich's mir gedacht habe. Ich glaube ich werde öfters spielen wenn ich Zeit habe...hättest du lust?"
Er sah mich mit hoffnungsvollen Augen an, und ich lächelte.
"Klar, du hast recht es macht Spaß. Also...möchtest du noch ein wenig weiter spielen oder was anderes probieren?"
Er überlegte und sah dann in Richtung Dorf.
"Hm, kannst du mir zeigen wie man Schmuck herstellt? Es sah interessant aus, vielleicht fang ich ja an es zu mögen."
Gesagt, getan.
Wir gingen zurück zur Casita und ich suchte alle Werkzeuge und Materialien zusammen die ich mit hatte, und legte diese vor Camilo auf dem Tisch.
"Gut, was hattest du dir denn vorgestellt?"
Fragte ich ihn.
"Hmm...ich wollte eine Kette für Mamí machen."
Er nahm eines der Kettenglieder zwischen den Fingern und begutachtete dieses.
"Gut, ich helfe dir dabei. Am besten fangen wir erst mit dem Motiv an, das ist ja das wichtigste. Schon Ideen?"
"Ja, eine Wolke falls das nicht zu schwer ist..."
Er sah sich um, und ich lächelte.
"Nein ist es gar nicht. Dazu nehmen wir uns einfach das hier..."
Ich angelte nach dem weißen Kristall und drückte ihn diesen in die Hand. Er sah mich ratlos an, sodass ich anfangen musste zu lachen.Die Zeit mit Camilo verging viel zu schnell wie ich fand. Aber trotzdem waren diese gemeinsamen Stunden eine gute Ablenkung auch für mich gewesen. Ich zeigte ihn wie man den Kristall schliff, und wie man es am besten schafft das Motiv zu erschaffen ohne viel Material zu verschwenden. Ich zeigte ihn wie man die Glieder der Kette zusammenfügt, und musste über seinen erstaunten Blick schmunzeln, als ich ihn mit einer Zange zeigte, wie man runde Glieder ganz leicht verdrehen konnte, sodass diese aussahen wie ein geflochtener Zopf.
Nach einiger Zeit machte ich gar nicht mehr viel, sondern sah ihn nur dabei zu wie er völlig in seinem Element vertieft, die Kette mit Verschlüssen versah. Ich half ihn nur beim schleifen der weißen Wolke, die einen leichten Marmor Effekt hatte. Da ich noch einige blaue Kristalle in form von Tropfen besaß, schlug ich ihn vor das man diese gut als Regentropfen verwenden konnten. Also zeigte ich ihn wo er die kleinen Löcher setzten musste, damit die Wolke am Ende aussah als wenn sie regnen würde.
Als er mit dieser fertig war, kontrollierte ich sie auf Schwachstellen damit sie Pepa nicht vom Hals fiel, und strich ihn freudig über den Rücken.
"Sieh an, bist ja ein Multitalend! Das hast du echt gut gemacht."
Er lächelte breit.
"Wirklich?"
"Na klar, schau doch die hast du allein kreiert!"
Ich ließ die Kette von meiner Hand baumeln. Er nahm sie mir ab und begutachtete diese.
"Ja du hast recht. Meinst du sie freut sich?"
Sagte er zu mir gewandt.
"Auf jeden Fall, allein schon weil es von dir und selbstgemacht ist."
Sein zufriedener Blick und seine leuchtenden Augen reichten mir um zu wissen das er schon ein kleines Stück weiter war als gestern.
Wir gingen also noch einmal nach draußen, bis zum Anfang des Fest's waren es noch gut zwei Stunden. Als wir durch den Markt gingen, kam plötzlich eine Frau zu uns an.
"Oh gut das ich dich erwische Camilo! Könntest du mir schnell helfen? Ich schaffe diese Säcke nicht allein zu tragen, schadet dem Baby..."
Erst jetzt bemerkte ich ihren Kugelrunden Bauch unter dem weißen Kleid.
"Ähm..."
"Ich helfe dir dabei."
Ich stupste Camilo an der Schulter an, und seine Miene wurde wieder weicher.
"Oh das ist nett aber das brauchen Sie nicht. Er kann sich ja in jemand anderen verwandeln-"
"Warum es geht doch auch mit zwei oder?"
Fiel ich ihr ins Wort.
Sie sah mich sprachlos an.
"Camilo ist nicht schwach, er schafft die Säcke auch ohne Verwandlung. Und wenn ich mithelfe geht es nur schneller."
Camilo sah mich dankbar an, als die Frau sich nur räusperte.
"Ähm okay klar."
Wir folgten ihr also bis zu ihrem Haus vor dem schon einige Säcke mit Reis und Kartoffeln lagen.
Camilo sah etwas unsicher drein, und blickte zu einem Mann der kräftig gebaut war. Ich konnte in seinen Augen die Frage ablesen ob er sich nicht doch Verwandeln sollte, doch ich schob ihn a der Schulter aus seinem Blickfang heraus.
"Wir schaffen das auch so, nicht wahr?"
"Schon aber...ich fühle mich ein bisschen schlecht das wir ihr so eine Ansage gemacht haben..."
Fing er leise an und sah zu der Frau die mit ihrer linken Hand ihren Bauch hielt und sich bückte um ein Tuch aufzuheben.
Ich zuckte mit dem Schultern.
"Naja, irgendwie müssen sie es ja lernen das du auch helfen kannst wenn du einfach du selbst bist."
Er sah zu mir hoch und sagte nichts. Das brauchte er auch gar nicht, denn ich wusste das er doch insgeheim froh war das ich der Frau die Ansage gemacht hatte.
"Also, du nimmst die Reissäcke und ich die Kartoffeln!"
Entschlossen hob ich einen Sack mit den Kartoffeln hoch und trug diesen in Richtung Haus. Camilo tat es mir gleich."Muss echt anstrengend sein mit so einem Bauch."
Sagte ich zu der Frau um die Situation aufzulockern.
"Oh ja, ich bin auch froh wenn der oder die kleine draußen ist."
Sie lachte und strich über ihren Bauch.
"Das glaube ich. Wo ist ihr Mann?"
"Der ist noch auf dem Markt und arbeitet. Er kommt erst spät zurück also muss das Fest für uns zwei noch etwas warten..."
Sagte die Frau. Ich lächelte und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern. Eine Krippe aus Holz stand an der Seite, und eine kleine Decke die aussah wie selbstgemacht lag indrinn.
Camilo hiefte einen Sack auf die Ablage und sah dabei sogar glücklich aus. Er war wahrscheinlich froh das er helfen konnte, auch wenn nicht jemand anders war.
Als alle Säcke im Haus waren, verabschiedeten wir uns von der Frau die uns herzlichst dankt und uns jeweils eine ihrer Magdalenas gab.
Camilo stürzte sich freudig auf seinen kleinen Muffin, was mich nur grinsend zurück ließ. Dieser Vielfraß.
"Siehst du geht doch. Wir konnten jemanden helfen und sie war nicht mal launisch gewesen- was ein Wunder war bei ihren Bauch..."
Er lachte.
"Ja das muss doch voll nervig sein, sie kann sich damit doch gar nicht richtig bewegen!"
Brabbelte er mit vollen Mund.
"Ihr Mädchen tut mir echt leid."
Ich hakte mich bei ihn ein.
"Bestimmt wirst du mal ein guter Ehemann. Wir haben übrigens noch eine Stunde zeit. Du kannst entscheiden was wir damit anfangen."
Sagte ich und biss in meinen Muffin.
"Du hast doch gestern etwas von einen Murmelspiel gesagt oder?"
Fing er an.
"Ich wusste das du das sagen wirst, deshalb habe ich schon vorgesorgt."
Ich zog den kleinen braunen Beutel den ich mir um die Hüfte geschnürt hatte hervor und ließ die Murmeln darin rascheln.
Er schüttelte grinsend den Kopf, seine Locken wippten.
"Du bist auch echt auf alles vorbereitet oder?"
Ich hob die Schultern.
"Magie."
"Jetzt hör schon auf!"
Ich fing an zu lachen.Die Sonne war schon ein Stück weiter gewandert, als Camilo und ich auf dem staubigen Boden saßen und die Murmeln rollen ließen. Ich hatte fünf aneinander gereiht und mit einem Stock eine Linie gezogen. Jeder von uns hatte nur drei Murmeln um es zu schaffen die mittlere über den Strich zu befördern.
Der Wind wehte und ließ einige der Blüten bis zu uns wehen. Die Leute waren schon dabei sich zu versammeln, einige der Kinder trugen kleine Körbchen und allgemein hatte jeder Mensch der an uns vorbei ging irgendeine Blume im Haar oder an der Kleidung stecken.
"Gewonnen!"
Rief er freudig. Ich sah zu den Murmeln und verzog das Gesicht.
"Das gibt's ja nicht, du schummelst doch bestimmt!"
"Das würde ich niemals tun!"
Er hob empört die Hände in die Luft.
"Das verlangt nach einer Revanche! Aber ein andern mal, die Leute bereiten sich schon vor."
Ich deutete hinter uns.
"Du hast recht."
Er fing an die Murmeln wieder ein zu sammeln, und ich half ihn dabei. Als ich das Säckchen wieder zuband, wurde ich von einer Umarmung überrascht.
"Hey, hey wofür werde ich denn so herzlich gedrückt?"
Fragte ich sanft und strich ihn durch die Locken.
"Danke das du mir geholfen hast..."
Murmelte er.
"Habe ich doch gerne gemacht."
Ich zog ihn ein Stück zurück damit ich ihn in die Augen schauen konnte.
"Und vergiss nicht- du darfst auch mal Nein sagen. Nicht jeder versteht was es bedeutet eine Gabe zu haben mit der man erst selber lernen muss damit umzugehen."
Er nickte.
"Und hey vielleicht wirst du später mal der große Federball Champion."
Er lachte.
"Ja und dann verteile ich überall im Dorf Autogramme."
Fügte er hinzu als wir in Richtung Casita gingen.
"Und stellst nebenbei noch Schmuck für deine Fans her."
Scherzte ich, was mich nur ein Stupser in die Seite einbrachte.
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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥
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εїз 𝕄𝕒𝕣𝕚𝕡𝕠𝕤𝕒 (𝙰𝚗 𝙴𝚗𝚌𝚊𝚗𝚝𝚘 𝙵𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗) εїз
FanfictionDie 25 jährige Bianca zieht für ein Jahr in eine Gastfamilie, die anders ist als alle anderen. Es ist die Familie Madrigal, eine Familie die aus Menschen besteht die seit Kindesalter eine magische Gabe besitzen. Kaum dort angekommen, spielt die Casi...