"Kommt ihr zwei, ihr werdet gleich eure Gaben bekommen, seit ihr nicht aufgeregt?"
Ich bückte mich hinunter zu den kleinen Jungen und dem Mädchen die vor mir standen, sichtlich nervös.
"Mama was ist wenn ich meine Gabe nicht mag?"
Fragte Lula, ihre kurzen dunklen Locken wippten nervös als sie ihren Rock hin und her schwingen ließ.
"Was ist wenn das Zimmer gruselig ist? Ich will nicht alleine schlafen..."
Fing Ramón an und scharrte mit den Füßen. Seine hellbraunen glatten Haare standen ab, seine Grün-braunen Augen sahen mich ängstlich an.
"Ach was, ihr werdet sehen wenn ihr die Tür berührt, dann werdet ihr eure Gaben bekommen und es wird das coolste Gefühl der Welt sein! Ihr könntet alles können, stellt euch doch mal vor was ihr nach heute Abend alles anstellen könnt!"
Ich hob die Hände und versuchte die zwei damit aufzumuntern.
"Ja, vielleicht kann einer von euch ja fliegen!"
Bruno kam dazu und hob Lula in die Luft. Sie fing an zu lachen, und Ramón stand immer noch da und sah skeptisch aus. Ich zog ihn zu mir und kitzelte ihn, was ihn dann doch zum lachen brachte.
"Oder ihr könnt ganz hoch in die Luft springen! Oder euch ganz doll verbiegen!"
Sagte ich. Ramón lachte.
"Oder ich kann gaaanz groß werden!"
Er hob seine kleinen Hände in die Luft und machte große Augen.
"Oder das, ja."
Etwas fing an über den Boden zu poltern, und ein Wecker kam vor uns zum stillstand.
"Seht ihr, Casita drängt schon. Also, seit ihr bereit eure coolen Gaben zu erhalten?"
Die zwei nickten und nahmen sich an den Händen als sie anfingen aus dem Raum zu rennen.
"Siehst du, ging doch schneller als gedacht."
Bruno stupste mich am Ellbogen an.
"Ja zum Glück, ich dachte schon sie würden sich den ganzen Abend verstecken..."
Sagte ich und sah zu ihn.
"Bist du bereit?
"Nur wenn du es bist."
Ich lächelte und nickte. Wir gingen also aus dem Zimmer und versammelten uns. Die Leute aus dem Dorf kamen allesamt mit ins Haus. Bald schon waren die Leute unten versammelt, Bruno und ich standen oben neben den zwei durchsichtig schimmernden Türen. Ramón und Lula waren unten und tapsten nervös voran. Abuela, Mirabel und Camilo standen oben hinter uns, alle gespannt wartend auf das was jetzt kam. Die zwei Kinder kamen langsam auf uns zu, und gingen mutig die Treppen hinauf. Ich musste lächeln. Sie waren schon so groß geworden. Es kam mir vor wie gestern als ich noch mit kugelrunden Bauch dort stand und vor lauter Panik beinahe ohnmächtig geworden war.
"Keine Sorge Bianca du wirst das schaffen!"
Hatte Pepa mich beruhigen wollen, als ich mitten in der Eingangshalle stand, und meine Fruchtblase geplatz war.
"Ich werde sterben Pepa."
"Nein das wirst du nicht!"
Ich war so panisch und habe angefangen zu schlottern- so sehr das ich Bruno auch nicht damit half.
Er war so nervös, dass er die ganze Zeit herum wuselte als er es mit bekam.
"Okay, okay wir schaffen das- du schaffst das Mi Amor..."
Sagte er hektisch mit den Fingern wedelnd.
"Ganz ruhig, bleib ganz ruhig, dir wird nichts passieren..."
Fing er immer wieder an, doch ich hatte Sorge das er an meiner Stelle ohnmächtig werden würde.
Er blieb an meiner Seite, und am Ende tat es mir leid das ich seine Hand so sehr zerquetscht hatte. Doch als ich unsere zwei süßen Baby's im Arm hielt, war plötzlich all der höllische Schmerz wie vergessen. Bruno fing an stumm zu weinen, wie ich, und es fehlte nicht viel und er wäre umgekippt, hätte Félix ihn nicht aufgefangen.
Als er die zwei zum ersten mal im Arm hielt schien er plötzlich Angst zu haben er könnte sie zerbrechen.
"Hey ihr zwei..."
Sagte er und sah zu mir. Ich lächelte ihn müde an.
"Ich glaub's nicht... das sind kleine Visionen von uns."
Ich musste lachen und hielt mir daraufhin vor Schmerzen den Bauch. Er war zu süß.
"Ja schon, aber so gesehen können sie von jeden eine Kleinigkeit haben."
"Ich bin so stolz auf dich, Mi Vida. Ich wusste das du es schaffen wirst."
Er nahm meine Hand in seine und beugte sich zu mir um mir einen Kuss zu geben.
Ich zog ihn neben mir und zusammen lagen wir mit den zwei kleinen im Arm und sahen sie einfach nur an.
Jetzt waren sie schon 5, und beide fingen an ihre eigenen Charakterzüge zu entwickeln. Lula wollte zum Beispiel immer kürzere Haare haben, Ramón immer längere. Die zwei zeigten sich so unterschiedlich wie man sich denken konnte. Lula war nicht schüchtern, sie ging zu jedem hin und fragte die Leute alle möglichen Dinge, Ramón war eher zurückhaltend und blieb an meiner Seite.
Die zwei würden schon ihren Weg finden, und wir würden immer da sein um sie zu unterstützten. wie auch jetzt.
Die zwei standen vor den Türen, während Abuela schon mit den zwei sprach, und das gleiche aufsagte wie bei Mirabel, die mittlerweile ihre Gabe kontrollieren konnte. Es war kein leichter Weg, aber wir haben es geschafft. So viele Jahre waren vergangen, so viele schöne Momente warfen entstanden...wer hätte das gedacht?
Die zwei sahen uns jetzt noch an, bevor wir ihnen zunickten und unsere Hände hielten.
Beide traten voran und berührten gleichzeitig den Türknauf.
Die goldenen Kringel fingen an sich zu verziehen, Muster zu bilden bis diese anfingen ein Bild zu ergeben. Ich erkannte bei Lula's Tür eine Frau die Umrundet von Gegenständen war. Alle diese Gegenstände hatten Münder. Bei Ramón war ein Mann aufgemalt der von Geistern umgeben war.
Plötzlich sah Ramón zu uns und machte große Augen.
"Mama, da steht Abuelo Pedro..."
Fing er an.
Wir sahen uns gegenseitig an.
"Du...siehst Abuelo?"
Fragte Alma und sah zu der Stelle wo der Junge hinsah. Nur konnten wir natürlich keinen sehen.
Plötzlich lächelte der Junge und nickte.
"Ja, du siehst gar nicht so alt aus wie Abuela!"
Plötzlich musste diese lachen und strich ihn über der Wange, während ihre Augen feucht wurden. Ich wusste wie sehr sie ihren Pedro geliebt hatte. Das Ramón ihn jetzt sehen und mit ihn reden konnte, war nicht leicht für sie.
"Tür, was möchtest du mir damit sagen?"
Wir sahen zurück zu Lula. Diese sah den Türknauf an, der plötzlich einen Mund bekommen hatte.
"Du kannst jetzt mit mir sprechen, und mit allen anderen auch!"
Erklang eine seltsam hohe Stimme. Das Mädchen holte Luft und grinste.
"Mamí, Papí ich kann mit Dingen reden!"
Sie hüpfte und drehte sich zu einen der Kübel um und bückte sich.
"Hallo? Kannst du mich hören? Wie heißt du, ich bin Lula!"
Der Tob fing plötzlich an zu lächeln.
"Hallo Lula, ich habe keinen Namen..."
Bruno und ich sahen uns sprachlos und mit offenen Mündern an.
"Damit werden wir noch einen Spaß haben..."
"Wir haben zwei neue Gaben!"
Rief Abuela hinunter, und die Leute fingen an zu applaudieren.
Lula's Zimmer war voller Möbel. Große Schränke, kleine Schränke, Vasen in allen Größen, ein großes Bett. Als sie hinein trat fingen die Sachen mit ihr an zu reden, und sie fühlte sich sofort wohl darin.
In Ramóns Zimmer war es dunkler, ein großer Spiegel hing an der Wand. Auf dem Boden war ein Kreis aufgemalt, Kerzen standen in allen Winkeln des Zimmers. Ein großes Fenster das ein blaues Licht hinein ließ, ließ das Zimmer mystisch wirken.
Ramón war noch zurückhaltend und wusste nicht so recht wie er damit umgehen sollte. Aber er lächelte und sah immer zur Seite als wenn neben ihn noch wer stehen würde...
"Ich glaube er mag seine Gabe nicht..."
Fing Bruno jetzt an.
"Er braucht noch Zeit..."
"Nein, so war ich damals auch gewesen als ich mein Zimmer bekommen habe...ich war auch nicht sonderlich begeistert."
Raunte er mir zu.
"Hey jetzt pass mal auf, wir werden ihn bestimmt nicht verstoßen, und die anderen erst r4echt nicht, dafür Sorge ich persönlich."
Fing ich an.
"Wir werden ihn helfen wenn er damit nicht klar kommen sollte."
Bruno sah mich immer noch unsicher an aber nickte.
"Du hast recht."
"Sorgt euch nicht um ihn..."
Ich zuckte zusammen, als der Schrank neben mir anfing zu reden.
"Worum Sorgen?"
Lula legte den Kopf schief.
"Das du jeden Gegenstand zum plappern bringst!"
Lachte ich und kitzelte sie. Lula lachte.
Zwei neue Gaben...
Welch Glück in meinem Leben entstehen konnte, welches einzig und allein durch Zufall durch einen Brief anfing...
Manchmal wurden die Dinge von denen man Träumt wohl doch wahr...
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ICH BIN SO TRAURIG DAS DAS BUCH ZU ENDE IST :')
Ich wollte mich nochmal für alle wundervollen Kommentare bedanken, diese haben mich durch eine echt schwierige Zeit gebracht, und mir kraft gegeben <3 <3 <3
Aber, es ist noch nicht vorbei, denn ich habe noch ein Überraschungs Buch angefertigt :D Es drehte sich dabei auch um Encanto, aber was es genau ist seht ihr dann morgen, ich will euch ja nicht gleich alles verraten hehe XDBis zum Nächsten Buch ♥♥♥
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εїз 𝕄𝕒𝕣𝕚𝕡𝕠𝕤𝕒 (𝙰𝚗 𝙴𝚗𝚌𝚊𝚗𝚝𝚘 𝙵𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗) εїз
FanfictionDie 25 jährige Bianca zieht für ein Jahr in eine Gastfamilie, die anders ist als alle anderen. Es ist die Familie Madrigal, eine Familie die aus Menschen besteht die seit Kindesalter eine magische Gabe besitzen. Kaum dort angekommen, spielt die Casi...