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In trockenen Kleidern fühlt man sich gleich viel wohler. Ich hatte mir ein luftiges, hellgrünes Kleid ausgesucht, an dessen Rande des Rockes einige weiße Lilien aufgestickt waren. Ich hatte mir das Kleid genäht, da war ich 19. Es musste noch einige male neu vernäht werden, da ich damals noch einige Fehler gemacht hatte, die ich aber schon längst wieder gefixt hatte. Ein leichter Schauder jagte mir über den Rücken, als sich einige der nassen Haarsträhnen meinen Nacken entlang streichen.
Die Blumenkrone war jetzt nur noch ein kleiner Haufen bunter Blumen, die alle ein wenig zerdrückt aussahen. Ich hob diese vom Boden auf und trug sie in den Händen aus dem Raum.
Auf dem Boden des Eingangsbereiches schimmerte immer noch die Pfütze von Pepa's Wolke.
Ich lief aus der Casita heraus und ging den Weg entlang.
Die Bewohner liefen umher und waren schon voll in den Vorbereitungen. Einige junge Männer trugen auf ihren Rücken einen großen geflochtenen Kranz, auf denen Isabela ihre Blumen zauberte. Die Männer winkten ihr dankend zu, und schleppten die schweren Dinger weiter durch die Gegend.
Ich hingegen lief mit meinen kleinen Bündel Blumen weiter und fand ein paar kleine Körbchen vor. Diese waren mit Moos und Gänseblümchen gefüllt, und sahen nach einer niedlichen Deko aus. Eines der Körbe war noch leer, und so legte ich die Blumen ins Moos. Einige der zerdrückten Blüten zupfte ich ab, und am ende war mein Korb der einzige der bunt war.
Hinter einer Säule trat plötzlich ein Mann hervor der sich ständig umsah. Er hatte dunkelbraunes glattes Haar, und einen Stoppelbart. Er schien mich gar nicht zu bemerken, so versunken war er in der Umgebung. Aber ihn schienen die Körbe zu gehören, denn er griff instinktiv nach genau meinen und wollte diesen schon weg tragen, als ich ihn stoppte.
"Entschuldigung! Ich habe mir die Frechheit heraus genommen den hier zu verschönern..."
Fing ich an, und brachte den Herrn damit zurück in die Realität.
"Wie bitte? Oh ja stimmt, dass habe ich gar nicht mitbekommen...sieht gut aus."
Er lächelte flüchtig und schaute schon wieder an mir vorbei.
"Ist alles in Ordnung? Sie sehen so nervös aus..."
Fragte ich, als der Mann sich nur verlegen am Hinterkopf kratzte.
"Naja eigentlich schon aber irgendwie auch nicht..."
Ich zog eine Augenbraue hoch. Er deutete mit den Finger hinter mir. Ich drehte mich um.
"Sehen Sie diese Frau dort drüben? Die mit der Afro und den rosa Kleid?"
Ich nickte.
"Ja was ist mit ihr?"
"Ich...also sie ist meine Freundin und- ich wollte ihr einen Antrag machen..."
Ich drehte mich mit strahlenden Augen zu ihn um.
"Wirklich? Oh ist das schön! Und...jetzt sind sie nervös weil Sie nicht wissen wie?"
"Oh nein das ist mein anderes Problem. Meine größte Sorge ist der Ring...ich hab nämlich keinen. Und wir sind zu arm als das ich ihr einen vom Schmied kaufen könnte...aber sie ist so eine wundervolle Frau- ich will ihr unbedingt einen Ring schenken..."
Ich lächelte leicht und blickte zurück zu der Frau. Sie unterhielt sich mit zwei weiteren Leuten und lachte dabei herzlich. Sie schien ihn wirklich wichtig zu sein, und wenn ich mir die beiden so ansah, gaben sie wirklich ein fantastisches Paar ab...
"Sie lieben sie wirklich oder?"
Er nickte lächelnd.
"Ja...mehr als alles andere. Haben sie auch einen Freund?"
Ich lief rot an.
"Oh entschuldigung ich fang an über meine Lebensgeschichte zu erzählen, dabei wollten Sie nur-"
"Nein ist schon okay. Ich habe keinen Freund aber...ich kann mir vorstellen wie Sie empfinden. Jedenfalls, ich glaube ich habe eine Lösung für Ihr Problem."
Ich legte die Hände aneinander.
Er sah mich verdutzt an.
"Einer meiner Hobbys sind Schmuck herzustellen. Wenn Sie möchten kann ich Ihnen einen Ring anfertigen...umsonst natürlich."
Der Mann starrte mich an als hätte ich mich vor ihn in ein Huhn verwandelt.
"Sie machen doch Scherze..."
"Nein mache ich nicht."

Ich lachte.
"Hören Sie, ich sehe doch wie sehr Sie sie lieben. Und wenn Sie ihr so viel bedeutet dann würde ich mich freuen helfen zu dürfen."
Er strahlte bis über beide Ohren und es fiel ihn schwer die Worte zu finden.
"Wow also...ja gerne wenn das wirklich für Sie in Ordnung wäre..."
Fing er vorsichtig an.
"Gut, dann würde ich sagen ich versuche die Ring Größe der glücklichen heraus zu finden- wenn Sie diese nicht zufällig wissen..."
 Fing ich an, doch erstaunlicherweise erhellte sich sein Blick.
"Doch also...die Kinder ihrer Freundin auf der sie immer aufpasst, haben ihr einmal einen Papierring gebastelt..."
"Das reicht mir schon."
Ich nickte.
"Haben Sie schon eine Ahnung wie der Ring aussehen soll?"
Der Herr sah mich planlos an. Ich lachte auf.
"Okay fangen wir anders an. Hat sie irgendwelche Lieblingsmuster? Lieblingsblumen? Soll es Gold oder Silber werden..."
Der Mann war so überfordert mit meinen Fragen, das es noch eine weile dauerte bis er mir sagen konnte wie genau der Ring aussehen sollte.
Am Ende jedoch hatte ich schon in etwa ein Bild vor mir, und skizzierte dieses auf ein Blatt welches er mir gegeben hatte, und auf den ich mir Stichpunkte notiert hatte.
"Ungefähr so?"
Fragte ich und hielt die Skizze nach oben. Er nickte.
"Ja der ist perfekt! Wenn Sie ihn so hinkriegen würden wäre das großartig..."
Ich lächelte.
"Super. Wann wollten Sie ihr denn den Antrag machen?"
"Oh keine Sorge, Sie könne sich Zeit lassen. Ich bin schon froh genug das Sie mir überhaupt so ein Angebot vorgeschlagen haben..."
"Ich versuche mein bestes ihn möglichst noch vor dem Fest fertig zu bekommen, und Sie überlegen sich in der Zeit was Sie zu ihr sagen werden, okay?"
Er nickte und bedankte sich nochmals, als ich mit einen guten Gewissen durch das Dorf ging und auf dem Zettel blickte.
Vielleicht war es doch etwas zu überheblich gewesen ihn so zu sagen zu versprechen das ich den Ring noch vor dem Fest fertig bekommen würde, aber er hat sich so gefreut da konnte ich einfach nicht anders...
Ich steckte den Zettel weg und half den anderen Bewohnern beim Aufbau. Ich half dabei eine Girlande von einem Gebäude zum nächsten zu spannen, trug Gemüse Kisten und Blumengestecke in Häuser, und zeigte den älteren Menschen die dort lebten wie man einen Origami Schmetterling faltete. Am ende als ich schon gehen wollte, rief mich der Alte Mann nochmals zurück, und bedankte sich.
"Sind Sie nicht diejenige die als Gast bei den Madrigals wohnt? Jeder Freund dieser Familie ist auch unser Freund..."
Er lachte und sein grauer Schnurrbart wackelte dabei.
"Vielen dank für Ihre Hilfe, ohne Sie wären wir heute nie fertig geworden..."
"Keine große Sache, habe ich gerne gemacht..."
Winkte ich ab.
"Keine bescheidenheit Senorita! Lassen Sie mir Ihnen etwas zurück geben..."
Fing er schon an, aber ich hob die Hände.
"Nein, nein das brauchen Sie nicht..."
Doch der Herr ließ sich nicht abwimmeln, also gab ich auf. Er wollte mir etwas aus seinem Geschäft anbieten, als ich erst dann erkannte das er Schmied war. Da kam mir eine ganz andere Idee.
"Wenn Sie mir etwas geben möchten, dann reicht eine Silberplatte..."
Fing ich an und zeigte auf das kleine Bündel Silber mit denen man die Ringe formte. Der Mann wollte für seine Freundin einen Silbernen Ring, und mein Material was ich noch von Zuhause mitgenommen hatte, würde nicht dafür reichen.
Er sah mich verwundert an.
"Eine Silberplatte? Aber junge Dame was wollen Sie denn damit..."
Ich lächelte.
"Ich stelle Schmuck her. Ist eine Art Hobby. Und jemand möchte einen Ring von mir angefertigt bekommen, also brauche ich noch eine Silberplatte..."
Erklärte ich ihn.
Begeistert von meinem Hobby, gab er mir die Silberplatte und ich ging zufrieden zurück. Jetzt wo ich die Materialien dafür hatte, blieb meine einzige Sorge den Ring rechtzeitig fertig zu bekommen....









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SCHAUT EUCH BRUNO AN OMG ICH WILL IHN KNUDDELN *~*


Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥

εїз  𝕄𝕒𝕣𝕚𝕡𝕠𝕤𝕒 (𝙰𝚗 𝙴𝚗𝚌𝚊𝚗𝚝𝚘 𝙵𝚊𝚗𝚏𝚒𝚌𝚝𝚒𝚘𝚗)  εїзWo Geschichten leben. Entdecke jetzt