Einsames Haus

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---Jake---

Ich löste Pancho im Park von der Leine und suchte nach einem Stock.

"Na los Kumpel, hol das Stöckchen!", ich setzte mich auf die Bank während Pancho spielerisch hinter dem Stück Holz her lief. Mit dem Stock in der Schnauze kam er zurück und setzte sich vor mich. "Gib schon her!", ich zergelte so lange mit ihm herum, bis er mir den Stock endlich überließ. Dann warf ich ihn erneut und Pancho spurtete wieder los.

"Das ist aber ein süßer Hund.", rief ein kleiner Junge und löste sich aus der Hand seiner Mutter, die sich gerade mit einer anderen Frau unterhielt. "Darf ich auch mal?", zielstrebig kam er auf mich zu gelaufen.

"Klar.", ich reichte dem Jungen den Stock, den Pancho mir vor die Füße gelegt hatte.

"Das ist ein Schäferhund oder?" Der junge warf ihn so weit wie er konnte und Pancho lief ihm freudig nach. "Wie heißt der?"

"Du scheinst dich ja gut auszukennen.", sagte ich schmunzelnd. "Das ist Pancho."

"Prima Pancho.", lobte der Junge ihn und kraulte ihm durchs Fell, als er das Stöckchen zurück brachte "Ich möchte auch einen Hund, meine Mama erlaubt es mir aber nicht."

"Das meint sie bestimmt nicht böse, ein Hund bedarf nun mal eine Menge Arbeit und Zeit."

"Das sagt sie auch jedes Mal, sie muss ständig nur arbeiten.", sein Blick trübte sich und er warf den Stock erneut. "Wie alt ist er eigentlich?"

"Neun Jahre.", antwortete ich kurzerhand.

"Cool, er ist ja genauso alt wie ich.", grinste der Kleine erstaunt und reichte mir freundlich seine Hand um sich vorzustellen. "Ich bin übrigens Timmy."

"Hi Timmy, ich bin Jake.", erwiderte ich lächelnd sein Händeschütteln, während seine Mutter schmunzelnd zu uns rüber sah.

"Bist du öfter mit Pancho hier?"

"Gelegentlich..."

"Timmy kommst du?", unterbrach seine rufende Mutter, als sie auf uns zu kam, nachdem ihre Freundin gegangen war.

"Sofort Mama!", antwortete der Kleine ihr beiläufig, ehe er sich wieder zu mir wandte. "Darf ich das nächste Mal wieder mit Pancho spielen, wenn wir uns nochmal treffen?"

"Na klar, jederzeit.", antwortete ich grinsend.

"Super. Bis bald Jake. Und tschüss Pancho.", er streichelte Pancho zum Abschied und ging zu seiner Mutter.

"Bis bald Timmy."

"Was sagt man Timmy?", wandte seine Mutter ein, als er nach ihrer Hand griff.

"Danke Jake.", warf er mir winkend über seine Schulter zu.

"Kein Problem Kleiner.", schmunzelte ich und erwiderte sein Winken zum Abschied.

"Danke.", nickte seine Mum mir kurz lächelnd zu, ehe sie mit Timmy den Park verließ.

"Na komm Kumpel, lass uns gehen.", ich leinte Pancho wieder an und wir machten uns ebenfalls auf den Weg nach Hause.


Ein paar Straßen weiter blieb Pancho stehen und wollte keinen Schritt weiter, erst da bemerkte ich, dass wir genau vor Arthurs Haus standen.

"Lass uns weiter. Er ist nicht hier.", sagte ich zu ihm, doch er blieb stur. "Du alter Dickkopf. Komm schon!" 

Nichts. Ich konnte noch so stark an der Leine ziehen, er wollte einfach nicht folgen. 

Genervt schnaufte ich aus und tätschelte ihm den Kopf. 

Duskwood - breaking wallsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt