Ihr werdet fehlen

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"Bist du dir sicher, dass du nicht mit uns mitkommen möchtest?", fragte Jake mich während ich noch unter der Dusche stand.

"Ich habe Jessy versprochen morgen zu ihrem Geburtstag in die Aurora zu kommen und die anderen habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen."

"Ich wünschte ich könnte mit kommen.", bedrückt schauend, wickelte er mich in mein Handtuch, als ich aus der Dusche trat und schloss seine Arme fest um mich. "Ich mag es nicht, wenn du alleine in die Bar gehst."

"Ich bin doch gar nicht alleine und Phil hält seit eurem Gespräch Abstand zu mir.", versuchte ich ihn zu besänftigen. "Ich frage mich immer noch was du damals zu ihm gesagt hast."

"Das werde ich dir aber nicht verraten. Zumindest nicht so lang, wie er die Finger von dir lässt.", mit seinem fiesen Hacker-Lächeln auf den Lippen grinste er mich an. "Magst du wirklich nicht mitkommen? Vielleicht schaffen wir es ja bis morgen Abend zurück zu sein."

"Ich bin auch nicht gerne von dir getrennt, aber es sind doch nur zwei Tage und ich möchte Pancho nicht alleine in Duskwood lassen. Er war bisher noch keine Nacht von uns getrennt."

"Du fehlst mir jetzt schon Lea."

"Du mir auch Jake.", zärtlich küsste ich ihm auf die Lippen.


"Seid ihr endlich fertig da drin?", Johnny klopfte genervt an die Badezimmertür "Wir müssen bald los, wenn wir noch pünktlich kommen wollen!"

"Wenn du uns weiter störst, wird es noch länger dauern.", antwortete Jake ihm durch die verschlossene Tür, mit schelmischen grinsen auf den Lippen.

"Da hattet ihr doch jetzt wohl genug Zeit für. So viel Ausdauer kann ein Mann gar nicht haben."

"Höre ich da Neid in deiner Stimme?", fragte ich Johnny frech grinsend, als ich aus dem Bad an ihm vorbei trat und nur noch Jakes Lachen aus dem Bad vernahm.

"Ihr beide seid unmöglich. Gut dass ihr bald wieder auszieht.", verdrehte Johnny die Augen.

"Dann brauchen wir auf dich wenigstens keine Rücksicht mehr nehmen.", erwiderte Jake spöttisch.

"Wenn du das rücksichtsvolles Verhalten nennst, will ich gar nicht wissen wie es klingt wenn ihr euch rücksichtslos verhaltet.", lachte Johnny. "Aua!"

Ich traf ihm mit meinem Schuh an der Schulter. "Klappe Johnny."

Jake prustete los.

"Ihr werdet mir fehlen!" sagte Johnny betrübt, während er sich seine Schulter rieb. "Ihr habt echt Leben in diese Bude gebracht."

"Du wirst uns auch fehlen Johnny.", ich drückte ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange.

"Wer sagt denn, dass er mir fehlen wird?", wandte Jake fragend ein.

"Jetzt sei nicht so, natürlich wirst du Johnny auch vermissen.", sagte ich ermahnend.

"Ja schon, aber ihr heult hier rum als würden wir uns nie wieder sehen. Wir ziehen doch gerade mal zwei Straßen weiter.", lachte Jake. "Außerdem ist es noch ein bisschen bis dahin."

"Ach hör nicht auf den Lea. Wenn du Sehnsucht hast darfst du mich jederzeit besuchen kommen. Auch gerne über Nacht", Johnny legte seine Arme um mich und grinste Jake frech entgegen.

"Vorsicht Johnny, sonst ziehe ich mit Lea in ein anderes Land, noch ist nichts unterschrieben.", Jake zog mich aus Johnnys Fängen.

"War doch nur Spaß Jake.", lachte Johnny.

"Ihr beide.", kichernd verdrehte ich die Augen. "Ich liebe dich Jake, nur dich und ich würde so etwas nie tun."

"Das weiß ich doch Lea.", lächelnd gab er mir einen gefühlvollen Kuss.

"Nehmt euch ein Zimmer!", lachte Johnny. "Allerdings nicht mehr jetzt, wir müssen wirklich los, wenn wir Lea noch in Duskwood rauswerfen müssen."

"Ay ay captain.", witzelnd salutierte ich vor Johnny und leinte Pancho an.

Die Jungs trugen unsere Koffer ins Auto und ich setzte mich mit Pancho auf die Rückbank. Dann fuhren wir los.


Jake und Johnny mussten am nächsten Morgen zu einem Geschäftstermin nach Arcadia.

 Nachdem Jake und ich, uns die letzte Zeit viel über unsere Zukunft unterhalten hatten, hat er letztendlich den Entschluss gefasst Peters Angebot, mit Arthurs Haus, anzunehmen. Und da sie sowieso geschäftlich in Arcadia wären, wollten sie diese Gelegenheit gleich nutzen um sich mit Peter zu treffen um die Vertragsunterlagen zu unterzeichnen. 

Allerdings wollten wir beide, das Haus nicht einfach so geschenkt haben und würden ihm zumindest den aktuellen Marktwert dafür zahlen.

Da Jake nicht wollte, dass ich alleine mit dem Zug nach Duskwood fahre, nahmen sie einen kleinen Umweg in Kauf um mich und Pancho sicher an unserer Wohnung in Duskwood abzusetzen. Ich wäre gerne mit den beiden nach Arcadia gefahren, doch ich hatte Jessy bereits zugesagt Freitagabends mit ihr und den anderen ihren Geburtstag in der Bar zu feiern.


"Machs gut Johnny."

"Bye Lea, pass auf dich auf."

"Immer, pass du mir auf Jake auf und kommt schnell zurück."

"Ay ay.", wir kreuzten unsere Finger zum Schwur und umarmten uns zum Abschied.

Dann ging ich Jake nach, der bereits meinen Koffer in die Wohnung getragen hatte.


"Möchtest du nicht vielleicht doch lieber bei den Rogers unterkommen?"

"Nein Jake, ich werde wohl ein, zwei Nächte alleine zurecht kommen. Dafür hast du die Wohnung schließlich gekauft."

"Ich habe die Wohnung gekauft, damit wir für uns sein können, wenn wir beide hier sind. Ich lasse dich nicht gerne alleine."

"Ich bin nicht alleine, Pancho ist doch bei mir."

"Du hast ja recht, ich sorge mich einfach zu sehr um dich."

"Danke Jake, aber du musst dir wirklich keine Sorgen um mich machen."

"Du fehlst mir jetzt schon mein Schatz und gib bitte auf dich Acht."

"Mach ich. Du wirst mir fehlen Jake. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch Lea, wir werden schnell zurück sein.", er zog mich fest an seine Brust und gab mir einen leidenschaftlichen Abschiedskuss. "Ich ruf dich heute Abend an, wenn wir im Hotel sind."

"Fahrt vorsichtig."

"Machen wir.", er gab mir einen letzten zarten Kuss auf die Stirn bevor er ins Auto stieg. Ich winkte ihnen noch von der Haustür aus nach, bis sie aus meinem Sichtfeld verschwanden.


"So Pancho, soll ich dir meine Heimat zeigen?"

Bereit für ein Abenteuer drehte er sich freudig schwanzwedelnd im Kreis.

"Na dann los."

Duskwood - breaking wallsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt