Einsam unter Freunden

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Im Café Regenbogen angekommen bestellte ich mir ein Stück von dem Erdbeerboden und einen Cappuccino, ich wartete nicht auf die anderen, da mich so langsam doch der Hunger überkam.


Hannah, Thomas und Cleo, setzten sich zu mir an den Tisch.

"Hey Lea. Wo ist Jake?", Hannah blickte sich um.

"Arbeit.", antwortete ich knapp und schob die letzten Bissen meines Kuchens zur Seite.

"Aber er wird doch heute Abend zum Feuerwerk kommen oder?", fragte Cleo.

Ich schüttelte den Kopf und stieß einen Seufzer hervor, als Jessy mit Dan an den Tisch trat.

"Neues Kleid? Sieht schick aus. Du musst mir unbedingt sagen wo du das her hast!", sagte Jessy als sie mich begrüßte. "Hmm, wo ist denn deine bessere Hälfte?"

"Der schafft es heute wohl nicht.", antwortete Thomas für mich auf ihre Frage.

"Alles okay Lea?", Richy kam rein und setzte sich neben mich auf die Bank.

"Könnte besser sein.", murmelte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. 

Während die anderen sich in Gespräche verstrickten, schloss ich die Augen und hörte ihnen einfach nur zu.


"Hey Leute.", Johnny trat mit Lilly im Arm, an den Tisch. 

Das war wirklich nicht fair, ich gönnte Johnny und Lilly ihr Glück von ganzem Herzen, aber es stimmte mich etwas eifersüchtig, dass sie beide heute gemeinsam den letzten Tag des Pineglades verbringen konnten. 

Es war seit einem Jahr der erste Morgen gewesen an dem ich aufwachte und völlig alleine war. Nach der Sache mit dem MOG letztes Jahr war Richy permanent bei mir bis Jake zurück kam und sobald Jake nicht da sein konnte, war Johnny für mich da gewesen. 

Jetzt hatte er Lilly, Jake wusste erst seit zwei Tagen davon, aber seitdem hatte ich ihn nicht einmal mehr in unserer Wohnung gesehen. Und jetzt wo Jake nicht da war, fehlte mir Johnny wirklich. 

Er setzte sich auf die andere Seite der Bank neben mich. "Hey Lea, tut mir Leid, dass Jake nicht hier sein kann."

"Was war so wichtig, dass das nicht bis morgen hätte warten können?"

"Ein Hackerangriff. Ich wäre selbst zum Kunden gefahren, allerdings ist Jake auf dem Gebiet besser und es geht da um ziemlich wichtige Sachen."

"Schon klar, das hat oberste Priorität!", verdrehte ich genervt die Augen.

"Zieh nicht so ein Gesicht, du freust dich schon seit einem Jahr auf diesen Tag. Wir sind doch auch noch da.", versuchte Johnny mich zu trösten.

"Johnny hat recht, zum Trübsal blasen ist auch morgen noch Zeit.", warf Dan ein.

"Wir sehen uns das Feuerwerk zusammen an, dass habe ich dir schon vor elf Jahren versprochen und es wird langsam Zeit dem nachzukommen.", sagte Richy und sah mich mitfühlend an.

"Danke, du bist der Beste Richy!"

Nachdem die Jungs mich ein wenig aufgeheitert hatten, quatschten wir noch eine ganze Zeit und tranken Kaffee, ehe wir uns auf den Weg zum Pineglade machen wollten. Bevor wir allerdings los konnten, machte ich mich noch auf den Weg zur Toilette. Ich hasste es bei Stadtfesten irgendwo aufs Klo gehen zu müssen, diese Toilettenwagen sind immer so voll und unappetitlich. 


Nach dem Hände waschen verharrte ich einen Moment vor dem Spiegel und schnaufte fest aus.

Warum war ich überhaupt hier? 

Duskwood - breaking wallsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt