Kapitel 25

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Lysanna betrat Hogwarts mit gemischten Gefühlen. Bereits morgen würde der Unterricht weitergehen und es war schon spät, als Lysanna am Abend ihre Gemächer betrat. Sie hatte sich Zeit gelassen mit der Abreise, irgendwie fühlte es sich seltsam an zurück zu kommen, jetzt wo feststand, dass sie nur noch einige wenige Wochen hier verbringen würde. Trotzdem fühlte es sich auch danach an, als würde sie nach Hause kommen, sie fühlte sich wirklich wohl hier, vermisste ihre Räumlichkeiten bereits jetzt, wenn sie nur daran dachte, aber ihre Entscheidung stand fest. Sie würde wie geplant ins Ministerium für Zauberei zurückkehren, wenn das Schuljahr beendet war. Schweren Herzens ließ sie sich in den weichen Sessel fallen und saß anschließend einige Minuten einfach nur da und blickte in den leeren Kamin. Sie nahm sich vor gleich morgen mit Dumbledore zu sprechen.

Das Abendessen hatte Lysanna bereits verpasst, wie gesagt, es war schon spät, aber vielleicht war es keine so schlechte Idee, Severus noch einen Besuch abzustatten. Sie hatte ihn wirklich sehr vermisst und freute sich schon auf ihn. Der Gedanke an ihn rief sofort wieder dieses wohlige aufregende Kribbeln in ihr hervor. Wobei der Gedanke an das Gespräch, dass den beiden noch bevorstand, ihre Freude etwas trübte.

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Severus hatte den ganzen Tag angespannt darauf gewartet, dass Lysanna endlich zurückkommen würde. Trotz all der Ungewissheit hatte er sie mehr als nur ein wenig vermisst. Sie um sich zu haben war für ihn eines der schönsten Erlebnisse in den letzten Jahren gewesen. Und je länger er darüber nachdachte umso stärker wurde diese anfängliche Verliebtheit. Er hatte sich mittlerweile sogar eingestehen müssen, dass es mehr war, als Verliebtheit, die er für sie empfand. Sie war ihm wichtig. Sehr wichtig sogar und es war, als könnte sie ihm endlich das geben, wonach er sich bereits sein ganzes Leben sehnte. Zuneigung und bedingungslose Liebe. Er hielt diese Gedanken so gut es ging im Verborgenen, hatte Angst sich darin zu verlieren und zu viel in all das hineinzuinterpretieren, nur weil es ihn so danach verzehrte.

Nachdem Lysanna auch beim Abendessen nicht anwesend war, beschloss Severus, einfach bei ihr vorbei zu gehen. Er wollte sie sehen, vermisste sie und bevor tatsächlich Minerva mit Lysanna reden würde, musste er dieses Gespräch selbst hinter sich bringen. So schnell wie möglich. Der Gedanke daran, Lysanna gleich wieder gegenüber zu stehen, in ihre hübschen Augen zu sehen und ihr sagen zu müssen, was er war, erfüllte ihn mit Unbehagen und Angst. Er freute sich sehr auf sie, stellte sich gedanklich jedoch bereits auf die bevorstehende Zurückweisung ein, die ihn wahrscheinlich hart treffen würde. Auch wenn er bereits ahnte, was passieren könnte, würde das am Ende nur wenig helfen, denn vorbereiten konnte selbst er sich auf solche Gefühle nicht.

Sein Herz drohte vor Aufregung zu zerspringen, als er vor Lysannas Tür ankam und zögerlich anklopfte. Diese Mischung aus Freude, Verliebtheit und Angst machte ihn schier wahnsinnig.

Als Lysanna die Tür vorsichtig öffnete, überwog zunächst die Freude, als sie in die so vertrauten dunklen Augen blickte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich sofort, bis sie realisierte, dass er wahrscheinlich gekommen war, um eine Antwort auf die Frage zu erhalten, die sie beide so lange beschäftigt hatte.

"Severus, schön dich zu sehen.", begrüßte sie ihn freundlich, am Liebsten hätte sie ihn sofort in eine Umarmung geschlossen, ihn einfach an sich gezogen, aber sie hielt sich zurück. Das Schlimmste stand ihr ja noch bevor.

"Du bist also wieder da.", stellte Severus fest, als er den Raum betrat. Sein Gesichtsausdruck war wie immer streng und ließ nicht erahnen, was hinter diesen dunklen Augen passierte. Etwas verunsichert musterte Lysanna ihn. Er wirkte deutlich angespannt.

"Möchtest du dich setzen? Ein Glas Wein vielleicht? Ich glaube wir sollten in Ruhe über alles reden.", Lysanna unternahm den ersten Schritt in Richtung des Gesprächs, dass sie zwangsläufig führen mussten. Sie war aufgeregt, suchte bereits jetzt krampfhaft nach den richtigen Worten, wie sie es am besten erklären konnte, ohne ihn zu verletzen. Denn das wollte sie vermeiden, er hatte bereits genug Leid und Zurückweisung erfahren.

"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt