"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OC

Kapitel 54

Nach dem Essen fühlte Lysanna sich fast wieder wie vor dem Quidditch Spiel. Albus hatte ihr nach dem Essen mitgeteilt, dass er für morgen einen Besuch des Ministers erwarte. Er hatte ihn einbestellt, um den Vorfall mit ihm zu besprechen und wollte Lysanna quasi als direkt Beteiligte dabei haben. Natürlich hatte Lysanna zugestimmt, auch wenn sie zugegebenermaßen kein großes Interesse hatte, dem Minister Cornelius Fudge persönlich entgegen zu treten, nachdem sie bei ihrem letzten Zusammentreffen doch etwas über die Stränge geschlagen hatte. Aber gut, bis morgen Nachmittag war noch genug Zeit, sich auf das Gespräch vorzubereiten.

Auch die anderen Lehrkräfte hatten die Geschichte mittlerweile entweder erzählt bekommen, oder waren beim Spiel persönlich anwesend gewesen und hatten es sich nicht nehmen lassen, Lysanna für ihre Leistung mit dem Patronus Zauber zu beglückwünschen. Lysanna war diese ganze Aufregung etwas zu viel, jeder andere hätte doch wahrscheinlich ähnlich reagiert in dieser Situation. Ja gut, dass sie es geschafft hatte an die fünfzehn Dementoren, nach Pomonas Schilderungen waren es mindestens dreißig gewesen, aber das war mehr als übertrieben, abzuwehren, war eine beachtliche Leistung, aber es hätte genauso gut schief gehen können. Ihr persönlich stand jedenfalls nach all den Geschehnissen des heutigen Tages der Sinn nach etwas Ruhe. Ruhe und Zweisamkeit um genau zu sein. Ungern wollte Lysanna allein sein, denn sie wusste, dass sie dann unweigerlich wieder an Black denken musste. Je länger sie über die möglichen Optionen nachdachte umso klarer wurde, dass Blacks Anwesenheit die einzig plausible Erklärung war und das verhieß wahrlich nichts Gutes. Hatte Severus am Ende vielleicht sogar mit seinem Verdacht recht, dass Remus derjenige war, der Black half? Es war schon ein komischer Zufall, dass er selbst nicht beim Spiel anwesend war. Bereits das zweite Mal, dass er nicht da war, während Black sich (wahrscheinlich) auf dem Schulgelände herum trieb. Lysanna konnte nicht leugnen, dass ihr langsam einige Zweifel kamen.

"Du solltest dich etwas ausruhen Lysanna. Und iss Schokolade! Hast du den Schokopudding probiert?", empfahl Poppy mit besorgtem Gesichtsausdruck.

"Nein, ich habe den Pudding nicht probiert. Mir geht es gut Poppy, alles in Ordnung.", entgegnete Lysanna freundlich, aber konnte einen leicht genervten Unterton nicht verbergen. Poppy fiel es zum Glück nicht auf.

"Gut gut Liebes, aber du kommst sofort zu mir, wenn etwas nicht in Ordnung ist, ja? Und iss wenigstens ein Stück Schokolade, es wird dir gut tun, glaub mir.", Poppy ließ nicht locker.

"Poppy hat Recht, Lysanna. Hier, iss.", es war Remus, der sich hinter Poppy gestellt hatte und ihr mit einem freundlichen Lächeln ein Stück Schokolade hin hielt. Lysanna würde wohl wirklich nicht darum herumkommen, also erwiderte sie Remus Lächeln und steckte sich die Schokolade in den Mund. Poppy sah gleich viel zufriedener aus und auch Remus nickte zufrieden, ehe er sich wieder von ihr abwandte.

"Ich werde mich dann wohl etwas ausruhen Poppy. Danke.", verabschiedete sich Lysanna, kam jedoch nicht weit, denn nun war es ihre Tante, die sie am Arm festhielt. Lysanna war doch einfach nur müde und wollte etwas Ruhe haben, war das denn zu viel verlangt?!

"Ich bin wirklich stolz auf dich! Das war eine außergewöhnliche Leistung.", verkündete Minerva begeistert und lächelte zufrieden. Wirklich niemand hier schien sich Gedanken darüber zu machen, wie es überhaupt dazu kommen konnte...

"Danke Minerva. Aber, wenn du mich entschuldigen würdest, ich würde mich gern etwas ausruhen.", entgegnete Lysanna freundlich und versuchte weiter zur Tür vorzudringen. Nur noch wenige Meter trennten sie von der Ruhe des Treppenhauses, dann konnte die endlich den Lärm und die Aufregung hinter sich lassen, die sich nach dem Essen in der großen Halle ausgebreitet hatte. Nicht nur die Lehrkräfte diskutierten ausführlich über die Vorfälle, natürlich war ihr Patronus und der Angriff der Dementoren auch unter den Schülern das vorherrschende Gesprächsthema. Sicher würde sie sich in den kommenden Tagen noch einigen Fragen stellen müssen, aber für heute hatte Lysanna genug.