"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OC

Kapitel 65

"Du sollst also Hagrid zu seiner Anhörung begleiten. Nach London.", fasste Severus das zusammen, was Lysanna ihm gerade erklärt hatte. Den Unterton, der seine Meinung zu diesem Gefallen deutlich zum Ausdruck brachte, konnte er nicht verbergen. Warum Dumbledore überhaupt jemanden als Begleiter für Hagrid wollte, wollte sich ihm nicht recht erschließen. Dieser Hippogreif hatte immerhin einen Schüler angegriffen, man konnte darüber denken wie man wollte, aber diese Tatsache stand eben fest. Was würde eine Anhörung da schon groß nutzen, sie würden ihm den Hippogreif abnehmen und damit wäre die Angelegenheit erledigt. Es würde ohnehin nicht lange dauern, bis Hagrid sich ein neues "Haustier" besorgt hatte. 

"Glaub nicht, dass ich große Lust auf das Ministerium habe, Severus!”, entgegnete Lysanna sarkastisch.

“Ich verstehe einfach nicht, was Dumbledore sich davon überhaupt erhofft. Sicher hat er irgendeinen Plan, sonst würde er dieses Theater wohl kaum veranstalten. Aber ich befürchte, dass Dumbledore am Ende nicht der einzige mit einem Plan ist. Wir beide kennen Malfoy gut genug.”, entgegnete Severus und zog Lysanna ein Stück näher zu sich heran. Die wenige gemeinsame Zeit, die sie an den Wochenenden hatten, mussten sie nutzen. Mit einem zufriedenen Lächeln schmiegte Lysanna sich an ihn. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass er ihr dieses Gefühl der Geborgenheit geben konnte, dass sie sich in seiner Gegenwart wohl fühlte. 

“Wir kennen Malfoy und Hagrid. Malfoy hat einen Plan, Hagrid hat keinen Plan. Es braucht nicht viel Verstand, um zu sehen, wie aussichtslos diese gesamte Situation ist. Da werde selbst ich nicht viel anrichten können.”, stellte Lysanna fest.

“Tu mir einen Gefallen. Leg dich nicht wieder mit Malfoy an.”, sagte Severus, bevor er überhaupt über seine eigenen Worte hätte nachdenken können. Er machte sich Sorgen um Lysanna. 

“Warum?”, fragte sie grinsend. Severus wusste genau, dass er sich seine Worte eigentlich hätte sparen können, denn wenn er eine Sache über Lysanna mittlerweile gelernt hatte, sie war kämpferisch, mutig und hatte keine Scheu, ihre Position zu verteidigen. Einige hätten dieses Verhalten vielleicht als töricht bezeichnet, aber Severus hätte dieses Wort in Bezug auf Lysanna nie in den Mund genommen, wobei auch er wusste, dass sie sich einigen Ärger sparen könnte, wenn sie sich gelegentlich einfach zurückhalten würde. Der Zaubereiminister war hier wohl das eindrucksvollste Beispiel…

“Tu es einfach.”, wiederholte Severus seine Bitte, ohne auf ihre Frage einzugehen. Sein Ton ließ keinen Raum für Widerworte oder weitere Fragen. Vorsichtig hob er ihren Kopf an, blickte für einen kurzen Moment einfach nur in diese wunderschönen blauen Augen. Severus wusste, dass es Lysanna noch immer schwer fiel, etwas aus seinem Blick zu lesen, aber heute ließ er sie sehen. Er konnte vielleicht nicht aussprechen, dass er sich Sorgen um sie machte, aber er konnte es ihr zeigen. Nachdem sich der Ausdruck in ihren Augen verändert hatte, zog er sie in eine innige Umarmung und küsste sie. Severus wollte sie nicht loslassen, er wollte nicht, dass sie sich in Gefahr begab, dass sie irgendetwas tun würde, dass ihr am Ende selbst schaden würde. Malfoy blieb trotz Allem gefährlich und er hatte es nicht nur auf Hagrid abgesehen..

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Der Montag Morgen kam viel zu schnell. Müde stieg Lysanna aus ihrem Bett, sie hatte kaum geschlafen, da sie sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie sie Hagrid in dieser Situation überhaupt helfen konnte. Zu einer Lösung war sie trotz allen Überlegungen noch immer nicht gekommen. Gegenüber Hagrid würde sie sich das aber nicht anmerken lassen dürfen, denn wenn sich Lysanna einer Sache bewusst geworden war, dann das es wohl am wichtigsten war, dass Hagrid Ruhe bewahren würde und vor Allem sachlich bleiben würde. 

Nach einem knappen Frühstück, das eigentlich nur aus einer Scheibe Toast und einer Tasse Tee bestanden hatte, verließ Lysanna die große Halle, um sich auf den Weg zu Hagrids Hütte zu machen. Severus hatte sie nur einen kurzen Blick zugeworfen, alles andere wäre leider einfach viel zu auffällig gewesen.