Kapitel 60

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“Legilimens!”, Severus hatte die Tür kaum hinter sich geschlossen, ehe er sie mit seinen dunklen Augen fixierte und in ihre Gedankenwelt eindrang. Wahrscheinlich würde Lysanna ihm diesen kleinen Überfall zunächst übel nehmen, aber Severus war fast sicher, dass er einen Weg finden würde, sie zu besänftigen. Er wollte ihr ja nicht schaden, sondern einfach nur wissen, ob sie sich auch Gedanken gemacht hatte, über die Folgen ihres kleinen Spielchens. Und das hatte sie, oh ja, das hatte sie. 

“Wie unartig von dir.”, stellte Severus amüsiert fest, nachdem er gesehen hatte, was er hatte sehen wollen. Lysanna sah ihn noch immer ziemlich überrascht an, aber ihr Gesicht, dass eine leicht rötliche Färbung annahm, zeigte, wie unangenehm ihr diese Situation war. Sie hatte sich nicht nur Gedanken über ihr kleines Spielchen gemacht, nein, sie hatte auch darüber nachgedacht, was passiert wäre, wenn sie nicht zum Frühstück gegangen wäre. Severus näherte sich ihr vorsichtig, er wollte sie nicht verschrecken, aber sie ließ ihn gewähren. 

Dass sie wieder nichts, als diesen Morgenmantel trug, sorgte dafür, dass Severus Herz unweigerlich schneller schlug. Allein die Vorstellung, dass er sie auch bald dieses letzten, gänzlich unnötigen Kleidungsstücks entledigen würde und ihren nackten Körper vor sich haben würde, machte ihn schier verrückt. 

Langsam zog er sie zu sich hin, nahm sie in den Arm, die blauen Augen musterten ihn neugierig und schweiften fast sehnsüchtig immer wieder kurz zu seinen Lippen. Diesen Gefallen tat er ihr nur zu gern. Es überraschte ihn jedes Mal aufs Neue, wie weich ihre Lippen waren und wie gut sie schmeckte. Sie hatte Wein getrunken, stellte Severus fest, als sich seine Zunge fordernd zu ihrer vorgearbeitet hatte. Während Severus seine Hände genüsslich über den weichen Stoff streichen ließ, unter dem Lysannas wohlgeformter Körper sich verbarg, bemerkte er, dass auch sie aktiv werden wollte. Fast unbemerkt machten Lysannas Hände sich am obersten Knopf seiner Robe zu schaffen. Da hatte sie noch einiges vor sich, dachte Severus amüsiert und ließ sie zunächst gewähren. Für den Moment wollte er diese Nähe und das Verlangen einfach nur genießen, außerdem konnte es nicht schaden, Lysanna zunächst etwas von seiner ungewöhnlich en Begrüßung abzulenken. Nach einer Weile, Lysanna hatte mittlerweile doch ganze vier Knöpfe geöffnet, wollte Severus nun endlich das tun, worauf er viel zu lange gewartet hatte. Er begehrte diese Frau und ihre Berührungen und die Gedanken, die er gesehen hatte, ließen seine Lust beinahe bis ins Unermessliche steigen.

Lysanna hatte weder Zeit noch Interesse daran, sich Gedanken über diese überfallartige Begrüßung zu machen. Es war ihr auch einfach egal. Ehrlich gesagt, erregte sie der Gedanke sogar, dass Severus nun wusste, woran sie den ganzen Nachmittag hatte denken müssen. Wie es schien hatte er jedenfalls seine Zweifel mittlerweile ausgeräumt, denn es machte nicht gerade den Anschein, als wolle er bei der nächstbesten Gelegenheit mit dem aufhören, was er tat. Noch einmal hätte Lysanna ihm das auch nur schwer verzeihen können. Die Spannung und die Leidenschaft zwischen den beiden war mehr als deutlich zu spüren. Fordernd drückte Severus sie an sich, küsste sie und ließ ihr kaum Luft zum Atmen. Lysanna genoss dieses Gefühl, diese Begierde, ihre eigene Lust, die sich über den gesamten Tag angestaut hatte. 

Mit einem sanften Ruck wurde sie hochgehoben. Zufrieden grinste sie Severus an, ehe sie ihre Beine um seine Hüften schlang und sich wieder seinen Lippen widmete. Ohne große Schwierigkeiten trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie äußerst vorsichtig auf dem Bett ab, die Arme rechts und links neben ihr abgestützt. Lysanna kannte diese Situation nur zu gut. Dieses Gefühl, ihm ausgeliefert zu sein, sich nicht wehren zu können. Der Gedanke erregte sie ungemein. Die dunklen Augen schienen sie beinahe zu durchbohren. Ihr Herz raste und ihr war heiß. Sie konnte kaum abwarten, was als nächstes passieren würde. Diese Dominanz, die er in diesem Augenblick ausstrahlte, machte Lysanna wahnsinnig. Sie wollte ihn. Jetzt. Dass sie an diesem Abend noch kaum ein Wort gewechselt hatten, war gerade vollkommen unwichtig. Es brauchte keine Worte, um zu wissen, was sie beide so sehr wollten.

"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt