"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OC

Kapitel 67

Schweigsam lauschte Severus am Abend Lysannas umfangreichen Erzählungen. Sie sparte tatsächlich nicht das kleinste Detail aus. Der Hippogreif, so brutal das Urteil auch zu sein schien, war ihm hierbei jedoch vollkommen egal. Es gab nur eine Sache, die ihm Kopfzerbrechen bereitete. Lysanna. Warum hatte sie sich erneut mit Lucius anlegen müssen, warum hatte sie sich nicht einfach einmal zurückhalten können.

Eigentlich konnte er sie ja verstehen, aber er machte sich ohnehin schon Sorgen um sie, was sie heute getan hatte, trug nicht gerade dazu bei, dass sie sicherer war. Malfoy war noch immer hinterlistig und würde alles, wirklich alles, unternehmen um das durchzusetzen, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Es blieb nur zu hoffen, dass er es nicht zu seinem Ziel erklären würde, Lysanna das Leben zur Hölle zu machen. 

"Lysanna..", er schüttelte resigniert den Kopf und sah zu ihr herüber. Severus hatte es sich selbst auf dem Sofa bequem gemacht, aber Lysanna schien keine Ruhe zu finden und redete sich zusehends in Rage.

"Was?! Hätte ich mir das etwa gefallen lassen sollen deiner Meinung nach?", sie war aufgebracht. Zu Recht, ja. Er wollte nicht mit ihr streiten, schon gar nicht wegen so etwas.

"Ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Malfoy ist..", versuchte Severus sie zu beruhigen.

"..ein arroganter eingebildeter Vollidiot.", unterbrach sie ihn schnaubend. Ihre sonst so liebevoll leuchtenden Augen funkelten wütend. 

Vorsichtig stand Severus auf, ging langsam zu ihr, hielt sie and den Armen fest und zwang sie so dazu, damit aufzuhören im Raum auf und abzutigern und ihn anzusehen. Lysanna sträubte sich für einen Augenblick gegen seine Berührungen, aber Severus ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er wollte für sie da sein. 

"Komm her.", sagte er und nahm sie fest in seine Arme. Er wusste nicht, was er hätte sagen sollen, um sie zu beruhigen, alles was er bisher gesagt hatte, hatte sie nur weiter in ihre Wut hineingesteigert. Zunächst war Lysannas Körper noch sehr angespannt, aber schon nach einigen wenigen Augenblicken löste sich die Spannung und sie erwiderte seine Umarmung, lehnte erschöpft ihren Kopf an seine Brust. Vorsichtig strich er über ihr weiches goldenes Haar und küsste sanft ihre Stirn. So gefiel sie ihm schon viel besser.

"Du hast ja Recht, aber ich liebe dich und ich will, dass du in Sicherheit bist. Malfoy ist und bleibt gefährlich. Ich werde nicht zulassen, dass er dir noch einmal weh tut, aber ich muss eben auch meine Rolle spielen. Er ist es, der mich mit wertvollen Informationen versorgt. Du bist zu intelligent, um das nicht zu sehen.", flüsterte Severus sanft und zog Lysanna noch ein wenig enger an sich. Sie antwortete nicht.

Lysanna dachte nach. Natürlich wusste sie, dass Severus Recht hatte, dass sie sich besser im Griff hätte haben müssen, dass sie sich nicht mit Lucius hätte anlegen dürfen. Sie wusste all das, machte sich Vorwürfe, aber es war eben passiert. Sie konnte es nicht rückgängig machen. Entspannt lehnte ihr Kopf an Severus Brust, sie fühlte sich wohl in seiner Umarmung, er beruhigte sie. Er passte auf sie auf. Lysanna gab es nur ungern zu, aber sie hatte Angst. Angst vor Malfoy und dass er das, was er schon einmal getan hatte, wiederholen würde. Schnell vergrub sie ihr Gesicht an Severus Brust. Sie fühlte sich schwach. 

"Ich bin für dich da.", sagte Severus leise, er fragte sich ernsthaft, ob er diese Worte überhaupt schon einmal in den Mund genommen hatte, aber er meinte das, was er sagte ernst. Er würde für Lysanna da sein, wann immer sie ihn brauchte.

"Danke.", murmelte Lysanna kaum hörbar und sah ihn aus ihren hübschen blauen Augen an. Vorsichtig führte Severus seine Hand in ihren Nacken und beugte sich etwas zu ihr herunter. Ihre Lippen fühlten sich wie immer so unglaublich weich an und er bemerkte sofort, dass sich ihr Körper etwas entspannte, während sie sich von seinem Kuss bereitwillig ablenken ließ. Dieses Gefühl war für Severus noch immer unbeschreiblich. Er hatte diese atemberaubende Frau an seiner Seite, konnte ihre perfekten Lippen küssen, in ihre bezaubernden Augen sehen und sie lieben. Er hatte es bislang nicht geschafft die Gedanken daran, dass er Lysanna mit dieser Beziehung möglicherweise irgendwann in Gefahr bringen würde, gänzlich Beiseite zu schaffen, aber zumindest im Augenblick gab es keinen Grund zur Besorgnis.