Die folgenden Tage waren hektisch für Lysanna, sie musste sich erst wieder an den Schulalltag mit den geregelten Abläufen gewöhnen. Feste Essenszeiten, die ständige Beobachtung durch die Schüler, das alles war noch etwas ungewohnt für Lysanna, aber dennoch bereute sie ihre Entscheidung nicht.
Dumbledore hatte vorgeschlagen, dass sie zunächst die anderen Professoren begleiten sollte, um sich an den Alltag als Lehrkraft gewöhnen zu können. Eine hervorragende Idee, zumindest gewann Lysanna so etwas Zeit und bekam gleichzeitig die Möglichkeit ihre Kollegen noch besser kennen zu lernen. Die erste Woche hatte Lysanna an der Seite von Professor Flitwick absolviert, anschließend würde sie nun ihrer Tante über die Schultern schauen. Das Fach "Verwandlung" war zumindest etwas, mit dem sie sich auch persönlich gut auskannte.
Minerva hatte sich den Trumpf nicht nehmen lassen, ihre Schüler mit der besonderen Fähigkeit ihrer Nichte zu beeindrucken. Und die Schüler waren tatsächlich mehr als beeindruckt, als neben Professor McGonagall ein ausgewachsener Luchs das Klassenzimmer betrat. Die Katze bewegte sich ganz ruhig, schien gänzlich unbeeindruckt von dem Trubel im Klassenzimmer, als wäre es das normalste der Welt. Das einzig außergewöhnliche an dem Luchs war die seltsame helle rötliche Fellfarbe und die stechenden blauen Augen.
Ein zufriedenes Lächeln spielte über Minervas Lippen, nachdem ihre Nichte wieder ihre menschliche Gestalt angenommen hatte und die Schüler mit offenen Mündern und weit aufgerissenen Augen auf ihren Bänken saßen.
"Sie ist auch eine Animaga.", entfuhr es Hermine Granger.
"Ganz wohl, Miss Granger.", antwortete Minerva und begann ihren Unterricht, nachdem sich die Schüler langsam wieder beruhigt hatten.
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"Was hälst du von einem Glas auf diesen erfolgreichen Tag?", fragte Minerva freundlich, nachdem die letzten Schüler das Klassenzimmer am Abend verlassen hatten. Als Hauslehrerin war es Minervas Aufgabe, die Schüler auch bei den Hausaufgaben zu betreuen, was oftmals bis spät in den Abend dauerte.
Es war bereits nach 20 Uhr, Lysanna hatte ohnehin nichts weiter vor, also stimmte sie lächelnd zu.
Nachdem Minerva zwei Gläser mit Whisky gefüllt hatte und auf ihrem Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz genommen hatte, fragte sie frei heraus:
"Was hält denn Theodor davon, dass du so plötzlich das Ministerium verlassen hast?"
Lysanna hatte bereits erwartet, dass ihre Tante irgendwann genauere Infos zu ihrer Entscheidung haben wollte, war aber dennoch überrascht von der sehr konkreten Frage. Sie würde nicht um eine Antwort herum kommen, also erklärte sie einfach gleich die gesamte Geschichte:
"Weißt du, Theodor und ich, also das war einfach nicht das richtige. Wir haben uns immer wieder gestritten und er war nicht einmal in der Lage im Ministerium Professionalität zu zeigen. Naja als er mich dann aus heiterem Himmel aufgefordert hat, meine Wohnung zu kündigen und mit ihm in sein Stadthaus zu ziehen, hat es mir gereicht. Es ging ihm nur um seine eigenen Interessen, was ich wollte, war für ihn nicht von Belang. Nachdem ich die Beziehung, sofern man es als solche bezeichnen konnte, vor einigen Wochen beendet hatte, hat er keine Möglichkeit ausgelassen, mir meinen Arbeitsalltag so unerträglich wie möglich zu gestalten. Der Brief aus Hogwarts kam mir da gerade recht." Lysanna beendete ihre Erzählung mit einem Schluck aus ihrem Glas. Minerva nickte lächelnd.
"Du bist ein kluges Mädchen Lysanna. Theodor wollte das offenbar nicht verstehen. Ich glaube du hast genau das richtige getan. Ich hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl, was ihn anging.", entgegnete sie.
Etwas überrascht von der ehrlichen Antwort ihrer Tante, nahm Lysanna einen weiteren Schluck Whisky.
Nach einigen Minuten brach sie das Schweigen:
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"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OC
FanficMit Hogwarts verbindet die junge Hexe bislang nur die schönen Erinnerungen ihrer eigenen Schulzeit, aber was passiert, wenn sie jetzt als Professorin an die Schule zurückkehrt? Ich warne euch vor: In dieser Geschichte gibt es keine Liebesgeständnis...