Kapitel 69

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Die verbleibende Woche bis zum Ferienbeginn war glücklicherweise schneller umgegangen, als Lysanna erwartet hatte. Es hatte sich herausgestellt, dass nicht nur Remus, sondern auch Severus bereits wussten, dass es sich bei Sirius Black um Potters Paten handelte und nachdem sich die Hinweise auf vermeintliche Sichtungen in und um das Schloss mittlerweile immer mehr verdichteten - naja, hierzu muss deutlich gesagt werden, dass es sich bei den Sichtungen IM Schloss ausschließlich um Falschmeldungen überängstlicher Schüler handelte, Sirius Black hielt sich selbstverständlich nicht im Schloss auf. - hatten sich nur wenige Schüler dazu entschlossen die Weihnachtsferien in Hogwarts zu verbringen. Es standen Ihnen also zwei Wochen voller Ruhe bevor, eine wirklich willkommene Abwechslung nach allem, was bisher passiert war.

"Mr. Finnigan, wenn sie es noch einmal wagen, einen meiner Kessel in meinem Klassenzimmer zum Explodieren zu bringen, dann werde ich dafür sorgen, dass sie die gesamten Ferien über auf den Knien diesen Boden putzen, bis auch das letzte Staubkorn verschwunden ist. Haben sie mich verstanden?" Es war Donnerstag Nachmittag. Die letzte Schulstunde für dieses Trimester und Severus schien die Ferien genauso nötig zu haben wie der deutlich eingeschüchtert nickende Schüler vor ihm. Am Montag war bereits Weihnachten und Severus hatte, auch wenn er sich das selbstverständlich nicht anmerken ließ, eigentlich ein ganz anderes Problem als irgendwelche einfältigen Schüler, die ihre Zaubertränke nicht mit der nötigen Sorgfalt zubereiteten. Es war ein Problem immensen Ausmaßes, für das sein brillanter Verstand trotz zwei Wochen der reiflichen Überlegung noch immer keine passende Antwort gefunden hatte. Jeden Morgen, wenn er aufwachte, jeden Abend, wenn er sich von Lysanna verabschiedete, um allein und schlaflos in seinem Bett zu liegen, beim Mittagessen, beim Korrigieren der Hausaufgaben, beim Zubereiten von Tränken, dieses Problem war einfach immer präsent und obwohl er bereits abertausende Lösungsmöglichkeiten durchgegangen war, keine davon hatte ihn am Ende wirklich überzeugt. Und nun hatte er nur noch vier, viel zu kurze Tage, um dieses schier unlösbare Problem zu lösen. Severus brauchte ein Weihnachtsgeschenk für Lysanna. Nicht irgendetwas. Etwas besonderes musste es schon sein, aber eben auch nicht zu besonders. Auf den Gedanken Minerva um Hilfe zu bitten, war er bereits selbst gekommen, aber sie hatte ihn eiskalt abblitzen lassen. Glücklicherweise, denn kurz darauf war Lysanna zu ihrer kleinen Unterredung auf dem Flur dazugestoßen. Sein Problem löste das aber eben immer noch nicht. Er konnte mit beinahe arroganter Leichtigkeit alle erdenklichen Zaubertränke brauen, ohne Rezept, hatte schon in seiner Jugend eigene Zaubersprüche entwickelt, aber für eine Frau, die ihm noch dazu mehr bedeutete als alles andere, ein passendes Weihnachtsgeschenk zu finden stellte Severus vor eine scheinbar unlösbare Herausforderung.

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Nachdem Lysanna Donnerstags die letzten beiden Unterrichtsstunden ohnehin frei hatte, hatte sie diese vorzeitige Freizeit genutzt, um ungestört auch die letzten Weihnachtsgeschenke fein säuberlich und liebevoll zu verpacken. Sie hatte am Ende einfach für jeden ihrer Kollegen eine Kleinigkeit besorgt, auch wenn sie sich anfangs vorgenommen hatte, nur etwas für Minerva, Severus, Remus, Albus und Hagrid zu besorgen. Aber da waren eben ja auch noch Rolanda, Poppy, Pomona, Filius und die ganzen anderen und naja, jetzt saß Lysanna eben vor einem ganzen Haufen aus hübsch verpackten kleinen und weniger kleinen Aufmerksamkeiten. Selbst für den schrulligen Hausmeister und seine zugegebenermaßen eher unsympathische Katze Mrs. Norris hatte sie eine Kleinigkeit besorgt. Möglicherweise aber auch nur, weil sie eben diese erst vor einigen Tagen in ihrer Erscheinung als Luchs etwas eingeschüchtert hatte, als sie sich des Nachts von den Kerkern zurück in den zweiten Stock begeben hatte. Die Katze machte seither einen riesigen Bogen um Lysanna und irgendwie tat ihr das arme Tier fast ein wenig leid. Alles in allem war Lysanna jedenfalls mit ihrer Auswahl an Geschenken sehr zufrieden, vor allem auf Severus' verdutztes Gesicht war sie gespannt, wenn er sein ganz besonders sorgfältig ausgesuchtes Geschenk öffnen würde. Zufrieden grinste Lysanna in sich hinein, als sie die fertig eingepackten Geschenke in einer Truhe verschwinden ließ.

"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt