Kapitel 55

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Der dunkle Schatten schwebte direkt vor ihr, sie spürte die Kälte, die dieses Geschöpf ausstrahlte, spürte, wie jedes Gefühl der Freude aus ihrem Körper verdrängt wurde. Die tote kalte Hand streckte sich nach ihr aus, nur wenige Zentimeter trennten dieses widerwärtige Geschöpf von ihr. Unter ihr war nur die kalte Dunkelheit. Zwei Möglichkeiten. Ein endloser Sturz in die Tiefe oder der Kuss des Dementors. Lysanna ließ los..

Erschrocken riss Lysanna die Augen auf. Ihr Herz raste und das Nachthemd klebte an ihrem schweiß gebadeten Körper. Sie fror. Der Dementor war gerade noch direkt vor ihr gewesen, aber jetzt war um sie herum nur Dunkelheit..

"Nur ein Traum.", murmelte Severus neben ihr. Lysanna zuckte überrascht zusammen. Es dauerte einen Moment, bis Lysanna realisierte, dass sie tatsächlich nur geträumt hatte und noch immer in ihrem Bett lag. Ein Traum, mehr nicht. Sie war nicht allein und es gab keine Dementoren in ihrem Schlafzimmer.

Langsam legte sie ihren Kopf wieder auf dem Kissen ab und ehe sie sich versah, hatte Severus bereits seinen Arm um sie gelegt und sie ein Stück näher zu sich gezogen. War er überhaupt wach? Es sah nicht wirklich danach aus, aber Lysanna fühlte sich trotzdem besser, ihn in ihrer Nähe zu wissen. Er würde auf sie aufpassen, er würde nicht zulassen, dass die Dementoren ihr Leid zufügen. Ruhig atmend lag Severus neben ihr, es beruhigte sie. An diese Situation würde sie sich nur zu gern gewöhnen.

Schlafend lag Lysanna neben ihm, als Severus am nächsten Morgen aufwachte. Das Haar hing ihr wirr ins Gesicht, aber es schien sie nicht im Geringsten zu stören. Ihn störte es noch weniger, denn sie war trotzdem wunderschön. Eine Weile sah er sie einfach nur an, beobachtete, wie ihr Brustkorb sich langsam hob und senkte, wie ihre Augenlider gelegentlich zuckten und fragte sich, was sich wohl gerade in ihrem Kopf abspielte. Zu wissen, das Lysanna gerne in seiner Nähe war, dass sie Interesse an ihm hatte, dass sie ihn liebte, erfüllte ihn mit einer unbeschreiblichen Freude. Am Liebsten hätte er einfach die Zeit angehalten und den Moment bis in alle Ewigkeit genossen, aber die Nacht war leider viel zu schnell vorbei gewesen..

-

Lysanna kam eine gute Viertelstunde nach Severus beim Frühstück an, alles schien wie immer und keiner verhielt sich ihnen gegenüber seltsam. Das war gut, niemand hatte etwas bemerkt.

"Guten Morgen.", Albus Stimme riss Lysanna aus ihren Gedanken an die vergangene Nacht.

"Guten Morgen Albus.", entgegnete sie freundlich und widmete sich dann ihrer Teetasse.

"Der Minister wird etwas früher als geplant eintreffen. Das macht doch nichts oder?", fragte der Schulleiter, ohne überhaupt zu beachten, dass Lysanna mit ihren Gedanken in einer ganz anderen Welt war.

"Der Minister?", fragte sie überrascht, aber dann fiel ihr plötzlich wieder ein, was Dumbledore meinte.

"Ach..ja natürlich. Der Minister kommt etwas früher. Das macht nichts. Ich habe ohnehin nichts vor heute.", Lysannas Worte überschlugen sich beinahe. Sie musste sich dringend zusammenreißen. Severus warf ihr einen unmissverständlichen Blick zu, aber Dumbledore tat einfach weiter so, als wäre alles wie immer.

"Was heißt denn ein bisschen früher?", fragte Lysanna nachdem sie ihre Gedanken wieder etwas geordnet hatte. Der Minister hatte sich ursprünglich für den Nachmittag angekündigt, wobei Lysanna bis zuletzt gehofft hatte, dass Fudge seinen Besuch einfach komplett absagen würde. Es war ihr jetzt schon unangenehm, wenn sie daran dachte, ihm bald gegenübertreten zu müssen.

"Er wird gegen 11 Uhr hier eintreffen.", erklärte Dumbledore, "Ich erwarte dich pünktlich in meinem Büro Lysanna, nach deiner letzten Begegnung wäre es sicherlich nicht klug den Minister warten zu lassen."

"Alte Runen" eine Severus Snape FF - Snape x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt