34. Jüri Vips x Liam Lawson x Dino Beganovic (2/4)

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Anfang 2021

„Liam.", ertönte die Stimme seines besten Freundes aus kleiner Entfernung, woraufhin er zwar stehen blieb, sich aber nicht umdrehte. Alles in ihm sträubte sich dagegen sich umzudrehen, viel lieber würde er die Flucht ergreifen wollen. Doch er hatten keinerlei Fluchtweg, sie befanden sich mitten in dem Gebäude von Prema, der einzige Ort, an dem sie sich noch ab und zu sahen. Ansonsten hatten sie keinen Kontakt mehr zueinander außerhalb ihres Jobs, auch dies war früher einmal anders. In den vergangenen Monaten hatten sie sich auseinander gelebt, hatten weniger Zeit als gewohnt miteinander verbracht und standen sich nicht mehr so nah, wie sie es einmal waren. Diese Tatsache schmerzte Liam ungemein, doch versuchte er so gut wie möglich damit zu leben. Sein Innerstes sehnte sich nach Jüri, sehnte sich nach dessen Anwesenheit und Nähe. Er wollte seinen besten Freund wieder haben, mit dem er unbeschwert lachen und er selbst sein konnte. Noch nie hat er sich Jüri so fremd gefühlt, wie in den vergangenen Monaten, auch wenn sie sich gegenseitig kannten und keine Geheimnisse voreinander gehabt hatten.

Liam schloss die Augen und wartete darauf, dass Jüri ihn einholen würde und bei ihm sein würde. Nervös wippte er mit den Zehenspitzen, doch dies blieb von dem Esten unbemerkt. Auch solche Sachen waren Jüri früher einmal aufgefallen. Kaum das er seinem vermeintlich besten Freund gegenüber stand, fragte er sich, ob er in diesem Moment nicht einen riesen Fehler machte. Er schaute Jüri an und es war, als würde ein Fremder ihm gegenüber stehen. Der Este hatte nichts bekanntes an sich, es gab keinen gewohnten Anhaltspunkt mehr. Hielten sie verzweifelt an etwas fest, dass mittlerweile zum Scheitern verurteilt war? Hielten sie an der Vergangenheit fest und trauten sich nicht in die Zukunft zu schauen? Eine Zukunft, in der sie nicht mehr in Kontakt zueinander standen? Liam wusste es nicht, diese Fragen und Gedanken plagten ihn seit Monaten. Er konnte nicht mehr richtig schlafen, weil er immerzu daran denken musste. Es fiel ihm schwer den Fokus auf eine Sache zu richten, weil ihn seine eigenen Gedanken beschäftigten. Doch trotz all dieser verzweifelten Überlegungen fand er keine Antwort, er konnte sich diese Fragen nicht beantworten.

„Hey, Jüri. Was gibt es?", fragte er und leitete Smalltalk ein, mit der Hoffnung, dass diese Konversation möglichst kurz sein würde und er zeitnah seinen Weg fortsetzen konnte. Noch nie hatte er sich so unwohl gefühlt mit dem Esten zu reden wie in diesem Moment, was ihn nachdenklich stimmte. Waren seine Gedanken berechtigt, hatten sie recht mit ihrer Bindung zueinander? „Ich glaube, wir müssen reden.", platzte Jüri mit der Tür ins Haus ohne auch nur auf seine vorherige Frage eingegangen zu sein. Verwirrt und überrumpelt schaute er ihn an, mit dieser Aussage hatte er am wenigsten gerechnet. „Ähm, worüber?", fragte er und blickte seinen Gesprächspartner irritiert an, dieser wirkte mit einmal unsagbar nervös. „Ich denke jetzt schon seit Monaten dafür nach, seit Monaten gibt es nichts anderes mehr für mich.-", setzte Jüri an, doch just in diesem Moment kam Dino um die Ecke und erblickte sie.

„Schatz.", rief er erfreut und lief zu ihnen. Liam konnte sehen, wie Jüri's Gesichtsausdruck sich mit einem Schlag veränderte. Er konnte sehen, wie der Este ihn mit leeren Augen anblickte, das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden. Dino war bei ihnen angekommen und kuschelte sich an ihn, bereitwillig legte er seinen Arm um seinen Freund. Diese simple Berührung sorgte dafür, dass er sich besser fühlte. Ihm tat diese Nähe gut, die der Schwede ihm gab. Es fühlte sich gut an ihn in den Armen zu halten, es fühlte sich vollkommen richtig an. Er konnte sich nichts besseres vorstellen, als das Gefühl, dass Dino in ihm auslöste. Jeden Tag zeigte er ihm seine Liebe und sorgte dafür, dass er unendlich glücklich war. Die Küsse des Schwede ließen ihn willenlos werden, vernebelten seine Sinne und ließen ihn alles negative vergessen. Dino's Berührungen waren wie eine Droge für ihn, er sehnte sich in jedem Moment nach der Nähe seines Freundes. Liam konnte überzeugt sagen, dass er sich in den Schweden verliebt hatte.

𝑺𝒉𝒐𝒓𝒕 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒊𝒆𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt