A/N: TRIGGER WARNUNG ⚠️ In diesem Kapitel geht es um die Themen Anorexie (Magersucht) sowie Verluste. Wer darauf sensibel reagiert, den bitte ich dieses Kapitel zu überspringen.
„Hold on, I don't wanna know what it's like when you're gone.", sang Shawn Mendes, das Lied spielte er auf voller Lautstärke über seine Kopfhörer ab. „I don't wanna move on, I don't wanna know what it's like when you're gone for good. You're slippin' through my fingertips a little bit by a little bit. I didn't know that loving you was the happiest I've ever been." In seinen Augen sammelten sich Tränen, nachdem das Lied zu Ende war, spielte er es noch ein weiteres Mal. Und noch einmal. Und noch einmal. Stunden später waren seine Kopfhörer leer und auch in seinen Augen sammelten sich keine weiteren Tränen mehr. Er war innerlich ausgebrannt, ihm fehlte die Kraft für jegliche körperliche Betätigung. Es erschrak ihn, wie sehr er von einem Menschen abhängig gewesen war und welche Folgen dies nun mit sich zog. Noch nie hatte er einen solchen Schmerz gespürt, wie er in diesen Zeiten in ihm brannte und nicht enden wollte. Er glaubte fest, dass er sich für immer so fühlen würde und nie wieder zu sich zurückfinden würde. Zu dem Menschen, der er zuvor war. Dieser glückliche, erfüllte, lebensfrohe, optimistische, lustige, freundliche, offene und positive Mensch. Diese Tatsache schmerzte ihn, zunächst hatte er sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden wollen. Schließlich war die Phase der Verleumdung vorüber und die Akzeptanz setzte bei ihm ein. Er akzeptierte sein Schicksal, dass er sich für immer leer, kraftlos und deprimiert fühlen würde. All diese negativen Gefühle beherrschten sein Innerstes, seitdem Carlos gegangen war. Der Spanier hatte all die Positivität seines Lebens mit sich genommen und es bestand nicht die geringste Möglichkeit, dass er sie zurückgeben würde.
Er hasste Carlos dafür nicht. Das könnte er nie. Seine Liebe für den Spanier war dafür zu tief, als dass sich diese Liebe in tiefen Hass wandeln könnte. Ein Teil von ihm wünschte sich, dass er endlich aufhören würde diese Liebe zu empfinden, doch der viel größere Teil von ihm kämpfte darum, dass sie blieb. Wenn diese Leidenschaft aus ihm verschwand, war er dem Abgrund nah und er hatte Angst vor dem, was als nächstes folgen würde. Diese Gefühle hielten ihn am Leben, sollten sie schwinden, würde auch seine Existenz schwinden. Nie hatte er damit gerechnet, dass er sich je in seinem Leben so fühlen würde. Er hatte nicht geglaubt, dass die Liebe für einen Menschen so tief gehen könnte und dann hatte er Carlos getroffen. Der Spanier hatte ihm die Schönheit des Lebens gezeigt und war daran zu Grunde gegangen. Es war nicht seine Schuld, doch fühlte er sich schrecklich bei dem Gedanken daran. Die Welt war der Grund, warum sein Freund diesen Schritt gegangen war. Er hätte ihn retten können, doch die Rettung kam zu spät. Die Gedanken seines Freundes waren zu düster, er hätte es nicht schaffen können dort den benötigten Sonnenschein hervorzurufen. Lando wusste dies, dennoch plagten ihn schmerzhafte Selbstzweifel. Freudlos lachte er kurz auf. Wie erbärmlich es war, dass er sich über diesen Schmerz freute. Doch dieser Schmerz war der einzige Nachweis, dass er noch immer auf dieser Erde weilte. Dass er nicht zu dem Spanier übergegangen war und sein Leben hinter sich gelassen hatte.
Er vermied jeden Gedanken an diesen Tag, der sein Leben aus den Fugen geraten war. Der sein Leben in ein Scherbenhaufen verwandelt hatte, den er nie wieder aufbauen könnte. Die letzten Teile seines zerfetzten Herzens schmerzten, wenn er an diese Nachricht dachte. Ihre Worte spielten in einem Echo in seinem Kopf, welches er nicht ablegen konnte. Es war da und würde bleiben, solange es wollte. Nichts würde dem jemals entgegenwirken können, diese Erkenntnis hatte er in den letzten Monaten machen müssen. „Ruf mich an, wenn du Zeit hast. Ich muss dir etwas sagen.", hatte Carlos ihm geschrieben und dafür gesorgt, dass sein Herz schwer in seiner Brust schlug. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen und überlegte fieberhaft, was der Spanier ihm sagen wollte, während die Verbindung hergestellt wurde. Er hasste es, dass dies die einzige Möglichkeit war den Kontakt zu seinem Freund in diesem Moment zu wahren. Carlos war bei seinen Eltern in seinem Heimatland im Urlaub, während Lando zuhause in England blieb, wo er sich jeden Tag auf der Arbeit quälte. Dieser Job nahm sein gesamtes Leben ein und raubte ihm jegliche Luft zum Atmen. Er flüchtete sich von Wochenende zu Wochenende, dies war die einzige Zeit, in der er wirklich glücklich war. Auf der Arbeit zeigte er stets ein Lächeln, doch dieses aufgesetzte Lächeln verschwand sofort, nachdem er die Tür zu seinem Büro geschlossen hatte.
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𝑺𝒉𝒐𝒓𝒕 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒊𝒆𝒔
RomanceVolle Power, nervenzerreißende Action und echte Gefühle: Diese Kurzgeschichten nehmen dich mit auf die wilde Fahrt durch die Welt der Formel 1 - und erzählen dabei von überwiegend homosexuellen Paaren, die nicht nur auf, sondern auch neben der Strec...