Die Nacht

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Kleine Vorabmeldung der Autorin: In diesem Kapitel geht es etwas erotischer zu als in denen davor, aber wenn man die Kapitel aufmerksam gelesen hat, dann wusste man, dass die beiden langsam aber sicher auf diesen Punkt hingearbeitet haben.

Und nun viel Spaß dabei :-*

Mittlerweile war Mitternacht schon lange vorbei, als ich von meinem Computer aufsah. Mokuba war im Stuhl neben mir irgendwann eingeschlafen und ein leichtes Lächeln zierte sein Gesicht. Schmunzelnd zog ich meinen Mantel aus und deckte ihn damit zu. Ich lies ihn kurz alleine und holte mir etwas zu trinken. Immer noch war es mir schleierhaft, wie ich die alten Schriftzeichen so einfach lesen konnte. Ich zerknüllte meinen Becher, den ich von der Kaffeemaschine entgegen genommen hatte und warf ihn in den dafür vorgesehen Mülleimer. Seit diese Ishizu in mein Leben getreten war und mir ‚ihre' Vision der Vergangenheit gezeigt hatte, ging mein Leben drunter und drüber. Das Battle City Turnier war zu einem Familiendrama mutiert, dessen dunkle Seite das mächtigste Monster im ganzen Duel Monsters Spiel beherrschte. Es war einfach zum verrückt werden. Meine ganzen Strategien waren bis jetzt zum Scheitern verurteilt gewesen.
Niedergeschlagen ging ich zurück zum Büro und bemerkte erst jetzt wie ruhig es doch hier war. Das Licht war herunter gedimmt und alle Passagiere befanden sich in ihren Zimmern. Kurz war ich versucht, Lisa zu besuchen. Aber ich wollte erst eine sichere Methode haben um Rah zu besiegen, bevor ich sie überhaupt weckte. Und sie brauchte ihren Schlaf. Auch wenn sie es sich die meiste Zeit nicht anmerken lies, so machte ihr die Höhe doch ganz schön zu schaffen. Ich hatte ihre Angst ganz schön unterschätzt.

Wieder im Büro angekommen nahm ich erneut Platz und versuchte es nun mit meiner Crushkarten-Kombination. Doch auch hier war die Erfolgsquote viel zu niedrig. Immer wieder stolperte ich über eine weitere versteckte Fähigkeit von Rah. Während Obelisk und Slifer nur ein oder zwei spezielle Fähigkeiten hatten, schien dieser Gott eine wahre Schatztruhe an versteckten Attacken oder Eigenheiten zu sein. Normalerweise wirkten Zauberkarten nur eine Runde auf Götter, aber dank Rahs sogenannten Blitzangriffes konnte er in der herbeigerufenen Runde sofort angreifen.

Es war einfach zum verrückt werden!

„Seto?", flüsterte Mokuba, der langsam wieder zu sich kam. „Willst du nicht ein bisschen schlafen gehen?", fragte er verschlafen und rieb sich die Augen. „Nicht bevor ich diesen Gott schlagen kann.", grummelte ich und verschränkte die Arme vor dem Gesicht. „Aber wenn du vor Müdigkeit morgen zusammen klappst, ist auch keinem geholfen.", maßregelte mich mein Bruder. Seufzend gab ich ihm Recht. Morgen musste ich eigentlich ausgeruht sein. „Eine Strategie geh ich noch durch, und dann gehen wir beide schlafen.", erklärte ich und gab eine Kombination ein, die mir spontan einfiel. Und die überraschte mich. Diese Kombination an Karten könnte der Schlüssel sein um Rah zu besiegen!

„Mokuba, du bist goldwert. Endlich habe ich einen Weg gefunden Rah zu vernichten!", frohlockte ich und zog mir meinen Mantel wieder an.

Mokuba, der sich über Lob freute aber verwirrt drein schaute, folgte mir und gemeinsam gingen wir zur Brücke. Ich sah nach, ob wir immer noch auf Kurs waren und sagte zu Mokuba: „Bald werden wir unseren Stiefvater auf ewig in die Vergessenheit geschickt haben, wenn ich dort auf unserer Insel triumphiere.". Die Kaiba-Insel und ehemaliges Herzstück der Kaiba Corporation. Dort, zwischen all den Trümmern hatte ich mein größtes Projekt erbaut und würde dort meine Siege feiern. Der Beginn eines neuen Lebens stand kurz bevor.

Ein Gähner von Mokuba riss mich aus meinen Gedanken. „Wir sollten jetzt schlafen gehen. Laut Autopilot sind wir in knapp sieben Stunden da. Noch genug Zeit um eine Mütze voll Schlaf zu bekommen.", erklärte ich. Mokuba nickte, wünschte mir eine gute Nacht und verschwand in Richtung seines Zimmers. Doch ich hatte ein anderes als meines als Ziel.
An ihrem Zimmer angekommen, kam ich kurz ins Grübeln. Sollte ich sie wirklich aufwecken, nur um ihr mitzuteilen, dass ich Rah besiegen konnte? Oder sollte ich sie lieber schlafen lassen und ihr die Ruhe gönnen, die sie verdiente? Am Ende siegte meine Freude über den zukünftigen Sieg und so klopfte ich ein, zwei Mal an ihre Tür. Anders als die anderen Türen musste sie diese manuell öffnen und nach ein paar Minuten stand sie vor mir. Vollkommen verschlafen und mit offenen und zerzausten Haaren sah sie mich an. „Seto? Hast du eine Ahnung, wie spät es ist?", nuschelte sie und verkniff sich ein Gähnen. „Ja, entschuldige... Ich also... Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich Rah endlich besiegen kann. Ich hab endlich einen Weg gefunden.", erklärte ich. „Und um mir das zu sagen, weckst du mich nachts halb eins?", fragte sie mit hochgezogener Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. Eigentlich wollte ich darauf etwas erwidern, doch als mein Blick an ihr herunterglitt, bemerkte ich erst was sie trug. Oben herum trug sie zwar ein Standardshirt meiner Firma, aber ihre kurze Hose zeigte mehr als sie versteckte. Und wie ich diese Beine liebte. ‚Am liebsten um mich herum geschlungen.', ging mir durch den Kopf. Ich schluckte hart und sah wieder nach oben. „Seto!", echauffierte sich Lisa, als sie meine Musterung sah und bei ihrem Aufreger bemerkte ich, dass ihr Busen sich anders bewegten als normal. Lockerer als sonst. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Sie trug nichts drunter!
Ab diesem Moment war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Ich trat einen schnellen Schritt auf sie zu und küsste sie stürmisch. Natürlich zuckte Lisa erst zusammen, doch dann erwiderte sie meinen Kuss. Ihr Zimmer war ein wenig merkwürdig angeordnet, da es sich in der Ecke des Luftschiffes befand. So besaß es sozusagen einen kleinen Flur, der rechter Hand in den Schlafraum mündete. Ich drückte Lisa an die Wand gegenüber der Tür und küsste sie immer stürmischer. Zwischendurch warf ich die Tür zu und mir war es so egal, ob uns jemand hören würde. Jetzt zählten nur noch wir beide.
„Seto...", flüsterte Lisa, als ich sie kurz zu Atem kommen lies. „Lisa...", flüsterte ich ebenso leise und hob sie hoch. Endlich schlang sie ihre Beine um mich und ich drückte sie weiter gegen die Wand. Nun konnte ich endlich ihren Arsch anfassen und kneten. Und was soll ich sagen? Es schien ihr zu gefallen, denn sie begann leise zu stöhnen. Immer heftiger küssten wir uns, bis sie begann meinen Mantel von meinen Schultern zu schieben. Ich sah sie fragend an, doch sie antwortete nur: „Soll ich die einzige leichtbekleidete Person hier sein?". Ich lies sie herunter und entledigte mich meines Mantels und meines Oberteils. „Besser?", fragte ich. Lisa musterte mich und zum ersten Mal sah ich den selben Hunger in ihren Augen, den ich sooft verspürte, wenn ich sie küsste. „Viel besser....", erklärte sie und legte eine Hand an meine nackte Brust. „Ich wusste gar nicht, dass du so muskulös bist.", meinte Lisa leicht verlegen und legte eine zweite Hand dazu. „Ist mein tägliches Sportprogramm... Oder wenn du mich mal wieder in den Wahnsinn treibst.", erklärte ich schmunzelnd. Langsam streichelte sie meinen Oberkörper und meinte: „Vielleicht sollte ich dich öfter auf die Palme bringen.". „Also gefällt dir was du siehst?", fragte ich. Lisa sah nah oben und lächelte mich an. „Sehr sogar. Aber das hier hab ich am liebsten.", erklärte sie und legte direkt über meinem Herzen ihre Hand hin. „Oh Lisa.", stöhnte ich, nahm sie fest in meine Arme und küsste sie. Jetzt war ich mir sicher, dass sie mich liebte. Ich küsste sie noch inniger und streichelte sie an ihren Seiten herunter. Erneut hob ich sie hoch, aber nur um mit ihr gemeinsam auf dem Bett zu landen. Wieder saß sie breitbeinig auf mir, doch dieses Mal würde uns niemand stören.

Das Herz des Seto KaibasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt