„Um die Reihenfolge im Finale zu bestimmen, hat sich Mister Kaiba etwas ganz besonderes einfallen lassen. Ein Viererduell unter Ihnen allen. Jeder darf jeden angreifen und die beiden Verlierer werden zuerst das nächste Duell bestreiten. In der ersten Runde dieses Duells ist jedoch eine Angriffsphase ausgeschlossen. Die Plattformen auf denen Sie sich befinden, zeigen Ihnen die Karten ihrer Gegner an. Dafür müssen Sie jedoch zuerst Ihre eigene Duel Disc mit dem System verbinden. Das passende Anschlusskabel finden Sie am unteren Armband ihrer Duel Disc. Nachdem Sie dies getan haben, möchte ich, dass Sie aus ihrem Deck, welches aus vierzig Karten mindestens bestehen soll, eine Monsterkarte auswählen und diese gleich vorzeigen. Die Anzahl der Sterne der Monster bestimmt die Reihenfolge in diesem Duell. Allerdings muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie dieses Monster im weiteren Verlauf des Turnieres nicht mehr spielen dürfen. Haben Sie alle bis hierhin alles verstanden? Dann haben Sie zwei Minuten um ihr Monster zu wählen.", erklärte uns Roland die Regeln.
Ich wusste schon, welches Monster ich auswähle würde, sodass ich gar nicht lange suchen musste. Dann sah ich mir meine Kontrahenten an. Zuerst musste ich Marik nach oben befördern, denn für meinen Plan brauchte ich Yugis Göttermonster. Also musste unser Duell im Halbfinale stattfinden. Den Loser loszuwerden, würde ein leichtes dagegen werden.
Unter mir bemerkte ich eine Bewegung und sah hin. Roland war in einem Nebenraum verschwunden und hatte für meine Freundin einen Stuhl geholt, damit sie sich setzen konnte. Wenn es einen Mitarbeiter geben würde, dem ich das Wohlbefinden meiner Freundin anvertrauen würde, dann wäre es Roland. Er war der aufmerksamste Mitarbeiter in meinem Stab. Das konnte man eben wieder sehen, denn wenn ich eines wusste, dann das Lisa niemals nach einem Stuhl gefragt hätte. Sie wollte niemanden mit ihrer Einschränkung zur Last fallen. Je mehr sie es verheimlichte, umso mehr bemutterte Roland sie. Ich fand das amüsant, genauso wie mein Bruder, der Lisa schon das ein oder andere Mal damit aufgezogen hatte. Lisa jedoch fand es ein klein wenig nervig.
„Die zwei Minuten sind um. Bitte zeigen Sie mir nun Ihre Karten.", erklärte Roland und wir hielten diese hoch. Und tatsächlich hatte ich das Monster mit den meisten Sternen. Nach mir war Marik dran, gefolgt von Yugi und das Schlusslicht bildete Wheeler.
Ich zog eine Karte, spielte sie verdeckt und rief meinen gefräßigen Angreifer auf. Damit war mein erster Zug in diesem Viererduell beendet. Als nächstes kam Marik an die Reihe. Auch er rief ein Monster. Danach kam Yugi, der eine verdeckte Karte spielte und zu seinem Schutz den Riesenschild Gardner aufrief. Das Schlusslicht in so vielen Belangen war Wheeler, der nur eine verdeckte Karte spielte. Und endlich kam die Runde in der ich meinen Plan durchsetzen konnte. Ich spielte erneut eine Karte verdeckt und dann griff ich Wheeler an. Marik musste in diesem Duell verlieren, damit ich im Halbfinale gegen Yugi spielen konnte. Ich brauchte seine Götterkarte um Marik schlussendlich besiegen zu können. Wheeler loszuwerden dürfte einfach werden. Und so griff ich ihn direkt an. Doch was war das?
Mein Angreifer wurde von Ketten festgehalten und sein Angriff wurde abgebremst. „Verdammt, wo kam das denn jetzt her?", rief ich und sah entlang der Kette. Sie endete auf Yugis Seite. „Tja, Kaiba. Damit hast du jetzt wohl nicht gerechnet. Joey und ich sind ein unschlagbares Team und bevor du ihn ohne Widerstand angreifen kannst, musst du erstmal an mir vorbei!", rief Yugi. Knirschend beendete ich meine Angriffsphase und ging in Gedanken noch einmal meinen Plan durch. Um Marik zu besiegen, brauchte ich Yugis ägyptischen Gott. Doch wenn der einen auf Partner mit dem Loser Wheeler machte, würde mein Plan den Bach runter gehen. Aber Moment mal, das war doch die Lösung!
„Wheeler kann glücklich sein, solch einen Freund wie dich zu haben. Ohne dich wäre dieser zweitklassige Duellant doch nie so weit gekommen. Fehlt ja nur noch das er dir dein Händchen hält, während du versuchst in unserer Liga mitzuspielen. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass du ein lausiger Duellant bist mit einem noch lausigeren Deck. Seien wir doch mal ehrlich: Wenn Yugi dir gerade nicht beigestanden hätte, dann wärst du ganz schnell einen Haufen deiner Lebenspunkte los geworden.", schoss ich meine Giftpfeile nun in Wheelers Richtung ab.
Ich kannte jeden seinen Schwachpunkte und setzte sogar noch einen oben drauf. „Wieso geht das kleine Hündchen nicht wieder zurück in sein Körbchen und lässt die großen spielen?", fragte ich hämisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Kaiba, du arroganter Pinkel, dir werd ich noch zeigen, dass ich genauso rechtens hier bin wie du! Warte es nur ab!", rief Wheeler mit erhobener Faust. „Ach deine Drohung kann ich überhaupt nicht ernst nehmen. Sieh's es doch mal von der Seite: Yugi, Marik und ich sind jeweils im Besitz einer ägyptischen Götterkarte. Du stehst da auf verlorenen Posten. Also erspar uns deine Niederlage und gib einfach auf!", erklärte ich. „Jetzt reicht es aber Kaiba!", warf nun Yugi dazwischen und funkelte mich wütend an. „Was denn Yugi? Kann dein bester Freund etwa die Wahrheit nicht vertragen?", fragte ich. „Das ist hier nicht das Thema. Aber du wirst es mit deiner Arroganz nicht weit bringen und das werde ich dir auch bald beweisen!", rief Yugi wütend. „Na, da bin ich ja mal gespannt.", gab ich locker zurück. Doch es war Wheeler, der mich überraschte.
„Yugi, lass gut sein. Ab sofort kann ich auf deine Hilfe gut verzichten. Kaiba hat Recht. Wenn ich so leichtsinnig wie eben bin, dann verdiene ich es nicht hier dabei zu sein. Aber ich habe in diesem Turnier genug gelernt um ohne deine Hilfe auskommen zu können. Also bitte lass in Zukunft mit dem Helfen.", sagte er. Dann hielt Wheeler grinsend einen Daumen nach oben und rief: „Und wenn wir uns im Finale dann gegenüberstehen, werden wir sehen, wer von uns der bessere Duellant ist.". Yugi nickte und erwiderte seinen Grüß.
„Da wird einem ja schlecht von. Jetzt ist endlich mein Zug dran.", schoss nun auch Marik dazwischen. Er spielte eine Karte verdeckt und beschwor ein Monster mit dem Namen Giftmischer auf. Und dann griff er mich mit seinem Nirodoria an. Doch da machte er einen Fehler. Dieses Monster war um länger schwächer, als mein gefräßiger Angreifer. „Du Narr!", rief ich, befreite mein Monster von seinen Ketten und vernichtete es. Doch mit der speziellen Fähigkeit hätte ich nicht gerechnet. Marik erklärte: „Wer hier der Narr ist werden wir gleich sehen. Aber da du mein Monster vernichtet hast, reisst es ein Monster meiner Wahl mit in den Abgrund. Und meine Wahl fiel auf deinen gefräßigen Angreifen, Kaiba! Also verabschiede dich von deiner Verteidigung!". Mein Monster verschwand und ich stand verdammt nochmal ohne ein Monster zu meinem Schutz da. Aber Marik war immer noch nicht fertig mit seinem Zug. Er aktivierte eine Zauberkarte, die es ihm erlaubte, seinen Schaden auf jemand anderen zu übertragen. Und er wählte als sein Opfer Wheeler aus. Dieser Loser verlor siebenhundert Angriffspunkte und stieg die entsprechende Anzahl nach oben mit seiner Plattform.„So und jetzt bin ich an der Reihe. Und zuvor nehme ich mir dich vor, Kaiba! Pass nun gut auf. Ich opfere meinen Riesenschild um Gilferbiest zu rufen. Und mit ihm greife ich dich nun direkt an.", rief Yugi und setzt seinen Angriff in die Tat um. Doch der hatte die Rechnung ohne meine verdeckte Karte gemacht und so konnte ich den Angriff auf Mariks Monster umleiten. Doch der besaß ebenfalls eine Fallenkarte mit der er den Angriff auf Yugis Monster zurückwarf. Yugi jedoch wäre nicht Yugi, wenn er nicht dafür auch einen Plan B hätte. Er aktivierte für den Preis von tausend Lebenspunkte die Fallenkarte „Sieben Tricks des Banditen" und zerstörte so seine Fallenkarte. Marik bekam die volle Wucht des Angriffs ab und stieg auf die selbe Höhe wie Wheeler. Doch auch Yugi stieg nach oben, da er ebenfalls Lebenspunkte verloren hatte. Auch wenn ich mir genau dieses Niveau von einem Duell gewünscht hatte, so passte es mir nicht in den Kram, dass Yugi Lebenspunkte verlor. Ich wollte doch im Halbfinale sein Gegner sein. Ich brauchte für den ultimativen Sieg seine Götterkarte!
Wow, das war ja mal ein fulminanter Auftakt des vierduells :) Ich hoffe, dass es für euch weiterhin spannend bleibt :)
Eure Autorin :-*
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Das Herz des Seto Kaibas
DiversosMan kennt ihn als egoistischen und egozentrischen Geschäftsmann, der noch dazu ein herausragender Duellant ist. Doch wer ist er eigentlich wirklich? Was denkt Seto, wenn er sich mit Yugi duelliert und was wäre wenn Seto eine Freundin hätte und er di...