Vierer Duell Part 2

92 5 2
                                    

Während Yugi nach oben stieg, stieß es mir so richtig sauer auf! Yugi hielt anscheinend immer noch seinem dämlichen Plan fest, Wheeler auf der einen Seite vor Marik zu bewahren und auf der anderen Seite sein Versprechen wahr zu machen. Dabei hatte ich doch dieses Turnier nur aus einem Grund ins Leben gerufen. Um mir meinen Ruhm und meine Ehre zurück zu erobern. Und das stärkste Kartendeck auf der Welt aufzubauen. Also musste ich dringen Wheeler loswerden. Und Marik noch dazu. Sonst war mein ganzer Plan für die Tonne.

Als Letzter in dieser Runde war nun Wheeler dran. Doch was sollte der groß ausrichten? Er zog und spielte ein Monster im Angriffsmodus. Wenn der jetzt angriff, würde ich eine ganze Menge Lebenspunkte verlieren. Aber hatte Wheeler nicht seine eigene Rechnung mit Marik offen? Die Chance stand fifty-fifty, dass er sich Marik zuerst vorknöpfte. „Das ist für dich Kaiba! Los Gierfried, der eiserne Ritter. Greif den reichen Schnösel direkt an!", rief Wheeler und zeigte auf mich. Bevor mich sein Ritter erwischte, sah ich das hämische Grinsen auf seinem Gesicht und schwor Rache.
Dank seines Angriffs verlor ich tausendachthundert Lebenspunkte, genau die Anzahl an Punkten, die sein Monster Angriffspunkte hatte und besaß nun von allen die wenigsten Lebenspunkte. Während ich nach oben stieg knurrte ich: „Das wirst du noch bereuen!". „Ja, du mich auch!", konterte Wheeler. „Hey Seto! Wolltest du nicht schon immer über allen stehen?", rief meine Freundin. Ich sah unten und erkannte ein Lächeln auf ihren Lippen. Auch wenn ihr Witz gut gemeint war, war ich nicht gerade in bester Stimmung. Mein Plan schien nicht aufzugehen. Und extra zu verlieren nur um mit Yugi im Halbfinale zu stehen, wollte ich auch nicht. Da machte mein Duellantenstolz nicht mit.

Meinen Zug begann ich mit drei Karten verdeckt und dem Aufrufen meines Schwertritters. Mit diesem knöpfte ich mir Mariks ungeschütztes Feld vor. Wenn ich schon Lebenspunkte verlor, dann sollte er genauso welche verlieren. „Und jetzt verzieh dich nach oben!", rief ich, nachdem seine Lebenspunkte gesunken waren. Er drohte mir zwar irgendwas an, aber das war mir egal. Wenn ich weiter so am Ball blieb und ihn und Wheeler auf Null brachte, dann würde mein Plan noch funktionieren können.

„Na dann bin ich ja jetzt wieder dran. Und ich rufe finsteren Jaroid auf.", erklärte Marik, der ja nun auf uns herab sehen musste. Ein kleines Gefühl der Genugtuung überkam mich. Er würde es nicht wagen, mich anzugreifen. Meine drei verdeckten Karten sprachen dagegen. Und tatsächlich entschied sich Marik für einen Angriff auf Wheelers Monsters. Was sich mir jedoch nicht so erschloss. Wheelers Monster war stärker als seines. „Mein finsterer Jaroid hat eine besondere Fähigkeit, die ihm erlaubt, satte achthundert Punkte zu klauen. Und damit ist er nun stärker als dein eiserner Ritter.", erklärte Marik und griff ihn an. „Pech gehabt! Mit meinem Teufelswürfel lasse ich deine Angriffspunkte schmelzen um die gewürfelte Anzahl.", konterte Wheeler. Und tatsächlicher hatte der Loser Glück und der Würfel zeigte eine zwei. Somit wurden die Angriffspunkte halbiert. Wheeler griff in dem Wissen an, dass sein Monster ja stärker sei. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass ich ebenfalls eine Fallenkarte spielen würde. Ich hatte Schrumpfen eingesetzt und somit verlor Wheeler diese Runde. Es war jedoch Yugi, der begriff, was geschehen war. „Das ist doch auf deinem Mist gewachsen, Kaiba!", rief er. „So siehts aus. In diesem Duell ist nichts sicher und jeder kann mit oder gegen jeden spielen. Merk dir das Yugi. In Duellen gibt es keine Freundschaft sondern nur eines: Wie man zum Sieg kommt!", erklärte ich und sah seelenruhig zu, wie Wheeler nach oben stieg.

Nun war Yugi wieder am Zug und wie ich ihn kannte, würde er erst einmal das Feld analysieren, bevor er seinen Zug machte. Er spielte eine verdeckte Karte und wollte höchstwahrscheinlich Marik angreifen. Doch da rief Wheeler etwas dazwischen: „Yugi, es ist doch nur logisch, dass du mich angreifst.". ‚Wo er Recht hat...', dachte ich schmunzelnd und machte mir in Gedanken schon einen Plan, wie ich in meinem nächsten Zug Mariks Lebenspunkte auf Null bringen könnte. Denn wenn Yugi Wheeler angriff, waren dessen Lebenspunkte Geschichte.

Das Herz des Seto KaibasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt