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Statt nur an den Beckenrand zu schlagen, hievte ich mich direkt aus dem Becken und rannte raus. Ich glaubte zu hören, wie jemand meinen Namen rief, aber es war mir egal. Ich musste hier einfach nur raus. Noch immer brannte alles an mir. Wie ein Fisch am Land schnappte ich nach Luft.

Doch abgesehen davon drehte sich mein Magen um. Obwohl es sich anfühlte, als hätte man mir alle Organe bereits herausgerissen.

Ich schaffte es gerade noch aus dem Gebäude und zu einem Baum, an dem ich mich mit einer Hand abstützte, bevor ich meinen Mageninhalt auf dem Boden verteilte.

Am Rande meiner Aufmerksamkeit spürte ich wie jemand zu mir kam und mir einige lose Haarsträhnen, die sich von meinem nassen Dutt gelöst hatten, hinter die Ohren strich, um dann mit einem Handtuch über meinen brennenden Körper strich.

Vielleicht hatte er schon die ganze Zeit mit mir gesprochen, aber es dauerte eine Weile, bis seine Stimme zu mir durchdrang. Wobei ich ihn zwar hörte, aber nicht wirklich registrierte, was er sagte. „Sag nur ein Wort und ich hör augenblicklich auf, aber ich werde deine BH-Träger nach unten ziehen."

Seine Finger schienen eisig kalt auf meiner Haut.

Ich hatte die Position nicht verändert, aber zumindest hatte ich aufgehört mich zu übergeben.

Er zog mir etwas über den Kopf, bevor er den Verschluss meines BHs öffnete, sodass dieser nach unten fiel.

Als ich begriff, dass er mir ein T-Shirt angezogen hatte, war es schon zu spät, um mitzuhelfen. Er hatte mir auch ein Handtuch um die Haare gewickelt, bevor ich in der Lage war mich zu bewegen. Mein Körper hörte nicht auf meine Befehle. Als wäre es gar nicht meiner.

„Die Hose..."

Ich nickte leicht, obwohl seine Worte nicht in mein Bewusstsein gedrängt waren.

„Okay." Ich konnte nicht spüren, wie er den Knopf meiner Hose öffnete, aber ich wusste, dass er es tat. Genauso wie er den Reisverschluss öffnete und versuchte die nasse Jeans nach unten zu ziehen, während er zeitgleich versuchte mit dem Handtuch meine Beine zu trocknen.

Ich versuchte zu helfen und die Hose abzutreten, aber ich befürchtete, dass es mir gelang es ihm noch schwerer zu machen, in dem meine Beine zu zittern begannen und unter mir nachzugeben drohten. Bevor es aber dazu kommen konnte, fing er mich auf und trug mich zum nächsten Baum, wo er mich auf den Boden setzte und so die Jeans auch von meinem anderen Bein runterbekam.

Meine Haut brannte zwar immer noch, aber es war schon viel besser. Mit jedem Mal, das er mit dem Handtuch über meine, eigentlich schon trockene Haut strich, schien etwas mehr des Schmerzes zu verschwinden.

„Komm Elle, wir bringen dich ins Zimmer."

Er half mir hoch. Meine Beine zitterten noch immer und ich wusste, wenn er seinen Arm von mir lösen würde, läge ich augenblicklich auf dem Boden. Nur er hielt mich aufrecht. Allein schaffte ich es nicht.

Von dem Weg bekam ich kaum etwas mit. In meinem Kopf schwirrten die Bilder von dem Tag des Unfalls.

All der Schmerz. Das Blut. Das Wasser. Die Körper, die auf dem Boden lagen. Regungslos. Ich hatte versucht sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen. Ich hatte nicht aufgehört. Nicht einmal als die Sanitäter kamen und mich ablösen wollten. Ich hatte einfach weitergemacht, bis mich jemand von ihm weggezogen hatte. Ich hatte geschrien und um mich geschlagen, aber ich war zu schwach gewesen.

Zusätzlich spielte sich das Quietschen der Reifen unendlich laut in meinen Ohren wieder. Das Kreischen von Metall auf Metall.

Eiskalte Schauer liefen mir über den Rücken, was fast schon ein wohliges Gefühl war, nachdem ich die letzten Minuten in Flammen gestanden hatte.

Ich wusste nicht, ob meine Beine dem Befehl gehorchten und einen Schritt nach dem nächsten traten oder ob er mich eher trug. Wir dem auch sei, ohne ihn würde ich mich in keinem Fall vom Fleck hätte bewegen können. Doch mit seiner Hilfe schafften wir es beide in die Wohnheime.

Mein Körper zitterte noch immer und ich war ihm keine Hilfe. Trotzdem schaffte er es dir Tür zu öffnen und mich zu den Treppen zu führen.

Falls ich bisher eigenständig gelaufen war, hörte es hier auf. Treppenstufen zu erklimmen war nicht möglich. Nicht mit Beinen, die sich wie Wackelpudding anfühlten.

Ich öffnete den Mund, um ihn darauf hinzuweisen, aber das brauchte ich nicht. Er hob mich hoch. „Lege deine Beine um mich."

Eine Antwort brachte ich nicht über die Lippen, aber meine Beine schlang ich um seine Hüfte und meine Arme um seinen Hals, sodass er mich nach oben tragen konnte. 

Greatest Love but Greatest FearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt