120

82 16 21
                                    

„Das ist die letzte Band.", stellte Isa fest, während sie durch das Programm auf ihrem Handy scrollte. „Dann geht's drinnen weiter."

Klara griff grinsend nach der Tasche neben der Picknickdecke. „Das heißt es wird Zeit zu malen."

Stöhnend ließ ich meinen Kopf wieder auf Robins Bein sinken. „Das kann nur eine Katastrophe werden."

„Bisschen mehr Zuversicht!" Klara reichte Isa und Robin einen Pinsel und einige Gläser mit Farbe.

Isa drehte ohne zu zögern eine der Farben auf und begann direkt damit Klara anzumalen, die sich auf den Rücken gelegt hatte.

Robin dagegen strich mir sanft über die Wange. „Was denkst du?"

„Was meinst du?"

„Willst du, dass ich dich anmale oder lieber nicht?"

„Achso! Nur zu, wenn du das möchtest."

„Die Frage ist, ob du das möchtest.", flüsterte er. „Ich mach das nur, wenn du es auch wirklich willst. Ich will nicht, dass du dich genötigt fühlst."

Lächelnd nahm ich den Pinsel und hielt ihn Robin hin. „Auf geht's."

„Irgendwelche Wünsche?"

„Wahrscheinlich solltest du dich schonmal im Vorfeld dafür rächen, dass ich dich verunstalten werde."

Lachend drehte er die Farben auf. „So schlimm wird es bestimmt nicht."

„Du hast mich noch nie malen sehen..."

„Du musst ja auch kein Kunstwerk erschaffen. Ein paar Striche oder Punkte und gut ist."

„Es würde mich nicht überraschen, wenn ich auch das nicht hinbekomme."

„Langsam verunsicherst du mich aber auch..."

„Jetzt macht einfach!", rief Klara uns zu. „Wenn alle Stricke reißen, dann malen wir euch einfach komplett an. Dann leuchtet eben euer ganzer Körper. Ist doch auch cool."

„Schließ die Augen.", bat er und begann die Farbe auf meinem Gesicht zu verteilen.

Ich wusste nicht, was er malte, aber das störte mich nicht. Ich vertraute ihn vollkommen. Der Pinsel kitzelte ein wenig als er an meinem Kinn ansetzte und über meinen Hals bis runter an die Stelle glitt, an der das Oberteil begann. Es folgten weitere Striche an meinen Schlüsselbeinen.

Ein wohliges Schauern glitt mir über den Rücken. Mein Atem ging flach unter seiner Berührung.

Robins Augen schienen zu leuchten. Seine Konzentration lag nur auf mir.

Ich hatte nicht erwartet, dass es sich so intim anfühlen würde, aber das tat es. Ich vergaß alles, was um mich herum geschah. Ich sah nur noch ihn. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Die sanfte Berührung seiner Finger als er den Weg für sich vorzeichnete.

Meine Arme hatte er mit einer Spirale übersehen, die an meiner Ringfingerspitze endete.

Unsere Blicke verschmolzen und ich realisierte erst nach einigen Atemzügen, dass er aufgehört hatte. Auch sein Atem schien schwer zu gehen.

„Fertig?", fragte ich leise. Zu mehr war ich in diesem Augenblick nicht fähig.

Er schüttelte den Kopf und schluckte. Dann glitt sein Blick an meinem Körper hinab zu meinen Beinen.

„Oh.", entfuhr es mir als ich begriff. Ich setzte mich auf und schlug mein Rock zur Seite. Der Schlitz reichte bis weit nach oben, sodass mein Bein fast vollständig zum Vorschein kam.

Greatest Love but Greatest FearWo Geschichten leben. Entdecke jetzt