Kapitel drei- Zu dritt kuscheln

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„ Du bist total kalt. Warst du draußen?" Mehr als ein schwaches nicken konnte er sich nicht abringen. Tobi ging nicht auf den Part mit seiner Mutter ein. Stegi wollte nicht darüber reden, das merkte er. Trotzdem heftig, dass ausgerechnet jetzt so was passieren musste. Tobi hob seine Decke an, deutete Stegi stumm drunter zu kriechen, was dieser auch tat. Somit lag er zwischen den beiden unter der warmen Decke. Tobi legte sich ebenfalls hin, drehte sich auf die Seite und nahm Stegi in den Arm. Das es nicht sein Rafi war, an den er sich im Moment kuschelte, machte ihm sein Hormon vernebeltes Gehirn deutlich, da er zu schwitzen anfing und seine Atmung sich kaum merklich verschnellerte. Wenigstens nahm er immer noch den Geruch seines Alphas wahr, der schließlich nicht mal einen Meter von ihm entfernt lag. Stegi legte seinen Kopf nah an Tobis Brust ab und schloss die Augen. „ So ist's gut, versuch zu schlafen. Ich bin bei dir.", flüsterte Tobi und wischte ihm schnell die Tränen weg. Sanft kraulte er Stegi durch das blonde Haar, in der Hoffnung, dass er sich beruhigte und einschlafen konnte. Dauern würde das aber noch eine Weile. Und scheinbar schien Rafi jetzt auch zu merken, dass er nicht mehr neben ihm lag. Nicht der jetzt auch noch. Ein gähnen war zu hören. „ Tobi?" „ Schlaf weiter. Stör dich nicht daran, dass Stegi zwischen und liegt." Nun drehte sich auch Rafi auf die Seite. Vorsichtig tastete er mit einer Hand neben sich, wo er erst gegen Stegis kalten Arm und dann gegen Tobi stieß. Er rückte näher an den blonden Omega heran, legte stumm einen Arm um ihn und zog die Decke richtig über sie. „ Ihr versucht jetzt beide mal zu schlafen. Die Nacht ist sicher schon halb um." Er bekam keine Antwort, merkte aber, dass Stegi sich näher an Tobi drückte und damit von ihm weg. Er wollte lieber gar nicht wissen, warum Stegi plötzlich zwischen ihnen lag. Mitten in der Nacht. Er hörte, dass Tobi leicht unruhig war. Hoffentlich ging es auch so bei ihm. Wenigstens schien Stegi wieder ruhig zu werden und weinte nicht mehr. Bis Stegi in Tobis Armen einschlief, war es kurz vor fünf. Rafi war schon vor einer Weile eingeschlafen. Tobi blieb jedoch wach liegen. Er hatte auf jeden Fall wach bleiben wollen, bis Stegi schlief und jetzt hielt ihn seine Läufigkeit wach. Von Schweißausbrüchen über kratzende Kleidung, bis hin zu dem Verlangen nach Sex mit Veni. Wenigstens hatte er das gut unter Kontrolle. Es war eine Frage der Einstellung, ob man während der Läufigkeit Sex wollte oder nicht. Die meisten Omega gaben sich diesem Trieb hin. Tobi sagte jetzt nicht nein, aber es hielt sich in Grenzen. So brachte er die letzte Stunde bis sie aufstehen mussten damit zu, unruhig in Stegis Armen zu liegen. Als dann der erste Wecker zu klingeln begann, bat er sofort darum, diesen auszustellen. Er wollte Stegi schlafen lassen, so lang es ging. Möglichst auch auf der Rückfahrt. Sonst würde der blonde wohl durchdrehen. Sanft hob er Stegis Kopf an, zog seinen Arm darunter hervor und richtete sich dann ein wenig auf, das Gewicht auf dem linken Unterarm. Er strich Rafi durch die Harre, so lange, bis dieser wach wurde und begann sich zu bewegen. „ Rafi langsam, Stegi schläft neben dir. Ich will nicht, dass er aufwacht.", flüsterte Tobi leise. Wesentlich vorsichtiger richtete sich dieser nun auf. Tobi setzte sich auf die Bettkante, um ihm die Möglichkeit zu geben über Stegi zu klettern und aufzustehen, was dieser auch -zugegeben etwas ungeschickt- tat. Wenigstens wachte der blonde davon nicht auf. Rafi gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, verlängerte ihn, als Tobi seine Hand hinten in Rafis Haare schob. „ Lass ihn schlafen. Sonst denkt er zu viel. Mach mir bitte was zu essen für die Fahrt. Ich bleib bei ihm." Nickend küsste Rafi ihn noch mal auf die Stirn und ging dann ins Bad, um sich umzuziehen. Tobi wollte eh noch nicht aufstehen, da traf sich das ganz gut. Er legte sich wieder hin, beschloss noch maximal eine halbe Stunde liegen zu bleiben und dann aufzustehen. Er hörte wenige Minuten später die Tür schließen. Langsam sollte er wirklich aufstehen. Gequält richtete er sich langsam auf und gähnte langgezogen. Stegi lag friedlich schlafend neben ihm. Hoffentlich blieb das noch ne Weile so. Aber so wie er Stegi kannte, würde er Albträume bekommen und aufwachen. Ein paar der anderen schienen schon wach zu sein, zumindest waren sie am Handy. Tobi stand auf, deckte Stegi wieder richtig zu. Kurz beugte er sich noch mal zu dem kleineren runter und küsste ihn kurz auf die Stirn. Wie Stegi es so oft tat, wenn er schlief, zog er die Nase kraus. Tobi nahm die Klamotten von seinem Rucksack, legte sie auf den kleinen Tisch. Den Saum seines Shirts greifend, zog er dieses in einer flüssigen Bewegung über den Kopf. Mit dem Rücken zu den Betten, damit nicht jeder ihn sah. Tobi tauschte sein Shirt gegen einen dünnen Hoodie. Draußen musste es verdammt kalt sein und es regnete in strömen. Da war so ein Hoodie schon das beste. Sich zieren, als er seine Boxershorts auszog, tat er nicht. Im Schulsport hatte ihn auch schon der ein oder andere duschen gesehen. Zur Show stellen musste er das dann aber doch nicht. Zu dem Hoodie zog er dann noch eine Sporthose an, die er eigentlich als Jogginghose-meist zumindest- nutzte. Für ein paar Stunden Fahrt war das einfach am bequemsten. Da er und Veni gestern schon gepackt hatten, stopfte er seine Klamotten, die er zum schlafen einfach nur auf den Koffer und zog dann den Reißverschluss zu. Mittlerweile waren auch zwei der Beta wach und aufgestanden. Sie verhielten sich aber rücksichtsvoll und waren leise. Da das Bad eh blockiert war und Stegi möglichst nicht mehr aufstehen sollte, beschloss er Stegis Sachen zu packen. Viel lag eh nicht rum und er konnte eigentlich filtern, was die Sachen des blonden waren und was den anderen gehörte. Das meiste lag unordentlich auf seiner Tasche drauf. Tobi zog diese zu sich, setzte sich davor auf den Boden und begann die Teile einzeln zusammenzulegen.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt