Kapitel zweiundzwanzig- Gespräch zwischen Geschwistern

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Es war immer das gleiche. Mit Schokolade sähe er wohl noch schlimmer aus. Bevor noch ein Kommentar kam, auf den Stegi antworten müsste, biss er von seiner Waffel ab. „ Kann es sein, dass du dieses Wort liebst? Lächerlich gehört mittlerweile zu deinem Standard Vokabular." Hatte Stegi selbst schon gemerkt. Es gab ein paar Wörter, die er sehr, sehr häufig verwendete. Und lächerlich gehörte schon dazu. „ Lass mich doch. Oder hast du ein Problem damit?" Ein Stück seiner Waffel abbeißend, schüttelte er den Kopf. Tim hatte noch nie Probleme mit seinem Vokabular. Damals nichts und heute sicher auch nicht. Und heute sicher auch nicht. Wenn Tim was nicht passte, machte er schon mal den Mund auf und sagte, was Sache war. Als zukünftiges Rudeloberhaupt musste er das auch einfach können. In aller Seelenruhe verputzte Stegi sein restliches Eis und kuschelte sich an Tim. Seine Gedanken schweiften zu ihrem erste treffen, während er die Augen schloss. Eigentlich hatte er von Anfang an nicht mitgewollt aus Abscheu vor dem Alpha, in den Tobi sich verguckt hatte. Am liebsten hätte er Tobi selbst vor dem Treffen fern gehalten. Andererseits war Tobi so glücklich, wenn er von dem Treffen schwärmte und er wollte dem Alpha eine einzige Chance geben, um ihm zu zeigen, dass er nicht wie jeder Alpha dachte. Und um das herauszufinden und Tobi zu schützen, war er ebenfalls mitgenommen. Wie ihre Geschichte wohlverlaufen wäre, wenn einer von ihnen nicht aufgetaucht wäre? Stegi wollte es lieber gar nicht wissen so wie es letztendlich gekommen war, war es gut gewesen. Nicht perfekt, aber gut genug für das Happy End. So recht merkte er nicht, dass er eingeschlafen war. Tim hatte ihn zu sich auf den Schoß gelegt, fuhr ihm jetzt sanft durch die Haare. Bis Finn wieder gehen wollte, konnte er ihn schlafen lassen. Sein Stegi war schon ein niedliches Geschöpf. Er könnte Veni ewig danken, dass er sich in Tobi verguckt hatte und er so Stegi kennengelernt hatte. Den Omega, der wohl am willensstärksten war. Und ein kleiner Rebell dazu. Die rebellische Seite an Stegi vermisste er zwar schon, dass er sich dadurch in Schwierigkeiten brachte überhaupt nicht. Als Stegi noch ungebunden war, musste man immer ein Auge auf ihn haben, da er sich sonst Ärger einfing. Jetzt dürfte das fast klein Problem mehr darstellen. Den Stegi war gebunden. Somit durfte, wenn überhaupt nur er Hand an Stegi anlegen. Für den rest war Stegi nämlich ab sofort Tabu. Und dafür könnte man die anderen sogar rechtlich belangen. Den das war dann wieder klar geregelt. Etwas, worüber er dann doch sehr froh war. Somit musste er nicht mehr all zu viel Angst haben, wenn Stegi sich mal wieder mit einem Alpha angelegt. Irgendwann, nachdem sein Eis schon lange weg war, kam Finn wieder zu ihnen und setzte sich dicht neben seinen Bruder. „ Sag mal Tim, ihr seid ja zusammen. Wann bindet ihr euch? Und weiß Mama davon?" Noch nicht. Sie würde es erfahren, wenn Stegi bereit dazu war. Von Andrea zierte er sich doch noch ein wenig, was Tim null nachvollziehen konnte. Für sie war Stegi ihr dritter Sohn. Sie hatte ihn fast schon adoptiert. Nach ihrem Streit hatte Tim sie natürlich nicht belogen, auf wessen Seite die Schuld lag. Sie liebte Stegi noch immer und wollte ihn wieder zurück. Kein Grund also sich Sorgen zu machen. „ Naja weißt du, wir hätten in der Vergangenheit streit, an dem ich schuld war. Stegi hat Angst, dass Andrea jetzt denkt, er wäre Schuld gewesen. Ich lass ihm da Zeit. Und binden müssen wir uns nicht mehr. Wir haben es schon getan." Finn tat so, als würde er sich übergeben. Auch wenn er recht jung war, wusste er was für eine Bindung nötig war. Und er war immer noch der große Bruder, das wollte man sich einfach nicht vorstellen. „ Tut mir leid, aber in unserem Alter ist das normal. Auch wenn du es nicht glauben magst, eines Tages worst auch du Interesse daran haben." „ Bah nein. Das ist ekelig.", protestierte Finn fast sofort. Tim konnte nur darüber lachen. Als kleines Kind hatte er sich auch gefragt, was daran so toll sein soll. Seine ersten Erfahrungen, mit oder ohne Stegi hatten es ihm dann gezeigt. Um das zu verstehen, war Finn einfach noch zu jung. „ Warten wir mal ab, bis du in das Alter kommst in dem, Mädchen plötzlich interessant werden, dann reden wir weiter." Oder Jungen, hängte er hinten dran. Ein paar Jahre hatte er ja noch Zeit in seiner Traumwelt zu leben von wegen Mädchen sind alle doof. Dieses Gespräch würde er ihm vorhalten, wenn er seine erste Freundin mit nach Hause brachte. „ Das wird nicht passieren. Mädchen sind alle doof und langweilig. Außerdem kümmern die sich nur um Schule. Wo bleibt da der Spaß?" Ja so hatte er auch mal gedacht. Und trotzdem hatte er sich nachdem er präsentiert hatte ihn Stegi verliebt. Hätte er damals auch nicht für möglich gehalten. „ Das ändert sich noch. Wollen wir wetten, dass wenn du noch fünf, sechs Jahre älter bist, Mädchen plötzlich ganz interessant sind?" „ Ne das will ich nicht. Da weiß ich ja schon wer gewinnt." Wie gesagt, er würde ihm das später noch vorhalten. Jetzt tat er es eben mit einem Schulterzucken ab. Nachdem Motto wenn du meinst. Tim ging dazu über gedankenverloren durch Stegis Haare zu fahren. Damals hatte er das auch unheimlich oft bei ihm gemacht. Und auch wenn Stegi sich häufig im Nachhinein beschwerte hatte, dass seine Frisur zerstört war, so genoss er es doch jedes mal. „ Tim?", kam es nach ein paar Minuten von der Seite. Extra unterbrach er seine Tätigkeit und wandte sich seinem Bruder zu. Der Ton in seiner Stimme verriet schon, dass etwas nicht stimmen konnte. „ Was hast du auf dem Herzen?", wollte Tim ehrlich interessiert wissen. Er war für die Probleme seines kleinen Bruders da. Andrea wäre es zwar auch, aber sie war meist arbeiten, um das Rudel nicht ins komplette Chaos stürzen zu lassen. Somit war Tim quasi der Ersatz für sie. „ Angenommen, es gäbe da jemanden, den ich nun ja, also ich mag." Deswegen blockte er bei dem Thema also. Es gab da schon ein Mädchen, oder auch einen Jungen.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt