Kapitel einhundertvierunddreißig- Problem

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Als sie dann im Begriff waren zu gehen, zog Tim ihn sanft beiseite, sodass sie unter vier Augen sprechen konnten. „ Stegi kann ich dich darum bitten die nächsten Tage hier zu schlafen. Ich weiß, ich hab dir in letzter Zeit kaum Aufmerksamkeit zukommen lassen und das tut mir auch unendlich leid, aber ich will nicht riskieren, dass ich dich verletzte." Verwirrt und zugleich traurig sah er Tim an. Eine weitere Abfuhr. Ein weiterer Versuch Distanz aufzubauen. Er wollte und konnte nicht mehr. „ Wieso versuchst du mich von dir zu drücken? Ich will dir nah sein Tim. Bitte sag mir, warum du mich von dir stoßen willst." Stegi war kurz davor in Tränen auszubrechen. Er wollte bei Tim sein und nicht hier bei Tobi und Veni. Tim hob eine Hand und legte sie zitternd an seine Wange, um ihm die Tränen weg zu wischen. „ Tut mir leid kleiner. Das geht nicht gegen dich. Aber ich steh kurz vor der Brunft. Ich hab Angst die Kontrolle zu verlieren und dir was anzutun, was du nicht willst. Bleib bitte die paar Tage hier, bis ich durch bin. Zu deiner eigenen Sicherheit.", bat Tim und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Stegi war unendlich erleichtert. Tim wies ihn nicht einfach so von sich. Er hatte einen berechtigten Grund. So lösen, wie Tim würde er das allerdings nicht. Er hatte eine bessere Idee. „ Ich komm mit Heim. Ich kümmer mich um dich. Schlafen tu ich einfach im Gästezimmer. So laufen wie nicht Gefahr, dass irgendwas passiert. Ich will bei dir bleiben Tim, egal ob Brunft oder nicht." Davon würde er sich auch nicht abbringen lassen. Er wollte die Nähe zu Tim gerade um keinen Preis aufgeben. „ Bist du dir sicher? Ich weiß nicht, wie gut ich mich beherrschen kann. Ich möchte nicht." „ Tim du machst dir viel zu viele Gedanken. Ich entscheide das für mich und es ist okay. Wenn du die Kontrolle verlierst, ist das okay für mich. Lass uns gehen." Tim nahm die Hand von seiner Wange, sagte allerdings nichts gegen seine Entscheidung. Gemeinsam mit Andrea und Finn waren sie dann nach Hause gegangen. Vor ihrem Haus wartete natürlich die Presse. Aber sie waren eben nicht dumm. Finn war derjenige, der vorne rein ging und von der Presse auch in Ruhe gelassen wurde. Er öffnete ihnen dann die Terrassentür, sodass sie hinten rum rein konnten. Sie zogen sofort die Vorhänge zu. Andrea brachte Finn ins Bett, während sie hoch in ihr Zimmer gingen. Stegi nahm die wichtigsten Sachen und verzog sich dann ins Gästezimmer. Aber natürlich wollte er immer noch für Tim sah sein. Deswegen lag er jetzt auf der Couch bei leiser Musik und schrieb mit Tim. Eigentlich hatte er einen FaceTime Anruf machen wollen, aber Tim hatte nicht gewollt. Er fühlte sich dazu nicht mehr in der Lage. Außerdem sollte er Tim nicht so sehen. Was immer so genau war. Stegi hatte es hingenommen und sich mit den Nachrichten zufrieden gegeben. Viel zu schnell brach auch diese Möglichkeit ab. Tim hatte schlafen gehen wollen und ihm noch einen Kuss Smiley geschickt, bevor er offline gegangen war. Betrübt lag Stegi im Bett und widmete sich seinem Buch. Wenn Tim schlief konnte er vielleicht noch mal kurz zu ihm rein gehen. Als er jedoch kurz danach ein poltern hörte, wurde er misstrauisch. Sein Buch beiseite legend stand Stegi auf und ging rüber zu Tim ins Zimmer. Was er dort sah, ließ ihm die Luft weg bleiben. Sofort stürzte er zu Tim und kniete sich zu ihm auf den Boden. Tim versuchte sich aufzurichten, doch so recht klappte das nicht. „ Hey langsam. Ich glaub nicht, dass du allein aufstehen solltest. Lass mich dir helfen." Stegi griff Tim unter die Brust und drehte ihn erstmal zu sich auf den Rücken. Von da aus zog er Tim an den Schultern in eine aufrechte Position und lehnte ihn gehen das Bett. „ Stegi geh.", bat Tim schwach. „ Auf gar keinen Fall. Du brauchst Hilfe. Du bist schon umgekippt. Lass dir gefälligst helfen." Als Tim drohte wieder nach vorne zu kippen, legte er eine Hand an Tims Brust. Er hatte null erwartet, das Tim die Brunft so zusetzen würde. Aber scheinbar waren auch Alpha von einer späten Bindung beeinflusst. Und er ließ sich gerade ebenfalls ziemlich von Tim beeinflussen. Er musste echt aufpassen, das ihm sein Verstand nicht abhanden kam. Sonst hatten sie ein ganz großes Problem. „ Tim leg deine Hände an meine Schultern und drück dich hoch. Ich bin da, ich halte dich.", versicherte er Tim. Zwar versuchte er es, scheiterte aber kläglich. Er bekam nicht mal mehr die Arme gescheit gehoben. So bekam er Tim nie zurück ins Bett. Er brauchte Hilfe und das dringend. Sanft ließ er Tim zurück in eine liegende Position auf den Boden gleiten. Er ging lieber kein Risiko ein. „ Stegi!", bat Tim schwach, als er sich von ihm entfernte und damit auch sein Geruch. Wenn er Tim da so liegen sah, brach es ihm fast das Herz. Tim ging es überhaupt nicht gut. „ Gleich. Maximal ne Minute.", versicherte er Tim und huschte schnell raus in den Flur zu Andreas Zimmer. Dort fand er sie auch an ihrem Schreibtisch. Zur Abwechslung aber mit einem Buch statt einem Haufen voll Arbeit. „ Stegi Schatz, was ist los?", fragte sie besorgt und legte ihr Buch beiseite, um sie voll und ganz ihm zu widmen. „ Kannst du mir geschwind helfen Tim ins Bett zu befördern? Er ist wegen der Brunft zusammengebrochen." Kaum hatte er das ausgesprochen, sprang Andrea auf und lief zu Tims ins Zimmer. Stegi folgte ihr mit geringem Abstand. Zumindest hat er das vor. Denn Andrea hielt ihn auf. „ Du bleibst weg Stegi. Auf dich reagiert er am meisten. Du machst es nur noch schlimmer. Ich kümmer mich die Tage um Tim. Mach dir keine Sorgen." Andrea ließ ihn im Flur stehen und kniete sich dann zu Tim runter. Stegi konnte nur zusehen, wie sie Tim problemlos aufhalf und ihn stützte, während sie ihn aus dem Zimmer dirigierte. „ Du kannst hier bleiben. Tim kommt in mein Zimmer.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt