Kapitel achtundfünfzig- Überanstrengung

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Stegi befand, dass er lang genug Tims Schlüsselbein bearbeitet hatte. Mittig führte er eine Spur aus feuchten Küssen Tims Bauch nach unten, bis er auf Tims Hosenbund traf. Nur dieser dünne Stoff trennte ihn von einem nackten Tim. Doch die Unsicherheit kam wieder. Sollte er seine Finger unter Tims Hosenbund schieben? War er bereit dafür? Entscheiden musste er erstmal nicht. „ Komm ich seh, wie schwer du dir tust. Zieh deine Jeans aus und dann tauchen wir Platz mein Engel." „ Engel ernsthaft? Hast du nichts anderes?" Eigentlich fand er Engel ja ganz süß, aber er liebte es kleiner genannt zu werden. Gerade von Tim. So nannte er ihn schon seit sie sich kannten. „ Maus, Süßer, Stegilein. Ist was dabei, was dem Herrn gerecht ist?" Bis auf Stegilein fand er alles toll. Es war nicht so plump, wie bei den meisten Pärchen. „ Sind alle toll. Aber ich liebe kleiner. Das ist so ein toller Spitzname. Und jetzt sei so lieb und mach weiter. Ich hab keinen Plan." Mit einem leichten Ruck drehte Tim sie um, sodass er über Stegi kniete. Gerade als er seine Hände an seinen eigenen Hosenbund legen wollte, klopfte es an der Tür. Das kann ja wohl nicht wahr sein. „ Sekunde!", rief Tim und kletterte von Stegi runter. Es sollte wohl noch nicht sein. Tim warf die Decke über ihn und zog sich danach sein Shirt über. „ Bleib liegen." Tim war sauer. Wenn es jetzt nichts wichtiges war, hatte es auf jeden Fall den Moment zwischen ihnen ruiniert. Tim öffnete die Tür. Davor stand Andrea. An ihrem Gesicht konnte er ablesen, dass irgendwas passiert war. „ Was ist los? Irgendwas stimmt doch nicht." „ Schatz mir geht es nicht gut. Ich hab bereits einen Arzt bestellt. Sollte es schlimmer sein, pass bitte auf Finn auf." Andrea war ganz blass im Gesicht und hatte glasige Augen. Neben ihm tauchte Stegi auf, der sie nur einen kurzen Moment musterte. „ Leg dich hin. Und trink was, das wird helfen. Ich kann probieren, eine erste Diagnose zu machen. Immerhin will ich mal Medizin studieren und nen groben Plan hab ich schon." Bevor sie protestieren konnte, griff Tim ihr unter den Arm und brachte sie ins Schlafzimmer. Sie ließ sich auf ihr Bett sinken, blieb aber halbwegs aufrecht sitzen. „ Tim holst du bitte ein Wasser?" Sofort und ohne ein Wort verschwand Tim. „ Darf ich fragen, was du für Symptome hast Andrea? Dann kann ich eingrenzen, was du haben könntest." In Stegis Kopf ratterten bereits Muster an Merkmalen runter, die ein mögliches Krankheitsbild schufen von dem, was er äußerlich sehne konnte. „ Ist egal. Es ist die Anstrengung. Sowas hatte ich schon mal, als Tim noch jünger war. Ich muss nur einen Gang runter schalten. Und mit so ein bisschen Kopfschmerzen kann ich noch fertig werden." Sowas sollte sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das konnte ganz schnell ganz böse enden. Stegi wollte zumindest etwas auf Nummer sicher gehen. Vor ihr kniete sich Stegi hin und griff nach ihrem Handgelenk. Mit leichtem Druck brachte er Andrea dazu den Arm zu drehen und ihm auf ihren Oberschenkel abzulegen, damit er ruhig lag. Eine Hand immer noch an ihrem Handgelenk habend, um es ruhig zu halten, prüfte steht mit zwei Fingern der anderen Hand, ob er einen Puls finden konnte, was nach einem dritten Anlauf auch klappte. Im Kopf zählte Stegi die Herzschläge mit, während er grob eine Minute abschätzte. Für einen groben Wert reichte das. Er musste ja nur merken, ob ihr Puls stark von einem normalen Ruhepuls abwich. Doch das tat er nicht. Vielleicht ein klein wenig höher als üblich, aber das war noch im grünen Bereich. Stegi ließ ihre Handgelenk los und richtete sich wieder auf. Dabei stieß er fast Tim um, der wie aus dem Nichts hinter ihm aufgetaucht war. „ Hier trink das bitte. Und dann legst du dich hin und schläfst dich aus. Keine Sorge, ich kümmer mich um alles." So viel Fürsorge und Zuneigung seiner Mutter gegenüber aufzubringen, fand Stegi herzerwärmend. Den das war noch etwas, was es in ihrem Rudel nicht gab. Wenige Wölfe hatten nach ihrem Auszug noch groß Kontakt zu ihrem Eltern. Omega jedoch weniger als Beta und Alpha. Viele Eltern ertrugen es nicht, ihre Omega so früh gehen zu lassen und wahrscheinlich in einer klassischen Beziehung zu verlieren, wo die Alpha ihnen den Umgang mit ihren Eltern untersagten. Andrea nahm das Glas aus Tims Hand und trank ein paar Schlücke, ehe sie das Glas zurück auf den Nachttisch stellte. Wie von Tim gewollt, legte sie sich auch hin und zog die Decke über ihren Körper. Erschöpft schloss sie die Augen. Tim setzte sich zu ihr an die Bettkante und griff na b ihrer Hand, um sie mit seiner zu umschließen. So still und heimlich wie möglich schlich Stegi aus dem Zimmer. Das Letzte, was er wollte, war den Familienmoment zu zerstören. Mussten echt alle Leute in seinem Umfeld leiden? Seine Familie, besonders seine Mutter, Veni, Tobi. Ihnen allen hatte er leid zugefügt. Und jetzt das. Er hatte keinen Grund sich schlecht zu fühlen, dennoch tat er es auch einem unerklärlichen Grund. Ehrlich da hatte er sich ein Mal überwunden und dann wurden sie unterbrochen. Gerade auch für Tim tat es ihm leid. Der hatte sich, ob er es nun zugab oder nicht darauf gefreut. Immerhin war das auch ein großer Vertrauensbeweis. Gestört worden wären sie spätestens jetzt von der Türklingel. Stegi ging runter, um diese zu öffnen. Davor stand ein Arzt aus dem Krankenhaus, der wahrscheinlich Bereitschaft hatte. Stegi erkannte ihn wieder. Bei ihm in der Abteilung durfte Steve sehn Praktikum für die Schule machen. „ Nah sieh mal einer an. Stegi im Hause Timolia. Schön dich wieder zu sehen. Immer nich Medizin als Studienwunsch?" Und wie. Aber darum ging es jetzt nicht. „ Ja. Andrea liegt oben. Sie ist blass und hat glasige Augen. Ihr Puls ist leicht erhöht, Temperatur dürfte normal sein." Weiter gekommen war er noch nicht. Doch es passte zusammen. Überanstrengung, Müdigkeit, Symptome wie Kopf und Gliederschmerzen. Stegi schloss die Haustür hinter ihm und lief dann vor zu Andreas Zimmer. Weit kamen sie nicht, denn auf halber Treppe kam ihm Finn entgegen. „ Stegi wer ist das?", fragte er sofort besorgt. Okay hier war Vorsicht geboten. Schließlich wollte er keine Angst machen. „ Geh schon mal hoch. Gang durch und die letzte links. Finn gehen wir kurz in dein Zimmer, dann erklär ich dir, was los ist." Während der Arzt also zu Andrea ins Zimmer ging, brachte er Finn in sein Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen. Zwar war Finn in einem Alter, wo er das durchaus verstehen konnte, aber er war eben sehr anhänglich. Und Andrea braucht Ruhe. Sie setzen sich zusammen auf das Bett, beide einander zugewandt. „ Hör zu. Das war ein Arzt. Andrea fühlt sich im Moment nicht so wohl, sie hat sehr viel Stress. Sie braucht einfach mal ein bisschen Ruhe und dann wird das wieder. Das ist reine Vorsicht." Ja und sicher gleich Chaos. In dem Alter wollte man einfach sofort zu den Eltern, wenn es ihnen schlecht ging. Und Finn sprang auch auf. Bevor er jedoch abhauen konnte, hielt Stegi ihn am Handgelenk fest. „ Leise okay. Und du bleibst auf Abstand." Hastig die Vereinbarung abnickend, zerrte Finn an ihm, um endlich rüber zu kommen. Stegi hatte alle Mühe, ihn ruhig zu halten. Von drüben hörte er die Stimme des Arztes und Tims. Andreas schien wohl zu schwach zu sein, um selbst zu reden. Sie betreten gemeinsam den Raum. Scheinbar machte der Arzt noch ein paar Untersuchungen extra. Das war auch gut so. „ Mama?", flüsterte Finn erstickt. Sofort schlug Andrea die Augen auf und sah zu ihrem jüngsten Sohn. „ Schatz alles gut. Ich bin nur ein bisschen müde von der Arbeit. Mach dir keine Sorgen." Jetzt bring mal einem Kind bei, es soll sich keine Sorgen machen. Ding der Unmöglichkeit. „ Sicher? Warum ist dann der Arzt da?" „ Weist du, ich bin nur zur Vorsicht da. Ich überprüfe kurz alle Werte, damit ich schlimmeres ausschließen kann. Soweit ist aber alles okay. Gib ihr einfach Ruhe und ein bisschen Zeit sich zu erholen." Fachmeinung war immer gut. Darauf hörten selbst kleine Kinder. Eher noch als auf Geschwister oder Eltern. „ Okay. Kann ich zu Mama kuscheln?", wollte Finn stattdessen wissen. Hätte Stegi doch bloß die Klappe nicht aufgemacht. Jetzt machten sie sich zu dritt Sorgen um Andrea.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt