„ Stegi kommst du? Finn kommt nun doch mit.", wurde der blonde aus seinen Gedanken gerissen. Er ergriff die Hand, die ihm angeboten wurde und ließ sich noch einen Kuss auf die Wange drücken, bevor sie die Treppe runter gingen bis Stegi am Treppenabsatz noch etwas einfiel. „ Warte kurz, ich hab was vergessen.", sagte er, während er sich umdrehte und wieder hoch gehen wollte, doch Tim hielt ihn fest. „ Ich geb aus." Natürlich. Wie schaffte Tim es nur seine Gedanken zu erraten. Langsam wurd's gruselig. Dennoch wollte er nicht, dass Tim bezahlte. „ Wenn müsste ich ausgeben. Du hast die Woche genug scheiße wegen mir durchgestanden." „ Boar ehrlich? Ihr benehmt euch wie Mama und Oma, wenn sie einkaufen sind. Jeder bezahlt selbst und gut is.", funkte Finn dazwischen. Recht hatte er ja, gestand sich Stegi. Bei seinen Eltern und Großeltern war es dasselbe. Da er Finn gerade recht gab, müsste er seinen Geldbeutel holen. Doch Tim ließ nicht locker. „ Ich heute, du beim nächsten Mal?", bot Tim ihm jetzt als Kompromiss an. Damit konnte er leben. Er drehte wieder um, ging die letzten Treppenstufen runter und zog sich die Schuhe wieder an. Tim packte neben ihm seinen Geldbeutel in seine Hosentasche. Sonderlich gefallen tat ihm das immer noch nicht. Den Tim würde auch beim nächsten Mal mit ihm zanken, wer den jetzt bezahlte. Würde so unterbewusst versuchen seine Fehler wieder gut zu machen. Dafür konnte er Tim gut genug. Bräuchte er zwar nicht, doch er konnte es ihm nicht ausreden. Würde er sich halt dieses eine Eis bezahlen lassen. Gemütlich schlenderten sie zu dritt zu der Eisdiele, die hier immer noch das beste Eis machte. Auch wenn es weiter entfernt lag. Finn musste sich natürlich auspowern, sprang vor ihnen her und rannte durch die Gegend. In der Hinsicht kam er stark nach Tim, fand Stegi. Tim war lang nicht jemand, der so fröhlich und offen durch die Gegend sprang, dazu war er zu ruhig. In den Sport steckte er aber all seine Leidenschaft und Energie. Als sie endlich an der Eisdiele angekommen waren, war Finn ruhig geworden und lief neben ihnen her. Vor dem kleinen Eiscafé war noch kaum was los. Lediglich zwei Menschen saßen draußen und genehmigten sich ein Eis. Stegi sah sich die recht große Auswahl an. Seine Augen blieben bei Zitrone hängen. Wie lang hatte er kein gescheites Zitroneneis mehr gegessen? Davon würde er auf jeden Fall eine Kugel nehmen, vielleicht sogar zwei. Letztendlich entschied er sich doch für eine Kugel Stracciatella und Zitrone, was er auch genau so bestellte. Tim blieb bei Schokolade und Himbeer. Tim Schwerte, oder hatte es mal, dass das die beste Kombi sein. Frucht und Schoko gehe immer. Nur wusste Stegi, wie sein Gesicht ach einem Schokoeis aussehen würde. Das ersparte er sich lieber. Zumal Tim ihn dann wohl vernaschen würde. Sie ließen sich auf einer Mauer im schatten fallen und schleckten ihr Eis. Finn hatte sich auf eine Schaukel auf dem nahegelegenen Spielplatz verzogen. Mauer war wohl zu langweilig zum sitzen. Stegi ließ seinen Blick über die Landschaft streifen, bis er bei Tim hängen blieb. Schon seit sie hier saßen, hatte Tim dieses Dauergrinsen auf den Lippen. Und er konnte nicht sagen, warum. Das Lächeln stand Tim, ohne Frage. Es erklärte nur nicht, weshalb. „ Wieso grinst du so dümmlich? Hab ich Eis im Gesicht?" So könnte er es sich noch logisch erklären. Bis auf die Kinder auf dem Spielplatz und den Menschen im Café war hier niemand. Es konnte fast nur er oder Finn sein. Wie falsch er damit lag, machte Tim ihm mit seinen nächsten Worten klar. „ Erinnerst du dich nicht?", fragte Tim und deutete auf das alles um sie herum und schließlich auf sie. Jetzt fiel es Stegi wie Schuppen von den Augen. Hier hatten sie damals als Anhängsel von Tobi und Veni bei deren ersten Treffen außerhalb der Schule gesessen. Sie waren damals auch hier Eis essen gewesen und waren nach wenigen Minuten das fünfte Rad am Wagen gewesen. Er konnte sich noch gut erinnern, wie Tobi sich vor dem Treffen halber in die Hose gemacht hatte. Danach hatte er sich viel zu schnell in Veni verliebt. Anfangs war Stegi nicht begeistert gewesen, doch er hatte schnell nachgegeben, als er erkannte, dass Veni ein sehr fürsorglicher und liebevoller Alpha war. Gebunden hatten sie wesentlich später als Stegi geachtet hatte. „ Ja. Das war schön. Ich glaub damals fand ich dich unsympathisch, einfach weil ich schon geahnt hatte, dass du Alpha wirst. Hab dich trotzdem ganz doll lieb." Tim wusste, was er damals und teils auch heute noch für massive Probleme mit Alphas hatte. Tim und Veni waren einfach anders als die meisten Alpha, die er vor oder nach den beiden kennengelernt hatte. „ Wenn du kein Eis in der Hand hättest, würde ich dich jetzt durchkitzeln, weil du mir nen schlag unter die Gürtellinie verpasst hast. Aber das mein ich nicht mal. Du hast dir genau dasselbe Eis bestellt. Deswegen musste ich so grinsen." So ne scheiße hatte Tim sich gemerkt? Welches Eis er bestellt hatte, als sie das erste mal was zusammen gemacht hatten. Er konnte darüber nur belustigt den Kopf schütteln. Tim war faszinierend. „ Kann ich mich nicht dran erinnern. Mein Gedächtnis ist nicht so gut. Gerade so unbedeutende Details kann ich mir nicht merken." Damals hatte er wirklich nicht darauf geachtet, was bei diesem Treffen passiert war. Im Nachhinein war es zwar ein sehr bedeutender Tag gewesen, doch da hatte er sich schon nicht mehr an alles erinnern können. Und auch wo sie zerstritten waren, hatte er noch mehr versucht zu verdrängen. „ Dafür hast du mich. Mir war schon bei dieser ersten Begegnung klar, dass ich mehr will, als ein einmaliges Treffen. Du warst von Anfang an besonders für mich. Ich lieb dich kleiner." Tim gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Stegi hätte fast sein Eis losgelassen, um die Hände in Tims Haaren zu vergraben. Sanft löste er sich, leckte Stegi noch einmal über die Nasenspitze, um ein wenig Eis von seiner Nase zu entfernen. „ Du hattest da noch etwas Eis.", meinte Tim und küsste ihn noch mal auf die Nasenspitze. Oder zumindest dort hin, wo der Verband war. „ Lächerlich.", murmelte der blonde.
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Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende Liebe
FanficDies ist der 2 Teil von Bis zum letzten Atemzug- Auf der Straße. Beide Teile können nicht getrennt verstanden werden. Nachdem Tim von dem Zusammenbruch von Stegis Mutter erfahren hat, ist er Zwiegespalten. Soll er es Stegi sagen, soll er noch warte...