Kapitel einhunderteinundvierzig- Von der Läufigkeit beherrscht

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Er wollte wenigstens ganz kurz, dass Stegi ihn ansah, damit er wusste, dass auch wirklich alles okay war, bevor er Stegi weg von den beiden Alpha brachte. Für einen kurzen Moment fixierte Stegi ihn mit beiden Augen, dann verlor er den Fokus aber wieder. Das erste bedürftige Wimmern glitt über Stegis Lippen. Bei Tim verursachte das nur noch mehr den Drang zu Stegi zu gelangen, weswegen Veni alle Mühe hatte ihn zurück zu halten. „ Stegi komm schon bleib bei mir.", versuchte er ihn wenigstens ein paar Sekunden bei sich zu behalten. Wahrscheinlich wäre es besser ihn einfach rüber zu bringen und ihn da zu versuchen ihn wieder in die Realität zu holen. Stegi sollte einfach nicht in dieser Welt aus Lust gefangen bleiben. „ Hey komm Fokus zu mir. Ich bin bei dir. Stegi?", versuchte er klar und deutlich auf ihn einzusprechen. Der blonde reagierte jedoch gar nicht mehr. Er war immer noch losgelöst von der Welt. Für ihn würden es schlimme Tage werden, dessen konnte er sich sicher sein. „ Verdammt jetzt lass mich los. Ich muss zu Stegi!", rief Tim so laut, dass es selbst in seinen Ohren weg tat. Stegi allerdings war noch empfindlicher und reagierte mit einem aufzucken und einem leisen wimmern. „ Nein Tim du machst alles nur noch schlimmer. Stegi bleib hier, ohne dich. Ich hab das im Griff. Komm konzentriert dich nur auf mich. Es wird alles gut, versprochen. Fokussier mich, ich bin genau vor dir." Langsam klärte sich Stegis Blick und er konnte sich endlich auf Tobi fixieren. Erleichtert atmete er durch. Das er noch Zugang zu Stegi bekam war wichtig. „ So is gut. Komm Arme um mich. Hey nein hier bleiben. Alles wird gut.", versprach er und streichelte Stegi über die Wange. Sein Blick war ziemlich glasig, dennoch erkannte man genauestens sein Flehen. „ Ich will zu ihm.", jammerte Tim verzweifelt. Veni sollte zusehen, dass er Tim hier weg bekam. Sonst wurde es für Stegi die reinste Tortur. „ Nein Tim es ist alles gut. Lass ihn in Ruhe. Komm mit mir. Tobi hat das schon im Griff.", versuchte Veni den Alpha zu beruhigen und ihn von Stegi weg zu zerren. Aber Tim war eben sehr fürsorglich und besitzergreifend, wenn es um Stegi ging. Wer konnte ihm das auch verübeln? „ Stegi ist vor meinen Augen umgekippt. Du kannst mir nicht sagen, dass er okay ist." Abgesehen davon, dass er läufig war schon. Stegi war einfach sehr spät dran. Sachte drückte er Stegi wieder an sich und kraulte ihm durch die Haare, um ihn zu beruhigen und Tims Geruch weit möglich auszublenden. „ Doch Tim. Je später man als Omega bindet, desto schlimmer wird das erste Mal, wenn man gebunden ist. Und Stegi hat verdammt spät gebunden. Natürlich ist seine Reaktion da heftiger. Wenn du jetzt zu ihm kommst, fokussiert er sich zu sehr. Und ich glaube, ihr habt nicht besprochen, ob Stegi sex will, während er läufig ist. Und ohne eine Abmachung wirst du nicht zu ihm kommen. Ich kümmer mich um ihn. Geh jetzt." Er half Stegi die Arme zu heben und legte sie um seinen Hals. Vorsichtig hob er Stegi hoch, behielt ihn aber fest gegen sich gedrückt. Kurz taumelte er selbst, weil Stegi einfach unheimlich schwer war für ihn, doch er bekam ihn nach drüben zu seinem Bett getragen. Tim machte draußen immer noch terror, während Veni versuchte den widerspenstigen Alpha in Schach zu halten. Behutsam legte er Stegi auf dem Bett ab und zog ihm erstmal sein Shirt und die Jeans aus. Das Zeug roch nach Duftbaum für Stegi und er würde sich noch früh genug über kratzende Kleider beschweren. Wenn er Stegi da so liegen sah, tat er ihm schon unheimlich leid. Seine Haut war jetzt schon total heiß und ein wenig schwitzig, seine Augen glasig und getrübt vor Lust. „ Alpha.", murmelte Stegi fiebrig. Das es jetzt schon anfing, war überhaupt nicht gut. Bei ihm hatte es wenigstens einen Tag gedauert, bis er so weit abgerutscht war, dass er um Veni gefleht hatte. So war es auszuhalten gewesen. „ Nicht jetzt. Wenn du durch bist. Kann ich dir sonst irgendwie helfen?", fragte er und streichelte Stegi bewusst über Schulter und Teile des Oberkörpers, um irgendwie die Spannung rauszunehmen und ihm so ein bisschen zu helfen. „ Alpha.", flehte Stegi erneut und sah ihn vollkommen verzweifelt an. Schon krass, wie stark Stegi plötzlich auf Tim fixiert war. Vor vier Monaten hätte Stegi noch jeden von sich gedrückt. Zumindest wenn er Alpha war. Das hier hatte nichts mehr damit zu tun. Er hätte Stegi einfach gar nicht erst zu Tim lassen sollen. „ Rafael jetzt lass mich los.", hörte er Tim selbst durch die Tür schreien. Hoffentlich hatte Veni ihn unter Kontrolle. Er deckte Stegi mit lediglich mit dem Bettbezug zu und setzte sich dann zu ihm. Auf Stegis Stirn bildete sich bereits unmengen an Schweiß und seine Augen waren ohne richtigen Fokus. Die Tür wurde aufgestoßen und knallte gegen die Wand. Tobi wusste, dass es nicht Veni war, deshalb drehte er sich hastig zur Tür und stand auf. Wenn Veni ihn nicht in Schach halten konnte, mussten sie ihn zu zweit zurück halten und hoffen, dass es klappte. Wenn sie frühzeitig auch noch Tims Brunft triggerten, hatten sie ein verdammt großes Problem. „ Stegi.", murmelte Tim jedoch total ruhig. Der Alpha faszinierte ihn immer wieder. Wäre das Veni gewesen, hätte der sich schon lange auf ihn fixiert und sie wären wohl im Bett gelandet. Veni ließ ihn nun los und auch Tobi trat zur Seite, um Tim Platz zu machen. Dieser kniete sich vor dem Bett hin und nahm Stegis Hand in seine. „ Tim bitte.", flehte Stegi erneut und drückte sein Becken Tim entgegen.  Stegi war wirklich nicht mehr er selbst. „ Ach Kleiner. Wir warten damit, bis du wieder normal denken kannst. Ich klau dir dieses erste Mal nicht, wenn du dich nicht mehr daran erinnern kannst. Tobi bleibt bei dir." Tim küsste ihn noch mal sanft auf die Stirn und ließ dann von ihm ab. Sofort fing Stegi an zu quengeln. „ Bitte.", flehte er erneut und versuchte nach Tims Handgelenk zu greifen.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt