Erschöpft sank Stegi auf die Couch zurück und schloss die Augen. „ Komm so schlimm war's nicht. Sie hat recht angenehme Fragen gestellt.", meinte Tobi und setzte sich zu ihm auf die Couch, um einen Arm um ihn zu legen. Stegi seufzte nur. Ihm war immer noch nicht wohl dabei, dass alles öffentlich zu machen. Aber wenn nicht so, über dieses Interview, hätten sie andere Quellen gefunden, um an diese Informationen zu kommen. Und das wollte er seinem Umfeld eigentlich nicht antun. Er wollte die Leute um sich rum schützen. „ Also besser hätte ich es auch nicht machen können Stegi. So ist es schon gut. Sobald es mir besser geht, kümmer ich mich um den Rest. Du machst jetzt mal Pause und entspannst dich.", kam es undeutlich und leicht verzerrt aus dem Laptop. Das Tim sich um den Rest kümmern würde, nahm ihm ein bisschen Last ab. Denn sicher würden noch mehr Fragen aufkommen, die Stegi sicher nicht beantworten konnte. „ Danke Tim. Ruh du dich aber auch mal ordentlich aus. Du hattest mindestens so viel Stress wie ich in den letzten Wochen." Gut Tim lag eh schon im Bett und sah so aus, als würde er gleich einschlafen. Wahrscheinlich würde er seine Brunft einfach ausschlafen und danach wieder top fit sein. Symptome hatte er schließlich nicht, so weit Stegi das von hier aus beurteilen konnte. Es schien ihm besser zu gehen, als gestern Abend noch. Sein Geruch hatte wohl einiges schlimmer gemacht. Es war doch recht gut gewesen, Tim alleine bei Andrea und Finn zu lassen. Die beiden waren für ihn immerhin recht neutral, im Gegensatz zu seinen Pheromonen, die wahrscheinlich sogar Tims Brunft getriggert hatten. Genau konnte er es nicht sagen, aber zumindest vermutete er es mal. „ Ich bin müde kleiner. Ich werd mich jetzt n bisschen hinlegen. Schau, dass du vielleicht auch noch ein bisschen Schlaf bekommst, du wirkst mehr als nur ein bisschen müde." Damit beendete Tim den Call, ohne ihm die Chance zu geben, sich richtig zu verabschieden. Tim brauchte den Schlaf dringend, deswegen sagte er nichts. „ Ich geb Tim recht, du wirkst noch ein bisschen blass und gerädert. Leg dich noch ein paar Minuten hin und mach die Augen zu." Und das tat er auch.
Die folgenden Tage verbrachte er noch bei Tobi und Veni. Er genoss die Zeit mit den beiden sehr. Zusätzlich kämpfte er sich durch die Fluten an Artikeln, die über ihn und Tim geschrieben wurden. Alte Geschichten wurden wieder an die Oberfläche gezogen und neue Details sicher von vielen Klassenkameraden gesponsert. Was da ans Licht kam, war jedoch nichts, was ihm Probleme bereiten würde. Der Presse Sturm ließ sich allmählich nach, als das Interview raus kam. Die wichtigsten Fragen schienen so beantwortet zu sein. Er hatte eigentlich nichts raus kürzen müssen, weil sie die eine Stelle selbst raus genommen hatte. Tim hatte sich nach dem er durch die Brunft durch war, wirklich um die letzten Fragen gekümmert, ohne ihn mit rein zu ziehen. Natürlich im Gegensatz zu ihm öffentlich, aber er war es auch gewöhnt. Er würde sich da auch noch wieder dran gewöhnen. Ihren verlängerten Sommer verbrachten sie hauptsächlich zu viert am Wasser. Ab und zu waren auch ihre Geschwister mal dabei, aber das stellte eher die Ausnahme da. Stegi hatte eigentlich noch weiter arbeiten wollen, aber Tim hatte ihn davon überzeugt, dass er das nicht bräuchte und er hatte seinen Job an den Nagel gehangen. Laut Tim bestand das Leben noch genug aus Arbeit. Mit Andrea hatte er sich dafür ein klein wenig in die Rudelführung eingearbeitet. So schlimm war es gar nicht mal, aber gerade Tim kostete es sehr viel Zeit die Dinge der Rudelführung halbwegs wieder in Ordnung zu rücken, worunter ihre gemeinsame Zeit litt. Tobi erhielt die Zusage für seinen Studienplatz und auch Veni war so gut wie drin. Nur er wartete noch. Libs hatte das vollkommen für ihn übernommen und ihm das nötige Praktikum schon zugesagt. Nur die Uni fehlte noch. Mit jedem Tag, dem er zusätzlich warten musste, wurde er ungeduldiger. Letzten Endes erhielt er jedoch ein Schreiben von der Uni. Im groben war dort drin gestanden, dass sie ihn trotz das er Omega war annehmen würden, dank seines herausragend guten Schnittes. Stegi hatte es selbst nicht glauben können, doch es war ein offizielles Dokument. Er war berechtigt Medizin zu studieren. Ihn machte das unfassbar glücklich. Seine Träume hatten sich alle erfüllt. Im Moment könnte es nicht besser laufen. Sie hatten selbst eines der Gesetze für mehr gleich Berechtigung in der Volksabstimmung durchbekommen. Im Nachbarrudel war auch endlich Ruhe eingekehrt, sodass sie von da aus auch nichts mehr zu befürchten hatten. Der Sommer neigte sich langsam gen Ende. Und während sie noch ihre Freizeit nutzten, saß Tim schon wieder am Schreibtisch und büffelte. Für ihn stand die Theorieprüfung der Jagdgruppe an. Mittlerweile kannte er Tim gut genug, um zu wissen, dass er nach außen immer Ruhe ausstrahlte, während im ihm drin das Chaos herrschte. Tim hatte schlicht Prüfungsangst. Hatte er schon zu den Zeiten gehabt, als sie sich kennengelernt hatten. Ablegen konnte er das nicht, auch wenn er alles wusste und Stegi noch so soft alles mit ihm durchging. Tim blieb ein einziges Nervenbündel. Dabei war er mehr als gut vorbereitet. Alles was Stegi hatte tun können, war ihn zu begleiten und ihm gut zuzureden. Zu seiner Freude ging Tim mit einem guten Gefühl aus der Prüfung raus. Die Ergebnisse bekamen sie leider erst im Oktober, wenn die Praxisprüfung anstand. Bis dahin konnten sie beide allerdings warten. Eigentlich war es der perfekte Sommer gewesen. Keine Schule, keine Verpflichtungen, uneingeschränkte Freizeit, ein Badesee und eine Eisdiele um die Ecke, wo sie wohl das meiste Geld da ließen, aber das war egal. So einen Sommer bekamen sie in ihrem Leben nie wieder. Tagsüber mit seinen Freunden unterwegs und abends knutschend mit Tim im Bett. Viel mehr passierte jedoch noch nicht. Vertrauen hatte er, aber er wollte noch nicht. Ihm fehlte es nicht Sex zu haben. Sie sprachen auch nicht weiter darüber. Alles war gut, so wie es war. An diesem einen Abend sollte ihm das jedoch zum Verhängnis werden.
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Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende Liebe
FanfikceDies ist der 2 Teil von Bis zum letzten Atemzug- Auf der Straße. Beide Teile können nicht getrennt verstanden werden. Nachdem Tim von dem Zusammenbruch von Stegis Mutter erfahren hat, ist er Zwiegespalten. Soll er es Stegi sagen, soll er noch warte...