Kapitel sechsundachtzig- Zuhause

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„ Setz dich gefälligst wo anders hin, sonst." „ Sonst was? Schmeißt du mich raus? Verprügelst mich? Nur zu. Ich bin gespannt, was MEIN Alpha dazu sagen wird." Damit durfte dann wohl Ruhe sein. Abgesehen von dem zehntausend Fragen, die wink gleich auf ihn einschlugen. „ Momentchen mal dein Alpha? Wer bitte soll das sein?", wollte seine Chefin sofort wissen. Dabei hatte er nicht mal die erste Frage beantwortet. Wahrscheinlich kam er nicht mal zum Essen. Jemand schon ihm einen Glas sanft hin. Von der anderen Richtung kam ein Teller mit einem belegten Brötchen. „ Danke. Ja mein Alpha. Ich hab mich etwas spontan gebunden. Bis jetzt ist Tim ziemlich nett zu mir." „ Der Schein Alpha hat auch einen Namen.", hörte er den Alpha spöttisch von sich geben. „ Jetzt ist aber gut. Gibt es dafür Beweise?" Der einfachste war die Bundkette, die er unter seiner Jacke trug. Stegi fasste unter seine Jacke und holte den Anhänger hervor. „ Zufrieden? Keine Sorge, der ist echt." Der dumme Gesichtsausdruck auf dem Gesicht des Alphas war göttlich, als er den Anhänger sah. Er musste sich fast das Lachen unterdrücken. „ Jetzt erzähl mal. Wie ist dieser Tim so? Übers geschäftliche reden wir nach dem Essen." Dazu war er ja nur eigentlich hier. Tim zu beschreiben war schwer. Es existierten nach innen so viele Facetten, die sich teilweise widersprachen und doch auch nicht. Am besten versuchte er gar nicht, Tim zu beschreiben, sondern den Rest interpretieren zu lassen. „ Andreas Sohn solltet ihr denke ich kennen." Um erstmal nichts sagen zu müssen, trank er einen Schluck aus seinem Glas. Die Blicke wurde ungläubig und er konnte es so halb verstehen. Man wusste um die gemeinsame Vergangenheit zwischen ihnen. Und auch um die Beziehung zwischen ihnen. Das Tim jetzt wieder mit ihm zusammen war schien wohl ziemlich unwirklich zu sein. Doch er war mehr als nur zufrieden. „ Echt jetzt? Du hast dir Tim wieder geangelt? Warum liest man davon noch nichts in den Zeitungen?" Weil sie das nicht wollten. Tim zumindest. Er tat alles dafür, ihre Beziehung geheim zu halten und Stegi war froh darüber. Nicht wegen sich selbst, sondern wegen seinen Freunden und seiner Familie. So lange es nicht nötig war, sollte das auch noch geheim bleiben. „ Wir wollen kein großes Drama draus machen. All zu lang ist es jetzt auch noch nicht her. Ich bin eigentlich hier, um zu sagen, dass ich in ein vielleicht zwei Wochen wieder arbeiten kommen wollte. Ich brauch noch n bisschen mit umziehen und so." In der Klausurenphase würde er auch nicht all zu oft hier auftauchen, danach aber erstmal wieder voll. Bis auf ein paar Kleinigkeiten ließ es sich hier gut aushalten. Sofern er es schaffte zu studieren, konnte er hier noch weiter bleiben.

Stegi hatte sich noch eine Weile mit seinen Arbeitskollegen ausgetauscht. Zu seiner Freude hatten er frühstücken können, ohne zu sehr von fragen belagert zu werden. Nach dem alles geregelt war, hatte Stegi noch mal kurz einen Abstecher nach Hause gemacht, um noch ein paar Sachen zu holen. Unter anderem die Kiste mit Sachen und Erinnerungen von Tim. Nach ihrer Trennung hatte Stegi ein paar Sachen weggeschmissen. Den Großteil hat er behalten und außerhalb seines Sichtfeldes verwahrt. Da bei ihm niemand daheim war, ging es recht schnell. Stegi nutzte die Chance und zog sich geschwind noch um, bevor er zurück zu Veni ging. Daheim bei Tim hockte er eh nur alleine rum. Konnte er genauso gut zu den beiden gehen. Wenn Tim ihn brauchte, würde er sich melden. Stegi verbrachte fast den ganzen Tag bei den beiden. Tobi war wieder besser drauf. Man merkte ihm nicht an, was vor ein paar Tagen als Hiobsbotschaften in sein Leben getreten war. Von Tim hörte er den ganzen Tag nichts. Wo der Ersatzschlüssel versteckt war, wusste er zum Glück. Tim hatte mal erwähnt, dass er immer noch an der selben Stelle lag, wie vor ein paar Jahren. Sollte keiner da sein, kam er wenigstens rein. Doch es brannte bereits Licht in den Fenstern. Stegi nahm trotzdem den Ersatzschlüssel, um rein zu kommen. Stegi streifte seine Schuhe ab und stellte seine Sachen an die Treppe, bevor er ins Wohnzimmer ging. Andra lag mit einem Buch und einer Tasse Kaffee auf der Couch. „ Stegi Schatz, warum bist du den heute Morgen einfach gegangen? Du hättest bleiben können." Andrea, wie er sie kannte. Egal wie schlecht es ihr auch gehen mochte, sie genoss es ihre liebsten um sich zu haben, zu denen er scheinbar wieder gehörte. Um sich die ganze du hättest bleiben können Leier zu ersparen, wank er ab. „ Hatte noch was zu regeln, sonst wäre ich da geblieben." Ein bisschen geflunkert, aber er hatte nicht stören wollen. So war es am besten. „ Ist okay. Tim müsste oben im Bett liegen. Was immer die ihm gestern Nacht gegeben haben, es hat ihn n bisschen verspult." Super. Konnte nicht mal ein Tag ohne Probleme verlaufen? Stegi lächelte sie noch mal an und verschwand dann kurz nach oben. Er wollte nur schnell alles abstellen und nach Tim sehen, bevor er wohl mal essen machen würde. Vor zwei Wochen hatte er Tim jeden Wunsch erfüllen wollen, dafür, dass er ihn hier aufnahm. Jetzt nahm er fast ohne es zu merken die Rolle des klassischen Omega ein. Und doch war es anders. Im Moment war er allerdings der einzige, der zum Kochen in der Lage war. Leise öffnete er Tims Zimmertür. Tatsächlich lag Tim schlafend im Bett. Stegi stellte daher nur schnell alles ab und schloss dann die Tür wieder hinter sich. Dann würde er mal schauen, ob er Finn begeistern konnte, mit ihm zu kochen. Er klopfte bei ihm an der Tür und öffnete diese nach zwei, drei Sekunden. Finn saß an seinem Schreibtisch und kritzelte auf einem Blatt rum. „ Na was machst du? Hast du lust mir beim kochen zu helfen?", fragte Stegi und trat in das Zimmer. Finn schmiss seinen Stift auf den Schreibtisch und verschränkte dann bockig die Arme vor der Brust. Da hatte aber jemand schlechte Laune. „ Deutsch ist scheiße. Wir sollen Wörter schreiben, die ich nicht mal kenne. Und dann ist da noch so n blödes Leseverstehen. Ich hab da keine Lust drauf."

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt