Kapitel einunddreißig- Kontakt zu Alpha

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Oder übergibst dich, dachte Tobi. Noch ein Bissen und er kotzte wirklich alles wieder aus. „ Lass's bitte. Ich hatte schon Probleme irgendwas runter zu bekommen." Im Vergleich zu vorhin war seine Stimme dünn und brüchig. Wenigstens argumentierte Veni nicht gegen ihn an. Das hätte er nun wirklich nicht ertragen. Um nichts sagen zu müssen, nahm er seine Kaffeetasse in die Hand und kippte den Kaffe in einem Zug runter, ohne das Gesicht zu verziehen. Der bittere Geschmack schüttelte ihn. Das Zeug schmeckte einfach nicht. Wie konnten Leute das trinken? Tobi stellte die leere Tasse auf dem Tresen ab und kuschelte sich dann mit geschlossenen Augen an Veni. Knapp zwei Minuten später schien Veni endlich fertig zu sein, denn er wurde auf den Arm genommen. „ Versprichst du mir, dass du heute in Stegis Nähe bleibst und wenn es gar nicht geht nach Hause gehst?" Ohne ihm richtig zugehört zu haben, nickte Tobi. Die Regeln waren eh immer die selben. Aber es war die Bedingung unter der Tobi in die Schule durfte. Im Flur wurde er schließlich abgesetzt. „ Zieh du dir schon mal Schuhe an, ich hol dein Zeug runter." Damit verschwand Veni nach oben. Tobi entschied sich für Turnschuhe schlicht und in schwarz. Gott war er müde. Wieder mal gähnte er langgezogen. Hand vor den Mund nahm er nicht. Sah sowieso keiner. Nachdem auch sein Alpha wieder unten war, Schuhe und Jacke anhatte, machten sie sich auf den Weg zur Schule. Tobi trottete ihm lustlos hinterher. Veni nahm ihn schließlich bei der Hand. Tobi legte den Kopf bei Veni auf der Schulter ab. Fast schon aus Gewohnheit den Weg in Richtung Stegi einschlagen, bis ihm auffiel, dass er den Weg zu Tim einschlagen musste. Veni zog ihn jedoch den gewohnten Weg entlang. „ Aber Stegi.", wollte Tobi halblaut protestieren, doch Veni schüttelte den Kopf. „ Tim hat mit geschrieben. Die beiden sind schon auf dem Weg. Wir treffen uns mit den beiden in der Schule." Gut dann so. Zugegeben Veni machte ziemlich viel Druck schnell in die Schule um kommen. Musste er aber, da er noch bis zur Sporthalle hoch musste. Tim und Stegi sah er schon von weitem. Sanft drehte Veni ihn zu sich um und küsste ihn auf die Stirn. „ Hab einen schönen Tag und egal was ist, du bleibst bei Stegi. Wenn's nicht mehr geht, gehst du bitte nach Hause, haben wir uns verstanden?!" „ Ja Mama Veni. Ich pass auf mich auf, keine Sorge. Und zur Not passt Stegi auf mich auf. Es ist ein Mal was passiert. Mach nicht gleich so ein Drama." Veni küsste ihn noch mal auf die Lippen und ließ dann von ihm ab. Tobi verschwand zu Stegi, der ihn direkt fest in den Arm nahm. „ Morgen Tobi. Sag wie geht's dir? Hat sich bei dir alles beruhigt?" „ Ja, alles gut. Wäre ich hier, wenn es nicht so wäre?", stellte Tobi die Gegenfrage. Stegi kicherte seit langem mal wieder in der Schule. Tobi hatte es so vermisst. „ Na dann gehen wir mal schauen, was die anderen zum neuen, alten Stegi sagen. Heiz denen mal richtig ein. Du könntest dir ja theoretisch sogar erlauben, Alpha rum zu kommandieren." „ Ja und als Omega krieg ich dermaßen auf die Fresse, wenn ich das tue. Danke nein ich verzichte. Das hat noch Zeit." Stegi würde einen Teufel tun und es auch nur wagen, einen Alpha außer Tim und Veni etwas befehlen. Wenn er nen Platz in der Führung des Rudels hatte, sah das anders aus, aber er musste es nicht darauf anlegen. „ Gehen wir rein, oder willst du noch ein bisschen draußen bleiben?" erst mal musste er sich wohl mit der Gruppe aus Alpha vor ihnen auseinandersetzen. Ein paar von denen kannte er leider besser als er wollte. Sie waren alle eine Stufe unter ihm und drei der fünf waren ungebunden. Und einer von ihnen versteckte etwas hinter seinem Rücken. Das gefiel ihm gar nicht. Er packte Tobi am Ärmel seiner Jacke und zog ihn zur Seite. „ Wir gehen hinten rum. Ich brauch keinen stress mit denen." Tobi reagierte zwar nicht, folgte ihm aber. Nur kam ihnen die Gruppe hinterher. „ Hey Stegi! Warte doch mal." Fuck nein. Warum jetzt, warum er? Stegi schüttelte den Kopf. Ganz sicher würde er jetzt noch stehen bleiben. Genau. Am besten setzte er sich noch hin, fesselte sich und setzte sich nen Becher Kirschen auf den Kopf. „ Hey das war keine Bitte, sondern ein Befehl." Stegi wurde an der Schulter gepackt und herum gewirbelt. Er blickte direkt in die Augen eines ungebundenen Alphas. Mit einem nickend deutete er Tobi abzuhauen. Ihn wollte er da nicht noch mit rein ziehen. Sie ließen ihn erstaunlicher Weise auch gehen. Was ihn noch mehr verwirrte war, dass er losgelassen wurde. Ok was wurde das jetzt? „ Du hattest ja am Freitag achtzehnten, richtig? Alles gute nachträglich. Ich hoffe, das hilft dir ein wenig. Wenn du bis nächstes Jahr durchhältst, sammeln wir das doppelte zusammen." Was Stegi vor die Nase gehalten wurde war ein Korb. Darin befanden sich zwei Flaschen Wasser, fünf Äpfel und zwischendrin Cracker und Geld. Stegi konnte es nicht glauben. Alpha die mal tatsächlich was gutes taten. Auch wenn der gehässige und herablassende Tonfall schon aussagte, das sie nicht nur gutes im Sinn hatten. Stegi war nicht dumm. Also achtzehnjähriger Omega hätte er keine Rechte mehr gehabt. Man hätte alles mit ihm machen können und niemand hätte ihm geholfen. Je länger er überlebte, desto länger konnten sie ihn als Sexsklave nutzen. Wieder mal stand der Eigennutz vor der guten Tat. Nicht mal Veni konnte ihm dann mehr helfen und vor dem Moment hatte er am meisten Angst gehabt. Denen würde er es zeigen. „ Danke aber ich passe. Ich bin mittlerweile glücklich vergeben. Das Wasser nehm ich aber dankend an. Meine Flasche hab ich heute tatsächlich vergessen. Also danke." Stegi griff sich eine der Flaschen aus dem Korb und ließ die fünf Alpha mit offenen Mündern und sprachlosen Blicken stehen. Ihre Blicke waren dabei noch das beste. Das würde er so schnell wohl nicht vergessen. Er nahm Tobi an der Hand und zog ihn weg von der Gruppe. Ganze drei Sekunden konnte Tobi sich halten, bevor er in schallendes Gelächter ausbrach. Stegi selbst konnte sich nun ebenfalls nicht mehr halten und stimmte mit ein. „ Hast du die Blicke gesehen? Die waren unbezahlbar. Die hätte man sich einrahmen müssen.", brachte Tobi unter lachen hervor. „ Einfach nur genial Stegi. Ich könnte dich dafür abknutschen."

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt