Kapitel siebzehn- Kein Spaß mehr

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Normal schmiegte Tobi sich in solche Berührungen, doch im Moment blieb er einfach nur ruhig liegen und bewegte keinen Muskel. Den Taschentüchern auf seinem Nachttisch nach zu urteilen, war Tobi nicht nur einmal gekommen. Wunderte ihn nicht. Ohne Tabletten reichte einmal meist nicht. Und selbst mit war noch eine hohe Selbstbeherrschung von Nöten. Er wollte unter der Decke nach Tobis Hand greifen, doch Veni zog die Decke rechtzeitig wieder hoch. „ Lass mal, Tobi ist noch.", setzte Veni an. Stegi griff einfach an ihm vorbei nach der Box Taschentücher und zog eins heraus. Leicht zog er die Decke beiseite und witschte das Sperma von Tobis Bauch. Sie waren zusammen aufgewachsen, hatten alles voneinander gesehen und miteinander geteilt. Sowas war nichts peinliches zwischen ihnen. Zumal auch das nicht das erste Mal wäre. Sie waren jung gewesen, hatten beieinander geschlafen und waren beide durch die Präsentation durch. Sie hatten einfach ausprobiert, aber getrennt und nicht zusammen. Man hätte sie gekreuzigt, hätten sie zusammen was gehabt. So war es ein einmaliger Abend gewesen, den sie am nächsten Tag beide aus ihren Köpfen verbannt und nie wieder dran gedacht hatten. Im Nachhinein war es ihnen einfach nur peinlich. Trotzdem gehörte es zu ihrem gemeinsamen Weg. Stegi warf das Taschentuch beiseite, deckte den anderen wieder zu. Nicht aber ohne eine Hand mit der Tobis zu verschränken. Ein ganz leichter Druck ging von Tobis Hand aus. Selten hatte er ihn so erschöpft erlebt. Normal war er aber auch so viel Sex auf einmal nicht gewohnt. „ Ich dachte immer, ich kenn euch beide gut genug. Doch ihr überrascht mich jedes Mal aufs neue." Veni kannte ihn als jemanden, dem solche Themen peinlich waren. War es auch bei jedem außer Tobi. „ Wir wissen einfach, dass uns nichts voreinander peinlich sein muss. Bringst du ihn nach Hause? Er soll in Ruhe schlafen. Außerdem riecht es bei dir mehr nach Alpha, als hier." Sie mussten schauen, dass er weiter ruhig blieb und sein Verstand nicht auf stand by schaltete. „ Mach ich. Und sorry das wir nicht helfen können." Sofort schüttelte er den Kopf. Sie hatten ihm mehr geholfen, als jeder andere. „ Passt schon. Zieht euch an und haut ab. Tim und ich kommen klar." „ Jetzt versteh ich. Du willst uns los werden, um mit Tim rum zu machen.", scherzte Veni. Stegi wusste auch, wie es gemeint war. Hieß nicht, dass er es gut hieß. „ Boar Veni.", jammerte Stegi und pfefferte ihm eines der Kissen mitten ins Gesicht. „ Du regst dich zu sehr drüber auf. Ist doch nur Spaß.", beruhigte Veni ihn und streckte sich erstmal ein wenig, bevor er sich langsam vom Bett erhob. „ Ach komm, halts Maul.", grinste Stegi. „ Wird er nicht. Hat er mir ziemlich deutlich gemacht." Ruckartig drehte Stegi den Kopf zur Tür. Wann hatte Tim bitte das Zimmer betreten? Er hatte es null mitbekommen. Tim trat ein paar Schritte in den Raum rein, setzte sich auf den ausziehbaren Teil seines Bettes. Auf seiner Wange war ein roter Handabdruck. Stegi schlug sich eine Hand vor den Mund. „ Wer hat dir das angetan?" Wobei warum fragte er überhaupt. Es gab nur eine Person in diesem Haus, die etwas gegen Tim zu haben schien. Sein Bruder. „ Tut nichts zur Sache. Ich will nicht, dass du noch mehr Probleme mit deiner Familie bekommst." Sicher war es Colin gewesen. Er war auch als einziger noch unten bei Tim gewesen. Faye würde so etwas nie tun und seine Eltern waren zivilisiert genug, um Worte zu benutzen. „ Wo ist Colin?", fragte Stegi wütend. Tim war klar, dass Stegi wusste, dass Colin es war, der ihn geschlagen hatte. Er hätte einfach noch ein paar Minuten unten bleiben sollen. „ Draußen. Stegi bitte. Er meint es nicht so.", versuchte Tim ihn zu überreden, doch es klappte nicht. Stegi war aufgesprungen und nach unten gestürmt. Es war eine Sache ihn zu beleidigen, aber einen seiner Freunde zu schlagen, ging absolut nicht. Egal ob er Alpha war oder nicht. Colins Sachen lagen vor der Tür. Der konnte was erlernen, wenn Stegi ihn erwischte. Ohne groß nachzudenken zog Stegi sich das Shirt über den Kopf, schmiss es auf den Boden. Seine Boxershorts landete daneben. Noch bevor diese den Boden berührte, war Stegi verwandelt und sprintete im den Wald hinein. Colins Fährte fand er auch ohne je gejagt zu haben. Schließlich war er sein Bruder und ein Alpha. Flink folgte er dieser. Es tat gut endlich wieder als Wolf unterwegs zu sein. Er fühlte sich irgendwie frei. Seinen Bruder fand er im Wald auf einer Wiese in der Sonne liegend. Stegi blieb stehen und knurrte ihn an. Der braun weiß gefleckte Kopf des Wolfes hob sich und sah direkt zu ihm. Stegi schnaubte und ging auf ihn zu. Das er Tim geschlagen hatte, ließ er ihm nicht durchgehen. Sowas war ein absolutes no go. Er packte Colin im Nacken. Schmerzhaft, aber so, dass er ihm keinen Schaden zufügte. Ohne auf sein Gewinsel und Gezappel zu achten, schliff Stegi ihn mit sich zurück nach Hause, um ihn zur Rede zu stellen. Selbst als Omega hatte er genügend Kraft. Immerhin war er älter und noch größer als Colin. Sein Bruder versuchte sich von ihm loszumachen, doch Stegi biss nur noch fester zu, um zu zeigen, dass er es ernst meinte. Als sie so allmählich zurück in den Kern des Dorfes kamen, lagen immer mehr Blicke auf ihnen. Einige versuchten sogar einzuschreiten und Stegi von Colin zu zerren, doch allein mit Blicken konnte er sie abhalten. Sie wussten schließlich, welche Position er auch ohne den Bund mit Tim im Rudel hatte. Somit konnte er seinen Bruder bis nach Hause zerren. Die Tür stand noch einen Spalt breit offen, sodass er sie mit einer Pfote aufstoßen konnte. Er zerrte den mittlerweile nur noch winselnden Colin ins Wohnzimmer, ließ ihn dann aus seinen Fängen. Mit den Vorderpfoten sprang Stegi auf die Couch, zerrte mit den Zähnen die Decke runter und warf sie über Colin. Stegi selbst holte sich seine Boxershorts und sein Shirt, bevor er sich verwandelte und beides überzog. Innerlich versuchte er seine Wut irgendwie zu bändigen. Klar sein Bruder hatte scheiße gebaut, dennoch wollte Stegi seine Wut nicht an ihm auslassen. Sein Bruder saß mit gesenktem Kopf verwandelt auf der Couch.

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt