Stegi versuchte seine lockere Art beizubehalten und sich nicht den Tag verderben zu lassen. „ Ach man das ist doof. Wir werden trotzdem nen tollen Tag haben." Er hatte es die letzten Tage auch geschafft. Er war nicht auf Tim angewiesen. Wenigstens hatten sie ein ordentliches Frühstück zustande gebracht. Das würde das beste seit langem werden. Und er würde es genießen. Wozu hatte er denn so tolle Freunde da? Nach einem ausgiebigen Frühstück, welches aus vielerlei Obst, Brötchen, einem Tee und Osaft -wobei er eindeutige zu viel Osaft hatte. Er hatte drei Gläser getrunken. Mindestens.- hatten sie noch ein bisschen gequatscht, ehe sie sich fertig gemacht hatten. Fredi hatte sich bereit erklärt ihm noch zu helfen, bevor er nach Hause gehen würde. Seine Eltern würden leider arbeiten müssen. Hieß er würde sie daheim nicht sehen, aber das war okay. Er würde sicher die Tage noch mal heim gehen und sie dann sehen. Anrufen konnte er ja immer noch jeder Zeit, wenn es nicht klappte. Leider erwischte Stegi die einzige Freistunde seines Bruders, um daheim aufzuschlagen. Dementsprechend eisig wurde die Stimmung. Er würde einfach in sein Zimmer gehen und Colin keines Blickes würdigen. Wenn er ihn denn überhaupt zu Gesicht bekam. Nur dummerweise stießen sie im Flur vor seinem Zimmer zusammen. Dabei hatte er sich gerade sicher gefühlt. „ Na Bruderherz? Zuflucht vor deinem ach so tollen Alpha? Wann begreifst du bitte, dass du total dumm gehandelt hast?" Danke Colin. Genau das hatte er jetzt gebraucht. Colin, der ihm Vorwürfe machte. Gerade als er zu einer weiteren Beleidigung ansetzen wollte, schnitt Tobi ihm die Worte ab. „ Hör mal zu mein Freund. Ich weiß ja nicht, was bei dir falsch gelaufen ist, aber Stegi ist kein dummer Omega. Er hat zum richtigen Zeitpunkt an den richtigem, liebevollen Alpha gebunden. Sonst würde er auf der Straße sitzen, falls dir das entgangen ist. Tim ist wirklich ein guter Alpha, der Stegi nie mutwillig schaden würde. Also wo ist dein Problem?", schnauzte Tobi Colin an. Dieser wurde merklich ein paar Zentimeter kleiner. Dabei war Tobi ein Omega. Stegi schüttelte einfach nur fassungslos den Kopf. Das war nicht mehr sein Bruder. Wo war der Junge hin, der sich ihm freudig um den Hals geworfen hat? „ Ihr seid innerhalb einer Woche im Bett gelandet.", protestierte Colin halblaut. Die anderen hatten sich jetzt endlich mal die Treppe hoch gequetscht und im Flur verteilt. Seine Schwester neben ihm, die jetzt auch das Wort ergriff und ihn verteidigte. „ Colin hör auf deinen Bruder so fertig zu machen. Ich kenn Tim und er ist ein sehr zuvorkommender Alpha. Außerdem hatten die beiden immer Gefühle füreinander.", wies Faye ihren jüngsten Bruder zurecht. „ Auf ab in dein Zimmer. Wir packen schnell und dann gehen wir wieder. Hier ist die Luft so stickig." Faye legte ihm beide Hände an seinen Rücken und schob ihn dann langsam in Richtung seines Zimmer. Der Rest folgte ihnen. „ Ist das wahr? Hast du immer noch Gefühle für Tim?" Sein Bruder war ganz leise und piepsig. Stegi schenkte ihm keinen Blick, als er antwortete:„ Ja. Tim ist nunmal schon immer der Alpha, für den ich mehr empfinden hab." Damit ließ Stegi ihn stehen und knallte hinter sich die Tür zu. Einen Moment blieb er stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Er durfte sich nicht all zu viel aus Colins Aussagen machen. In seinem alten Kinderzimmer zu stehen, erfüllte ihn wenigstens mit genügend Erinnerungen, die ihn vergessen ließen, warum er sauer auf Colin war. Alle samt glücklich. Doch dafür war jetzt keine Zeit. Sie wollte hier ausräumen und dann wieder gehen. Immerhin mussten ein paar von ihnen noch arbeiten. „ Was darf denn mit?", fragte Veni, während er den Koffer von Stegis Kleiderschrank runter hob. Fredi schmiss die Reisetasche samt seines Rucksack aufs Bett. Louis stellte den großen Karton daneben, den er noch bei sich gefunden hatte. „ Mein Kleiderschrank soll fast ganz mit. Die Bücher auf jeden Fall. Den Inhalt aus dem Schrank, mein Zeichenmaterial und dann schau ich noch mal." Sofort teilten sich alle auf und begannen die Sachen einzupacken, die er ihnen genannt hatte. Er und Tobi nahmen sich seinen Kleiderschrank vor und sortierten. Seine Lieblingsteile würden mitkommen, ein bisschen was unwichtiges ließ er hier. Während er sortierte, packte Tobi die Klamotten ein, die er mitnehmen wollte, sowie diverse Dinge aus seinem Nachttisch. So halb nahm Stegi wahr, dass jemand Musik anmachte und dann noch mit sang. Der Rest stieg in den folgenden Minuten ebenfalls ein, sodass nur schiefe, lustige Wort Kombinationen zustande kamen. Selbst Stegi ließ sich zu ein paar Zeilen mitreißen. Die Taschen füllten sich ziemlich schnell. Dabei hatte er nicht mal alles drin, was er haben wollte. Wenigstens hatte er noch eine Reisetasche da. Ansonsten lieh er sich was bei seinen Eltern und brachte es die Tage wieder zurück. Stegi suchte noch ein paar Kleinigkeiten zusammen und packte es in die Tasche. Tatsächlich bekamen sie alles in die Taschen, ohne das er sich was leihen musste. Nur ein klein wenig quetschen. „ Nicht nostalgisch werden. Du kannst immer her kommen.", munterer Tobi ihn auf, während der Rest seine Sachen runter trug. Stegi hatte nicht mal gemerkt, dass er stehen geblieben war und in Gedanken versunken war. Stegi schüttelte kurz den Kopf, um sich aus den Gedanken zu befreien. „ Werd ich nicht. Ich denk nur an die schönen Dinge, die hier passiert sind. Ich schau noch mal schnell bei Colin vorbei. Vorhin klang er recht schuldbewusst. Vielleicht beruhigt er sich wieder." Er hatte nur eine minimale Hoffnung, aber besser als keine. Tobi nickte, schnappte sich die letzte Tasche und verschwand nach unten. Stegi ging zum Zimmer seines Bruders und klopfte an. „ Können wir noch mal kurz in ruhe miteinander reden? Ohne uns zu beleidigen?" Es dauerte ein paar Sekunden bis sich die Tür öffnete und Colin ihn anschaute. Ganz ruhig und ein bisschen schuldbewusst. „ Komm rein.", bat er und öffnete die Tür weiter. Stegi trat hinein und setzte sich neben seinem Bruder aufs Bett. „ Erklärst du es mir? Ich hab da wohl was falsch verstanden.", seufzte sein Bruder und sah von unten zu Stegi hoch.
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Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende Liebe
FanfictionDies ist der 2 Teil von Bis zum letzten Atemzug- Auf der Straße. Beide Teile können nicht getrennt verstanden werden. Nachdem Tim von dem Zusammenbruch von Stegis Mutter erfahren hat, ist er Zwiegespalten. Soll er es Stegi sagen, soll er noch warte...