Kapitel siebenunddreißig- Abendessen

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Aufwachen tat er nicht in Tims Armen, sondern in Tobis. Der größere hatte beide Arme um ihn gelegt. Draußen war es bereits dunkel geworden. Von ihren beiden Alpha war keine Spur zu sehen. Er kuschelte sich zurück an Tobi. Sein Blick wanderte im Raum umher. Das hier war immer noch Tims Zimmer. Das Bett hatte er also nicht verlassen. Wie hatte Tim dann das Zimmer verlassen können und Tobi sich neben ihn legen? Egal. Er schloss die Augen wieder. In dem Zimmer war es still. Er vermisste die Musik, die vorhin gelaufen war. Wie lange er da lag und mit Tobi kuschelte, wusste er nicht, doch irgendwann hörte er Stimmen. Leise und weit entfernt. Sie kamen näher, verstummten dann abrupt. Die Zimmertür wurde leise geöffnet. Am Geruch erkannte er Veni, noch bevor er ihn sehen könnte. Stegi ließ die Augen geschlossen. Er war immer noch müde, wollte eigentlich seine Ruhe und noch ein bisschen dösen. „ Sie schlafen beide noch. Ich hätte nie gedacht, dass es noch mal so ausarten könnte. Stegi hat ja nicht mal wen provoziert.", wisperte Veni gerade leise. „ Kaum einer weiß, dass er gebunden ist. Und als achtzehnjähriger ungebundener Omega hätte es niemanden gestört, was der Alpha gemacht hat. Es wäre erlaubt gewesen. Ich denke es wird besser, sobald er ne Bundkette trägt. Niemand wird ihn anlangen, wenn bekannt wird, dass er mein Omega ist. Sie haben zu viel Respekt." Das Bett senkte sich ein wenig zu seinen Füßen. Dann wollte er sich mal einen Spaß erlauben. Einen Schmalen Spalt öffnete er die Augen und versuchte zu erkennen, wo Tim saß. Dann stieß er Tim den Fuß in die Seite, legt sich dann aber normal hin und schloss die Augen. Tim hatte sich gleichermaßen wie Veni zu ihnen umgedreht. „ Okay wer von euch beiden ist wach?", fragte Tim sofort nach. Sicher musterte er sie. Sein grinsen konnte man nicht sehen. Sonst hätte es ihn verraten. Ziemlich unerwartet wurde er leider durchgekitzelt. Somit strampelte er lachend und winselnd mit den Beinen und versuchte ihn los zu werden. Tim ließ von ihm ab, kletterte dann aber über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „ Na geht's einigermaßen? Es tut mir leid, dass keiner von uns eher da war." Nicht das schon wider. Sie konnten nichts dafür. Es waren dumme Alpha gewesen. Punkt. Ende der Erzählung. „ Macht euch nichts draus. Es ist passiert. Ändern könnt ihr jetzt eh nichts mehr." Tim schien nicht gerade begeistert zu sein, doch er kommentierte es nicht weiter. Leicht drückte er Tim zurück und setzte sich dann auf. Sein Bauch schmerzte unheimlich stark, weshalb er leise zischte. Warum hatte Tim sich auch so ein bisschen auf ihn gelegt. „ Hast du schmerzen?", wollte Tim sofort wissen. Nickend zog Stegi sein Shirt hoch. Seinen Bauch zierte ein Handflächen großer lila gelber Fleck. Gesund sah das nicht aus, aber Stegi wusste, dass in zwei drei Tagen das Ding langsam verblassen würde. „ Ach du scheiße, was hast du da gemacht?" Diesmal war es Veni, der nicht weniger besorgt schien als Tim. Stegi zog sein Shirt wieder runter und lächelte die beiden dann sanft an. „ Ellenbogen. Nicht weiter schlimm, es ist nur n blauer Fleck. Krieg ich was zu trinken?", fragte Stegi lieb und mit den Augen klimpernd. Gut durst hatte er nicht und er könnte sich auch selbst was holen, aber er wolle vom Thema weg lenken. Die beiden hatten sich genug sorgen gemacht. Tim nickte und griff eine Flasche vom Regal über ihnen und reichte sie dann aufgeschraubt an Stegi. Er nahm die Flasche selbst in die Hand und trank ein paar große Schlücke, ehe er sie an Tim zurück reichte. Tim stellte sie wieder zurück und hielt dann einladend die Arme auf. Stegi krabbelte zu ihm und ließ sich auf dessen Schoß nieder. Zwei starke Arme schlangen sich um seinen Körper und zogen ihn dichter an Tims Brust. Ein Kuss wurde auf seinen Schopf gehaucht. Stegi hatte es geliebt und tat es immer noch. „ Keine Sorge, sie werden euch bald in Ruhe lassen. Ich hab deine Kette fast fertig. Ein zwei Tage noch. Dann kann ich dich guten Gewissens auch mal alleine lassen.", wisperte Tim ihm ins Ohr und gab ihm noch einen Kuss unterhalb seines Ohrs. Ungewollt keuchte Stegi auf. Er hatte nie bemerkt, wie empfindlich er da war. Zumindest schien Veni es nicht gehört zu haben. Der hatte eh nur noch Augen für Tobi. Der lag immer noch total ruhig neben ihm und schlief tief und fest. Die Ruhe war ihm gegönnt. So beschissen, wie es ihm heute gegangen war. „ Geben wir den beiden Zeit für sich und machen derweil essen? Ich bekomm langsam Hunger." „ Na auf dann mein verfressener kleiner Omega." Dafür kassierte Tim direkt einen Schlag auf die Brust. Beleidigt stand Stegi auf und trottete aus dem Zimmer. Nur drei Sekunden später legte Tim einen Arm um ihn. „ Komm schon, als ob du zu viel isst. Du bist dünn, klein und zierlich. Alles Eigenschaften, die ich an dir liebe. Du bist ein wundervoller Omega. Ansonsten hätte ich nie versucht dich an mich zu binden." Tim konnte so süße Sachen sagen. Das liebte er. Sanft drückte er Tim einen Kuss auf die Wange. „ Hab dich lieb du Spasti." Statt zu erwidern, blieb Tim stehen und küsste ihn zärtlich. Relativ schnell lösten sie sich voneinander und gingen nach unten. „ Machen wir was mit Nudeln und Gemüse? Oder reicht Brot mit ein bisschen aufgeschnittenem Gemüse." Brot. Stegi hatte kleine Lust aufwendig zu kochen. Tobi würde eh nichts essen und Stegi war sich nicht sicher, ob er was runter brachte, trotz das er Hunger hatte. Die Prügelei heute morgen hatte sich nicht gerade positiv auf ihn ausgewirkt. Davon und von all dem Zeug im Krankenhaus war ihm nich leicht schlecht. „ Stegi ich hab dich was gefragt." Tim schnipste mit einer Hand vor seinem Gesicht rum. Hatte er nicht laut gedacht? Oder hatte Tim mittlerweile was ganz anderes gefragt. „ Ich will nicht aufwendig kochen. Lass und zwei drei Scheiben Brot und ein bisschen Gemüse machen. Für uns drei sollte das reichen. Oder willst du ernsthaft kochen?"

Teil 2 Bis zum letzten Atemzug// Aufblühende LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt